FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von Grammer haben auch am Donnerstag kräftig unter Druck gestanden: Mit einem weiteren Rückschlag von 5,5 Prozent verloren sie nach dem Zwischenbericht vom Vortag inzwischen gut 14 Prozent und befinden sich auf dem tiefsten Niveau seit Juli vergangenen Jahres.

Analyst Christian Ludwig vom Bankhaus Lampe führt den Kursrutsch auf den schwachen Auftragseingang zurück, mit dem das Unternehmen den Markt tags zuvor in der Telefonkonferenz zum Quartalsbericht geschockt habe. Wenn man die Zahlen richtig einordne handle es sich aber um eine Überreaktion, so Ludwig.

Grammer habe nämlich schon vor der Hauptversammlung im Mai darauf hingewiesen, dass sich die Automobilkunden mit Aufträgen an ein Unternehmen zurückhielten, das letztlich von der Familie Hastor kontrolliert werden könnte.

Dem umstrittenen Großaktionär gehört die Prevent-Gruppe, die im vergangenen Sommer im Streit mit VW einfach ihre Lieferungen gestoppt und die Bänder in Wolfsburg und Emden lahmgelegt hatte. Auch wenn die Grammer-Führung den Machtkampf inzwischen gewonnen hat, habe sich die Situation bis zum Ende des zweiten Quartals noch nicht ganz normalisiert, so Ludwig./ag/zb