Jona (awp) - Das Sanitärtechnikunternehmen Geberit hat im Geschäftsjahr 2016 ein sehr solides Umsatzwachstum oberhalb der eigenen und auch der Erwartungen der Analysten erzielt. Zu Gute kam dem Umsatzausweis ein über erwarten starkes viertes Quartal sowie ein positiver Währungseffekt. Die operative Marge wird in der Folge ebenfalls stärker ausfallen als bisher vorausgesagt.

Der Umsatz nahm um 8,3% auf 2,81 Mrd CHF zu, akquisitions- und währungsbereinigt ergab sich ein Plus von 6,4%. Die im Umsatz enthaltenen Währungseinflüsse waren positiv und erreichten 18 Mio CHF, wie Geberit am Dienstag mitteilt. Damit hat Geberit die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 2,79 Mrd CHF, die unternehmenseigene Vorhersage für das bereinigte Wachstum lag bei 5%.

Das Wachstum sei auf eine überzeugende Entwicklung in vielen Märkten und einen vor allem im dritten Quartal wirksamen Abbau eines Lieferrückstands im Dusch-WC-Geschäft zurückzuführen, so Geberit. Zudem habe sich das Marktumfeld in der Bauindustrie in einigen Märkten im Vorjahresvergleich verbessert. Die mit der Übernahme der skandinavischen Sanitec verbundene Integration des Keramikgeschäfts habe zudem früher als erwartet Umsatzsynergien gebracht und so die Verkäufe zusätzlich gestützt.

Q4 ÜBERRASCHEND STARK

Die europäischen Märkte legten im Gesamtjahr insgesamt in lokalen Währungen und organisch um 6,8% auf 2,57 Mrd CHF zu. Dabei verzeichnete der wichtigste Markt Deutschland ein Plus von 4,7%, während sich im Heimmarkt Schweiz eine Zunahme um 6,4% ergab. Zweistellige Wachstumsraten ergaben sich in der nordischen Region, in Zentral- und Osteuropa sowie in Österreich, dies gilt sowohl für das Gesamtjahr als auch für das letzte Quartal.

Das Wachstumstempo hat sich im vierten Quartal entgegen den Erwartungen wieder etwas beschleunigt. Der Umsatz erreichte im Schlussquartal 636,6 Mio CHF, entsprechend einem währungsbereinigten organischen Wachstum von 6,3%. Nach Wachstumsraten von 3,1 und 10,0% in den ersten beiden Quartalen hatte sich im dritten ein Plus von 6,0% ergeben.

DEUTSCHLAND WÄCHST AUF HOHEM NIVEAU WEITER

Deutschland zeigte dabei gegenüber der starken Vorjahresbasis noch immer ein Plus von 3,2%, in der Schweiz lag das bereinigte Wachstum im Schlussquartal bei 1,8%. Rückläufig waren die Verkäufe innerhalb Europas einzig in Frankreich (-1,7%) sowie global gesehen in der Region America (-0,4%). Die Regionen Fernost/Pazifik und Naher Osten/Afrika legten beide zweistellig zu.

Von den Produktbereichen legten die Sanitärsysteme um 9,2% am stärksten zu, die Rohrleitungssysteme um 2,5% und der neu hinzugekommene Bereich Sanitärkeramik um 4,9%.

Mit Blick auf das Ergebnis heisst es, dass aufgrund von Synergien aus der Integration des Sanitec Geschäfts, des Volumenwachstums und tieferer Rohmaterialpreise eine deutlich über dem Vorjahr liegende adjustierte operative Cashflow-Marge (EBITDA-Marge) für das Gesamtjahr von rund 28,5% zu erwarten sei. Die bisherige Prognose für diese Marge lag bei "rund 28%.

Die Ergebnisse der Gruppe würden 2016 wiederum von akquisitions-, desinvestitions- und integrationsbedingten Kosten und Erträgen im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition beeinflusst, heisst es weiter. Allerdings seien diese Einflüsse im Vorjahresvergleich deutlich geringer.

Die Gewinnzahlen sowie den vollständigen Geschäftsbericht wird Geberit am 14. März 2017 veröffentlichen.

cf/dm