Wasser

bewegt

unser

Leben

Forschung und Entwicklung für mehr Lebensqualität

starts here

Die Essenz von Know-how

Wer mit seinen Produkten neue Massstäbe setzen will, muss die Grenzen des Machbaren laufend hinter- fragen. Dank gezielten Investitionen in Forschung und Entwicklung ist Geberit die weltweit treibende Kraft in der Sanitärtechnik.

Wir kombinieren zukunfts- weisende Technologien

mit umfassendem Know-how, um die Lebensqualität unserer Kunden nachhaltig zu erhöhen.

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Geberit Know-how

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Das Spektrum unserer Innovationskraft

Technologiefelder

Wer ein Sanitärprodukt von Geberit be- nutzt, ahnt kaum, wie viel technologisches Wissen in die Entwicklung eingeflossen ist. Dieses Know-how bildet die Grundlage für zukünftige Innovationen bei Geberit. In zehn für uns relevanten Technologie-­ feldern arbeiten wir kontinuierlich an bes­ seren Lösungen für unsere Kunden und Partner. Neben Hydraulik zählen dazu auch Werkstofftechnik, Schallschutz und Sta- tik, Brandschutz, Hygiene und Elektro- nik sowie Oberflächentechnologie, Verfah- renstechnik und virtuelles Engineering. Die Verknüpfung dieser Kompetenzen unter einem Dach macht uns zur treibenden Kraft in der Sanitärtechnik.

Wo der Mensch ist

Die Marke Geberit steht als Gütesiegel

für Innovation und Zuverlässigkeit. Deshalb tragen unsere Produkte und Systeme das Label «Know-how Installed». Unsere Lösungen müssen funktionieren - einwand- frei und über Jahrzehnte hinweg, selbst unter schwierigsten Bedingungen. Zudem steigen auch die Erwartungen an den sanitären Komfort permanent. Das spornt uns an. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Technologien und Materialien, um unsere Produkte und Prozesse zu verbessern. Wohl deshalb begegnet man Geberit auf der ganzen Welt, wo Menschen wohnen, arbeiten, studieren, gepflegt wer- den, Fussballspiele und Konzerte besuchen, in der Kälte, in der Hitze, einfach überall.

Vereintes Wissen

Der Bereich Technologie & Innovation vereint derzeit 16 Berufe:

Akustiker, Chemiemeister, Chemiker, Betriebsingenieur, Elektroingenieur, Ent- wicklungsingenieur, Experimental- physiker, Festkörperphysiker, Haustech- nikingenieur, Kunststoffingenieur, Kunststofftechnologe, Maschineninge-­ nieur, Patentrechtswissenschaftler, Polymerphysiker, Werkstoffwissen- schaftler und Werkzeugmacher.

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Schallschutz

Werkstoff-

Hygiene

technik

Elektronik

Brandschutz

Hydraulik

Oberflächen-

technologie

Virtuelles

Engineering

StatikVerfahrens-

technik

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Geberit Know-how

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Hydraulik

Wie simuliert man 50 Jahre in

drei Monaten?

200⁜000× spülen, nach- füllen, spülen,

nachfüllen. Im Dauertest simulieren

wir innerhalb von drei Monaten bis zu 50 Jahre Produktlebensdauer, zum Beispiel von Spülsystemen, Ventilen und Wasch­ tischarmaturen. Unsere Produkte sollen alle Erwartungen erfüllen: Nicht nur lang- lebig müssen sie sein, sondern auch funktionell und leistungsfähig, benutzer- freundlich und normenkonform - alles in belegbarer Qualität.

Die erforderlichen Tests ermöglicht unser akkreditiertes sanitärtechnisches Labor auf rund 800 Quadratmetern. Teil davon ist der Abwasserturm, der mit 24 Metern Höhe acht Stockwerken ent- spricht. Praktisch jede bauliche Situation lässt sich hier nachstellen. Weitere Be- reiche sind das Spüllabor, das Dauerver- suchslabor und das Temperaturzyklus- labor, das Abwasserlabor, das Schmutz- wasserlabor und das Versorgungslabor. Was von diesen Labors ein Gütesiegel er- hält, entspricht allen Anforderungen.

Ein Grossteil unserer Leistung ist un- sichtbar, fachmännisch hinter Wänden eingebaut. Dazu zählen das Befüllen von Spülkästen mit frischem Wasser und die Entwässerung bis in die Kanalisation. Übrigens: Den ersten Spülkasten baute Firmengründer Caspar Melchior Albert Gebert im Jahr 1905 - aus Holz und Blei. Seither haben wir den Nutzen und das Leistungsvermögen der Sanitärhydraulik laufend weiterentwickelt. Heute weiss kein anderes Unternehmen so viel über die Anwendung dieser Technik wie Geberit.

Bis ganz hinauf im Wolkenkratzer Natürlich soll das Wasser nicht nur im WC zuverlässig abfliessen. Gleiches gilt für Badewannen, Duschen und Waschbecken, für Geschirrspüler, Waschmaschinen und Flachdächer. Hier und überall, wo Was- ser in Gebäuden verkehrt. Und das un- abhängig von Art und Grösse, also auch in Wolkenkratzern und Industriebauten.

Im Vergleich zum Einfamilienhaus stellen sie mit ihren Dimensionen und ihren industriellen Prozessen maximale Anfor- derungen an die Hydraulik. Wie hoch die Spitzenbelastungen aber auch immer sind - Geberit hat die Lösung dazu.

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Geberit Know-how

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Werkstofftechnik

Wie beweist ein Werkstoff seine Qualität?

Unser Know-how in der Werkstoff- technologie ermöglicht laufend optimierte Produktentwicklungen. Zum Beispiel das hochschallgedämmte und steckbare Abwassersystem Geberit Silent-Pro. Das deutlich erhöhte Eigengewicht sowie die Steifigkeit des mineralverstärkten Kunststoffs reduzieren die Eigenschwin- gungen des Rohrsystems und damit

die Schallemission. Für die Ruhe von Mit- bewohnern und Nachbarn.

«Die Werkstoff-

technik ist

Unsere Produkte stehen über Jahrzehnte in der Pflicht. Deshalb ist die Auswahl der optimalen Werkstoffe für die Pro- duktqualität entscheidend. Für Spülkästen und Rohrleitungen eignen sich vor allem Thermoplaste, die sich fast beliebig formen und färben lassen. Die Kunststoff- granulate sind gebrauchsfertig verfügbar oder werden an unsere Bedürfnisse angepasst. In unseren Labors entwickeln wir aber auch Kunststoffe nach eigenen Rezepturen. Alle verwendeten Werkstoffe werden intensiv getestet und geprüft. Dabei untersuchen wir sie mit modernsten Verfahren auf ihre chemischen, mechani- schen und thermischen Eigenschaften.

Die Reifeprüfung

Zum Beispiel muss ein Trinkwasserrohr strengste Zulassungskriterien erfüllen, um von den Landesbehörden das ent- sprechende Prüfzeichen zu erhalten. Dafür werden Werkstoffe und Rohre im Dauer- test überdurchschnittlichen Belastungen ausgesetzt: Chlor in hoher Dosis, heis- ses­ Wasser bis zu 95 °C oder überhöhter Innendruck. Erst wenn diese und alle weiteren Tests bestanden sind, ist das Produkt reif für die industrielle Serien- fertigung - und bereit für den Einsatz in den unterschiedlichsten Gebäuden.

das nicht sichtbar installierte Know-how im Produkt.»

Gerhard Gielenz,

Leiter Polymertechnologie

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Geberit Know-how

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Hygiene

Wie sorgt ein Smartphone für sauberes Wasser?

Elektronik

Elektronik

im Wasserbad?

Akut wird die Trinkwasserhygiene, wenn Räume oder ganze Gebäudeteile über Wochen und Monate ungenutzt sind. In den Wasserleitungen können sich bei ent- sprechenden Temperaturen Bakterien ver- mehren. Werden die Leitungen wieder benützt, kann dies Bakterien freisetzen, etwa unter der Dusche. Gegen diese Keimbildung hat Geberit eine einfache und doch effektive Lösung: Mit der Hygiene- spülung werden die Leitungen periodisch durchgespült, noch bevor sich Keime und Bakterien gefährlich vermehren. Ohne chemische Zusätze - und programmiert über unsere Smartphone-App.

Hygiene, technologisch gewährleistet Auch wo täglich unzählige Menschen aufeinandertreffen, ist Hygiene zentral. Zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden, Spitälern, Flughäfen und Bahnhöfen. Umso wertvoller sind die mit Infrarot-Sensorengesteuerten Urinalspülungen und die berüh- rungslosen Waschtischarmaturen: Sie erschweren das Übertragen von Bakterien und anderen Keimen. So entwickelt Geberit stets noch bessere Lösungen für hygienische Sanitärräume - im Verbund mit Werkstofftechnik, Oberflächentechno- logie und Elektronik.

Die Elektronik sicher gegen Nässe isolie- ren. Den kleinstmöglichen Energiever- brauch erreichen. Und höchste Zuverläs- sigkeit im Gebrauch gewährleisten. Mit diesen und weiteren Herausforderungen sind wir täglich konfrontiert. Deshalb gilt: Auf den Markt kommt nur, was die zahl- reichen Tests im Elektroniklabor von Geberit besteht - unter klimatisch extre- men Belastungen. Je nach Vorgaben testen wir bei Temperaturen von -20 bis +70 °C und Luftfeuchtigkeiten zwischen

30 und 99 Prozent. Mildere Bedingungen? Lassen wir nicht zu.

Sensoren spüren alles

Beispielhaft für die Entwicklung in der Elektronik sind die vielfältigen Funktionen von Dusch-WCs. Nähert man sich, hebt sich der WC-Deckel. Gleichzeitig werden die Sitzheizung und der Warmwasser- speicher für die Dusche aktiviert. Automa- tisch werden auch Duscharmreinigung, Föhn und Geruchsabsaugung angesteuert. Tritt man vom WC weg, wird die WC- Spülung berührungslos ausgelöst und der Deckel senkt sich wieder. Hightech für ein Maximum an Komfort und Hygiene.

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Geberit Know-how

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Oberflächentechnologie

Schallschutz

Wie laut darf das stille Örtchen sein?

Warum sind unsere Oberflächen so unwiderstehlich?

War das ein gelungener Abend! Tolles Restaurant, hervorragendes Essen, anregende Gespräche. Zurück ins Hotel und direkt ins Bett. Für das frühmor- gendliche Meeting gilt es ausgeschlafen zu sein. Doch an Schlaf ist nicht zu denken: Ständig sind Spülgeräusche zu hören. Undenkbar? Keineswegs. Das Auslösen von WC-Spülungen kann erheb- lich stören, in Hotels wie in Wohnhäu- sern. Um Sanitärgeräusche möglichst leise zu halten, testen Spezialisten im Akustiklabor von Geberit alle Produkte mit modernsten akustischen Verfahren. Die Ergebnisse werden danach in der Produktentwicklung umgesetzt. Damit auf einen gelungenen Tag eine erhol­ same Nacht folgt.

3 Fragen an

Oliver Wolff

Leiter Bauphysik

Oliver Wolff, wie wichtig ist der Schall- schutz im Sanitärbereich?

Sehr - und er wird immer wichtiger.

Zum Beispiel interessiert die Architekten und Planer auf den Baustellen: Werden mit unserem System die Schallschutz­ anforderungen im Bauprojekt eingehalten? Wenn unsere Spezialisten vor Ort die Frage nicht abschliessend klären können, finden wir die Antwort in Einschätzungen, Berechnungen oder Messresultaten unse- rer Datenbank. Reicht das nicht, stellen wir die Bausituation nach und messen die Installation in unserem bauphysikali- schen Labor.

Ihr Bauphysiklabor ist weltweit einzigartig - warum?

Entscheidend sind Grösse, Konzeption und Ausrüstung des Labors. Allein für die Akustik verfügen wir über 19 Prüfräume. Zudem können wir jede reale Situation nachbauen. Und weil sich der Schall bei mehr als vier Stockwerken nicht mehr ver- ändert, machen wir Aussagen für jede Gebäudehöhe. Wir sind hervorragend aus- gerüstet, zum Beispiel mit Multikanal- systemen für die gleichzeitige Messung mit 48 Mikrofonen. Schwingungen messen wir berührungslos mit dem Laserscanning- Vibrometer. Mit der akustischen Kamera werden Schallquellen in Rohren sichtbar. Und wir machen Tonaufnahmen beim Produktgebrauch. So können wir uns unter- schiedlichste Geräusche jederzeit wieder anhören, ihren Klang prüfen und ohne Infor- mationsverlust analysieren. Ebenso wichtig sind natürlich unsere Analyseprogramme.

Lässt sich der Sound einer WC-Spülung in Worten beschreiben?

Man kann ihn nur in Worten beschreiben. Zwar gibt es Algorithmen, die das Geräusch- empfinden zu messen versuchen, aber das ist schwierig. Wir machen Hörversuche mit Tonaufnahmen von verschiedenen Produkten. Die Testpersonen wissen nicht, was sie hören, sie müssen die Geräusche

Auf rund 30⁜000 Jahre werden die ältesten Keramikfunde geschätzt. Das Material ist im Sanitärbereich bis heute unentbehr- lich. Der Grund: Gebrannte Sanitär­- keramik ist höchst widerstandsfähig.

Mit der entsprechenden Glasur und der richtigen Pflege behält sie selbst nach vielen Jahren ihren ursprünglichen Glanz, auch bei intensiver Nutzung und Einwir- kung teils sehr aggressiver Putzmittel.

Multifunktional und resistent Oberflächen in Badezimmern und Toiletten werden anhand von unterschiedlichen Eigenschaften beurteilt. Dazu zählen Farbe, Glanz und Haptik wie auch das Verhalten bei Schmutz- und Kalkablagerungen, Schweiss- und Fingerabdrücken. Zudem soll der Reinigungsaufwand möglichst gering sein. All diese Kriterien werden bei der Entwicklung neuer Produkte berück-

sichtigt, zusätzlich zur ursprünglichen Funk- tionalität von WC und Bidet, Waschtisch, Badewanne und Dusche. Also werden die Produktoberflächen in unseren Labors speziell getestet - und laufend optimiert.

aber verbal beurteilen. Das erfassen wir statistisch und bilden die bevorzugten Werte im Sounddesign nach. Bei Kartoffel- chips zum Beispiel lautet die Erfolgsformel «frisch und knackig». Auf das Dusch-WC AquaClean Mera bezogen hiesse die Formel «leise, gründlich, angenehm».

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Geberit Know-how

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Statik

Was macht ein Eisbär auf unserem WC?

Brandschutz

400 kg so viel wiegt etwa ein ausgewachsener

Eisbär. Dieses Gewicht muss gemäss EU-Normvorschrift ein WC oder Bidet tragen können, wenn es ohne Boden- kontakt an einer Wand hängt. Für ebenfalls hängende Urinale und Waschtische gelten 150 Kilogramm. Selbstverständlich erfüllen nicht nur die Keramiken diese Normen, sondern auch die tragenden Installationssysteme. Wie wir ihre Belast- barkeit ermitteln? Nicht mit Eisbären. Zuerst untersuchen wir die Statik mit Simulationsprogrammen am Computer - was aber noch nicht ausreicht.

Nulltoleranz bei Toleranzwerten

Am Ende zählt nur der reale Test im bau- physikalischen Labor von Geberit. Hier

führen unsere Experten jährlich zwischen 80 und 120 Statikversuche durch und prüfen neue Installationssysteme. Mittels 3D-Messarm, Kraftrahmen und Druck­ zylinder wird analysiert, wie Produkte auf Belastungen reagieren. Nur wenn die Testresultate die engen Toleranzwerte nicht überschreiten, gelangt eine Neu­ entwicklung zur Serienproduktion. Dies-­ bezüglich­ kennen wir kein Pardon - vielleicht will man sich ja auch mal etwas schwungvoller aufs WC setzen.

Wie kann eine Manschette

ein Feuer stoppen?

Wenn es brennt, steht vor allem eines im

Da kommt kein Feuer durch

Materialprüfanstalt. Hier werden Rohre

Fokus: die Abflussrohre und ihre Wand-

So wurde das Rohrschott von Geberit

und Brandschutzmanschetten während

und Deckenübergänge. An diesen Durch-

entwickelt: eine Manschette, die ein

90 Minuten Feuer und Hitze von mehr

brüchen ist die Gefahr gross, dass das

Abflussrohr beim Wand- und Deckenüber-

als 1000 °C ausgesetzt. Temperatursenso-

Feuer auf weitere Räume und Etagen über-

tritt umschliesst - und das mit enormer

ren weisen nach, dass die Rohrabschot-

springt. Zudem fangen die leichtge-

Wirkung. Ab einer Temperatur von 150 °C

tungen das Feuer stoppen. Womit die Feuer-

wichtigen Abflussrohre ihrerseits schnell

quillt das Blähmaterial in der Manschette

wehr im Ernstfall mehr Zeit erhält, Leben

Feuer. Unsere Spezialisten waren ge-

auf und dichtet die Wand- oder Decken-

und Güter zu retten.

fordert: Gesucht war die Lösung, die einen

öffnung zuverlässig ab. Wie gut, zeigen

Brand an diesen Schwachstellen aufhält.

zertifizierte Tests im Spezialofen einer

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Virtuelles Engineering

Was hat

Verfahrenstechnik

Wie wird aus einer Idee ein sinnvolles Produkt?

ein Rennwagen mit Sanitär- produkten gemeinsam?

Mag eine Produktidee noch so überzeu- gend sein und in der Entwicklung noch so fortgeschritten - bei Geberit geht ein Produkt frühestens dann in die Serienferti-

wie und mit welchen Werkzeugen der Pro- duktionsprozess alle Vorgaben erfüllt, beginnt die industrielle Fertigung - und wird aus der Idee ein Produkt.

Es gibt sie tatsächlich, diese Gemein- samkeit. Für einen neuen Rennwagen wer- den am Computer alle erforderlichen Simulationen durchgespielt, bevor eine erste Karosserie hergestellt und im Windkanal getestet wird. In der Sanitärtech- nik von Geberit ist das nicht anders.

Von einem neuen Abflussrohr etwa oder einem neuen Siphon, einer neuen

WC-Keramik oder Duschrinne wird erst nach intensiver Analyse ein Prototyp erstellt. Zuvor untersuchen wir am Computer alle relevanten Eigenschaften. Wie in der Formel 1 gestalten wir den Entwicklungs- prozess so erheblich effizienter.

Das virtuelle Vorleben von Produkten Mit spezialisierten Simulationsprogrammen lassen wir virtuelles Wasser durch virtuelle Installationen fliessen: durch Ventile, WC-Schüsselnund Siphons, aber auch durch komplette Rohrleitungssysteme. Wir

beobachten Strömungen und Turbulenzen, die Druck- und Geschwindigkeitsvertei- lung des Wassers, aber auch die Geräusch- entwicklung. Dank den am Bildschirm sichtbaren Abläufen optimieren wir die einzelnen Bauteile mechanisch, hydraulisch­ und akustisch. Die WC-Spülung zum Beispiel soll ja nicht nur gründlich sein, sondern auch leise. Erst danach kommt das Modell als testfähiger Prototyp aus dem 3D-Drucker - bis nach vielen weiteren Tests das Produkt in Serie geht, bereit für den Einsatz in der realen Welt.

gung, wenn es sich wirtschaftlich und nachhaltig herstellen lässt. Unsere Pro- duktentwickler und Verfahrenstechniker arbeiten deshalb eng zusammen. Ge- meinsam definieren sie in Simulations­ programmen und anhand von Prototypen die endgültige Formgebung und die notwendigen Materialstärken. Erheblich beschleunigt wird die Entwicklung dank additiven Fertigungsverfahren wie 3D- Druck und Lasersintern. Quasi über Nacht entstehen damit die Prototypen für unsere Tests. Erst wenn im Detail bekannt ist,

Noch effizienter, noch ökologischer Klar, dass die Arbeit mit der ersten Produk- tion noch nicht getan ist. Die Verfahrens- prozesse werden laufend hinterfragt und an den neusten Stand der Technik ange- passt: So entwickeln wir nicht nur die Pro- duktqualität weiter, auch die Fertigung wird stets effizienter und ökologischer. Das heisst, wir produzieren immer schneller, aber auch immer nachhaltiger. Denn für Geberit ist nicht nur das Produkt innovativ, auch der Weg dazu ist es.

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Einblick

Felix Klaiber

Leiter Technology & Innovation

«Die Innovation in unserem Bereich bezieht sich primär nicht auf die Produkt- entwicklung, sondern

auf Innovationen in den für uns relevanten Techno- logiefeldern. Darüber hinaus prüfen wir Produkte und Systeme. Und wir setzen dauernd Ideen um - zu neuen Materialien, neuen Konzepten, neuen Verfahren und Prozessen.»

Das virtuelle Engineering und der

3D-Druck ergänzen sich also perfekt.

Ja, denn alle notwendigen Daten sind dank virtuellem Engineering bereits erfasst und so für additive Verfahren verfügbar. 3D-Druck und andere Verfahren werden ja immer wichtiger, weil sie eine schnellere Entwicklung ermöglichen. Das nutzen wir schon seit über zehn Jahren. In enger Zusammenarbeit mit Hochschulinstituten arbeiten wir auch an Forschungsprojek- ten auf dem Gebiet des 3D-Drucks.

Steht die technische Normierung von Produkten im Widerspruch zum Wunsch, für Innovationen möglichst freie Hand zu haben?

Klar würde man sich in der Entwicklung gerne schrankenlos bewegen wollen. Aber Normen sind sinnvoll. Sie sorgen dafür, dass Produkte und Dienstleistungen allge- mein anerkannten Standards genügen, und legen zugleich die Basis für marktseitig erforderliche Zulassungen und Zertifizie- rungen. Als Marktführer übernimmt Geberit auch hier Verantwortung und nimmt Einsitz in verschiedenen Normengremien. Damit gestalten wir aktiv unser techno- logisches Umfeld. Unsere Innovationskraft spiegelt sich aber auch in unseren Paten-

Parallel dazu bringen Innovationen bei den Werkstoffen und unseren Produktions- prozessen neue und attraktive Produkt- lösungen hervor.

Und wie sieht das Badezimmer der Zukunft aus?

Einerseits wird urbaner Lebensraum stets teurer, andererseits wird das Bade- zimmer immer mehr zum Erlebnisraum. Damit steigen auch die Anforderungen an das Badezimmer. Wir entwickeln intelli- gente Sensorik, qualitativ beste Materialien und funktionale Gesamtlösungen mit hohem Designanspruch. Unser Ziel ist, Komfort und Leistung auf höchster Stufe zu vereinen.

Erfahren Sie mehr auf

→ www.geberit.com

Der Erfolg von Geberit ist unterneh- merisch breit abgestützt. Einen wesent- lichen Anteil daran hat die Entwick- lung neuer Technologien. Die Arbeit auf diesem Gebiet schafft die Basis für kommende innovative Produktegenera- tionen. «Die Pipeline ist voll», sagt Felix Klaiber. Mit dem Leiter Technologie

  • Innovation blicken wir zurück und nach vorn.

Felix Klaiber, wie findet Geberit zu neuen Ideen und Innovationen?

Innovationen haben unterschiedliche Quel- len. Wichtig ist der direkte Kontakt mit Kunden und Anwendern. Ideen kommen auch aus der Bauwirtschaft - indem wir erfahren, was die Installation erleichtern würde. Auch unsere intensive Markt- beobachtung und das Auseinandersetzen mit unseren Technologiefeldern stossen Innovationen an. Zudem liefern Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen von Geberit wertvolle Ideen. Es sind wirklich alle Kanäle offen.

Was sind die grössten technologischen Veränderungen der letzten zehn Jahre? Zu den bedeutsamsten Entwicklungen zählt das virtuelle Engineering. In diesem Bereich ist Geberit vermutlich führend in der Branche. Ein Beispiel ist die innovative Geometrie der Keramik für das Dusch-WCAquaClean Mera. Dabei simulierten

wir im Rechner mechanisch-strukturelle, akustische und strömungstechnische Phänomene. Wir machten sie am Bildschirm sichtbar und sahen, wie sich Formverände- rungen auf Strömungsverhalten und Schall auswirken. Am Ende entstand die randlo- se, asymmetrische Innenform der Schüssel, die eine optimale Spülung ermöglicht.

ten wider: Im Schnitt schaffen wir 25 Patente, und das jedes Jahr!

Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Welche Herausforderungen kommen auf Ihren Bereich zu?

Die Sanitärtechnik befasst sich ja mit Was- ser, unserem wertvollsten Gut. Eine der Herausforderungen ist, Wasser möglichst ökonomisch einzusetzen. Deshalb müssen unsere Lösungen höchst funktio- nell sein. In diesem Zusammenhang ist auch die Hygiene ein grosses Thema, sei es im Umgang mit Trinkwasser oder im Bereich unserer Dusch-WCs.

Was geschieht auf der technolo- gischen Ebene?

Weil die Ansprüche an den Komfort im Badezimmer laufend zunehmen, steigen beispielsweise auch die Anforderungen an die Oberflächen der Badezimmereinrich- tung. Deshalb machen wir Oberflächen noch widerstandsfähiger, noch reinigungs- freundlicher und damit noch langlebiger.

Blick auf einen Zugversuch im Werkstoff- labor von Geberit: Am Ende der Test- reihe zeigt sich, welcher Klebstoff die ver- schiedenen Schichten eines Metall- verbundrohrs am besten zusammenhält. Solche systematischen Tests führen unsere Werkstofftechnologen vor jeder Änderung der Materialzusammenset- zung durch.

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Geberit AG published this content on 01 January 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 03 January 2024 13:43:47 UTC.