Homag Group AG

Jahresabschluss 2023

2

Inhalt

Lagebericht der Homag Group AG

3

1.

Geschäft und Steuerungssystem

3

2.

Strategie und Ziele

4

3.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

4

4.

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Homag Group AG

5

5.

Nachhaltigkeitsbericht

7

6.

Beschäftigte

7

7.

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4

in Verbindung mit Abs. 2 Nr. 4 HGB

8

8.

Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

8

8.1 Risikobericht

8

8.2 Chancenbericht

10

8.3 Prognosebericht

11

Jahresabschluss

12

Gewinn- und Verlustrechnung

12

Bilanz

13

Anhang für 2023

14

Allgemeine Hinweise

14

Registerinformationen

14

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

14

Erläuterungen der Bilanz

16

Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung

23

Sonstige Angaben

24

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

31

Bestätigungsvermerk der Abschlussprüfer

32

Rechtliche Hinweise

35

Kontakt

35

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Lagebericht

Jahresabschluss

Informationen

Lagebericht der Homag Group AG für das Geschäftsjahr 2023

1. Geschäft und Steuerungssystem

Geschäftstätigkeit und rechtliche Struktur der Homag Group AG

Die Homag Group AG ist eine Holdinggesellschaft. Ihre Hauptaufgaben als Obergesellschaft der HOMAG-Gruppe sind die Steuerung der Business Units sowie die Definition und Umsetzung der Strategie für die Gesellschaften der Gruppe. Die Tochtergesellschaften sind spezialisiert auf die Produktion von Maschinen und Lösungen für die Holzbearbeitung sowie den Holzbau und deren Vertrieb und Service. Die Homag Group AG hält direkt oder indirekt die Mehrheitsanteile an den inländischen und ausländischen produzierenden Gesellschaften sowie an rund 20 Vertriebs-, Service- und Softwaregesellschaften.

Die Ertragslage und somit die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft wird im Wesentlichen durch Erträge aus den Tochtergesellschaften bestimmt. Diese resultieren aus Erträgen aus Beteiligungen und aus Ergebnisabführungsverträgen.

Im Geschäftsjahr 2023 kam es zu folgenden Veränderungen in der Struktur:

  • Die Futura GmbH wurde auf die HOMAG GmbH verschmolzen.
  • Die HOMAG GmbH hat 26 % der Anteile an der GranIT GmbH erworben.
  • Die Golden Field HOMAG (Shanghai) Trading Co., Limited wurde liquidiert und gelöscht.
  • Die Dongguan Golden Field Mingfeng Woodwork Machinery Co., Limited wurde liquidiert und gelöscht.
  • Die HOMAG Services Poland Sp. z o.o. wurde in DÜRR Group Services Sp. z o.o. umbenannt.
  • Die HOMAG Austria Gesellschaft m.b.H. hat aufgrund einer Kapitalerhöhung, die vom Anteilseigner der restlichen Anteile nicht in vollem Umfang übernommen wurde, ihren Anteil an der Roomle GmbH von 80 % auf 81,1 % erhöht.
  • Die System TM Canada Ltd. wurde auf HOMAG Canada Inc. verschmolzen.

Unternehmensführung

Die Homag Group AG wird vom Vorstand geführt, der im Geschäftsjahr 2023 aus drei Personen bestand. Dem Aufsichtsrat, der sich paritätisch aus sechs Anteilseigner- sowie sechs Arbeitnehmervertretern zusammensetzt, erstattet der Vorstand regelmäßig Bericht.

Veränderungen in den Organen

Im Vorstand kam es im Jahr 2023 zu keinen personellen Veränderungen.

Auf der Hauptversammlung am 11. Mai 2023 wurde Herr Klaus Achtelik zum Mitglied des Aufsichtsrats gewählt. Er folgte auf Herrn Dr. Hans Schumacher, der sein Mandat mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am

11. Mai 2023 niedergelegt hatte. Mit Wirkung zum 31. Dezember 2023 hat Herr Thorben Albrecht sein Mandat niedergelegt. Zu seinem Nachfolger hat das Amtsgericht Stuttgart am 28. Februar 2024 Herrn Holger Rößer bestellt.

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2. Strategie und Ziele

Als Holding ist es unser Ziel, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmensgruppe kontinuierlich zu verbessern. Kernaufgaben sind dabei die Sicherstellung eines wettbewerbsfähigen Produkt- und Leistungsangebots sowie effizienter Organisationsstrukturen und Geschäftsprozesse. Dies erreichen wir mithilfe von Beherrschungsverträgen mit unseren Tochtergesellschaften. Zudem haben wir mit dem HOMAG Management Board ein Führungsgremium in der HOMAG-Gruppe etabliert, dessen Mitglieder oft auch Geschäftsführer der Tochtergesellschaften sind. So stellen wir sicher, dass die Tochtergesellschaften frühzeitig in strategische Entscheidungen eingebunden sind, und sind stets gut über deren Entwicklung informiert, um gegebenenfalls eingreifen zu können.

Unsere wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren für die Unternehmenssteuerung der HOMAG-Gruppe sind Auftragseingang, Umsatz, EBIT vor Sondereffekten, Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie der ROCE. Für die Homag Group AG als Einzelgesellschaft ergeben sich die Steuerungsgrößen Ergebnisabführung von Tochter- gesellschaften und die ggf. eigene Dividendenfähigkeit. Wichtige nichtfinanzielle Leistungsindikatoren sind der Dürr Promoter Score als Bewertung der Kundenzufriedenheit, die Liefertermintreue, First Pass Yield als Kennzahl der von den Kunden ohne Beanstandungen abgenommenen Maschinen und die Ergebnisse aus den Mitarbeitendenbefragungen.

3. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Konjunkturentwicklung

Nachdem das Vorjahr bereits von einer wirtschaftlichen Abkühlung geprägt war, schwächte sich das Wachstum der Weltwirtschaft im Jahr 2023 weiter ab. Die insgesamt verhaltene gesamtwirtschaftliche Entwicklung war vor allem auf die nach wie vor hohen, wenngleich rückläufigen Inflationsraten und die restriktive Geldpolitik der Notenbanken zurückzuführen. Anhaltende geopolitische Spannungen und Krisen hatten zudem einen dämpfenden Effekt auf die Wachstumsdynamik. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt legte im Jahr 2023 um 3,1 % zu.

Bruttoinlandsprodukt, Veränderung gegenüber Vorjahr in %

2023

2022

Welt

3,1

3,5

Deutschland

-0,3

1,8

Eurozone

0,5

3,4

Russland

3,0

-1,2

USA

2,5

1,9

China

5,2

3,0

Indien

6,7

7,2

Japan

1,9

1,0

Brasilien

3,1

3,0

Quelle: International Monetary Fund 01/2024

Die deutschen Hersteller von Investitionsgütern verzeichneten ein durchwachsenes Jahr 2023. Zwar stiegen die Ausrüstungsinvestitionen in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um rund 4 %. Die anhaltende Flaute der globalen Konjunktur hinterließ jedoch deutliche Spuren in den Auftragsbüchern der Unternehmen. Laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) brach der Auftragseingang der Branche im Jahr 2023 preisbereinigt um 12 % ein.

Begünstigt durch weiterhin hohe Auftragsbestände erzielte das Segment sekundäre Holzbearbeitungsmaschinen im Jahr 2023 nach VDMA-Angaben ein preisbereinigtes Umsatzplus von 1 %. Dagegen brach der preisbereinigte Auftragseingang in einem herausfordernden Marktumfeld um 26 % ein. Ursächlich dafür waren hohe Lebenshaltungskosten und Zinsen, welche die Bereitschaft, neue Küchen und Möbel anzuschaffen, stark verminderte. Zudem geriet der Wohnungsbau im In- und Ausland aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus zunehmend ins Stocken, was sich in der Holzbearbeitungsindustrie ebenfalls negativ bemerkbar machte.

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Lagebericht

Jahresabschluss

Informationen

Geschäftsverlauf und wichtige Ereignisse in der HOMAG-Gruppe im Geschäftsjahr 2023

Die zweijährig stattfindende Branchenleitmesse LIGNA in Hannover im

Mai

war das wichtigste marktbezogene Ereignis

2023. Auf drei Ständen mit insgesamt 5.400 m² Standfläche boten wir

allen

Besucherinnen und Besuchern interessante

Einblicke in die Möglichkeiten der Holzbearbeitung. Mit zahlreichen Live-Vorführungen, virtuellen Shows und digitalen Lösungen haben wir unsere führende Rolle in der Branche unterstrichen. Ein weiterer Höhepunkt des Messeauftritts war unser Innovation Center, in dem wir insgesamt rund 5.000 Gästen einen exklusiven Einblick in kommende Erfindungen und Produktinnovationen präsentierten.

Ebenfalls im Mai haben wir 26 Prozent der Anteile am Reutlinger Softwareunternehmen granIT übernommen und damit unsere Digitalkompetenz im Wachstumsbereich Holzhausbau verstärkt. granIT ist ein Spezialist für Fertigungsleitsysteme unter anderem für die Fertighausproduktion. Mit solchen Manufacturing-Execution-Systemen (MES) werden komplexe Produktionsprozesse optimiert und deren Effizienz erhöht. granIT ist bereits seit vielen Jahren ein wichtiger Partner unserer Tochtergesellschaft WEINMANN Holzbausystemtechnik GmbH.

Beim größten Investitionsprogramm in der Geschichte der HOMAG-Gruppe, das wir 2021 auf den Weg gebracht haben, kommen wir gut voran. Es hat zum Ziel, die interne Logistik zu verbessern und den Produktionsfluss sowie die

Arbeitsabläufe zu optimieren. So konnten wir im Berichtsjahr in Schopfloch und in Holzbronn jeweils

neue Logistikzentren

in Betrieb nehmen. Die Erweiterung der Produktionsfläche bei WEINMANN in St. Johann haben wir

ebenfalls

abgeschlossen.

Aufgrund der deutlich schwächeren Auftragslage haben wir im vierten Quartal 2023 das Maßnahmenpaket "WAVE" zur Kapazitätsreduzierung und Effizienzsteigerung beschlossen. Weltweit werden wir knapp 600 Stellen abbauen und erwarten dadurch Kostensenkungen von rund 25 Mio. Euro im Jahr 2024 und rund 50 Mio. Euro ab 2025. Etwa 350 der 600 Stellen sollen an den deutschen Standorten entfallen. Der aus dem Maßnahmenpaket resultierende Sonderaufwand beträgt rund 52 Mio. € und wurde weitestgehend im vierten Quartal 2023 gebucht.

4. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Homag Group AG Ertragslage

Die Ertragslage der Gesellschaft wird im Wesentlichen durch Erträge aus den Tochtergesellschaften sowie Aufwendungen für die Leitung der Unternehmensgruppe bestimmt. Die Erträge resultieren aus Markenlizenzen sowie aus Beteiligungen und Ergebnisabführungsverträgen.

Im Berichtsjahr blieb der Umsatz der Homag Group AG mit 6,7 Mio. EUR nahezu konstant (Vorjahr: 6,8 Mio. EUR). Umsatzerlöse werden nahezu ausschließlich aus Zahlungen für Markenlizenzen erzielt, die Tochtergesellschaften an die Homag Group AG entrichten.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 2,6 Mio. EUR (Vorjahr: 1,4 Mio. EUR) ist in erster Linie auf eine wieder eingeführte Managementumlage zur anteiligen Verrechnung der Vorstandskosten für die Ressortverantwortung für die Division, die 2022 ausgesetzt war, gestiegene Beratungskosten sowie auf erhöhte Markenkosten zurückzuführen.

Die Erträge aus Beteiligungen und aus Zuschreibungen auf Finanzanlagen sind auf 21,9 Mio. EUR (Vorjahr: 34,5 Mio. EUR) gesunken, da sich die Ausschüttung der Tochtergesellschaft Stiles Machinery, Inc. verringert hat. Im Vorjahr gab es hier einen Sondereffekt, da die damalige Ausschüttung unter anderem aus Rücklagen bedient wurde. Zudem entfiel die Ausschüttung der Tochtergesellschaft HOMAG Bohrsysteme GmbH (Vorjahr: 4 Mio. EUR), da mit dieser nun ein Ergebnisabführungsvertrag besteht. Demgegenüber stehen Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 3,6 Mio. Euro (Vorjahr: 6,3 Mio. EUR). Diese betrafen unsere Tochtergesellschaft HOMAG India Pvt. Ltd. in Indien sowie die BENZ GmbH Werkzeugsysteme.

Die Veränderung der beiden Positionen "Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen" und "Aufwendungen aus Verlustübernahmen" beträgt zusammen rund 39 Mio. EUR und spiegelt damit einen großen Teil des aus "WAVE"

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resultierenden Sonderaufwands wider, welcher bei den betroffenen Tochtergesellschaften abgebildet wurde und woraus sich dann die niedrigeren Erträge aus der Ergebnisabführung ergeben. Im Einzelnen haben sich die Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen auf 47,3 Mio. EUR (Vorjahr: 67,3 Mio. EUR) verringert und die Aufwendungen aus Verlustübernahmen haben sich auf 25,5 Mio. EUR (Vorjahr: 6,9 Mio. EUR) erhöht.

Die Erhöhung der sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge auf 1,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) sowie des Zinsaufwands auf 8,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,4 Mio. EUR) ist auf die deutliche Steigerung des Zinsniveaus sowie auf höhere Cash-Pool-Verbindlichkeiten zurückzuführen.

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 1,8 Mio. EUR (Vorjahr: 4,6 Mio. EUR) betrafen unsere Tochtergesellschaft HOMAG Indústria e Comércio de Máquinas para Madeira Ltda. in Brasilien. Im Vorjahr betrafen die Abschreibungen unsere Tochtergesellschaft in Indien sowie die BENZ GmbH Werkzeugsysteme.

Insgesamt hat sich das Ergebnis nach Steuern vor Ergebnisabführung in erster Linie bedingt durch den hohen Sonderaufwand infolge von "WAVE" auf 34,3 Mio. EUR (Vorjahr: 90,1 Mio. EUR) verringert.

Vermögens- und Finanzlage

Auf der Aktivseite haben sich im Anlagevermögen die entgeltlich erworbenen gewerblichen Schutzrechte und ähnlichen Rechte auf 6,5 Mio. EUR (Vorjahr: 7,8 Mio. EUR) verringert. Grund dafür waren die Abschreibungen auf die im Jahr 2020 erworbenen Markenrechte in China. Die Anteile an verbundenen Unternehmen haben sich durch die oben aufgeführten Zu- und Abschreibungen auf 217,5 Mio. EUR (Vorjahr: 215,7 Mio. EUR) erhöht.

Im Umlaufvermögen sind die Forderungen gegen verbundene Unternehmen leicht auf 81,2 Mio. EUR (Vorjahr: 82,0 Mio. EUR) gesunken. Die Forderungen aus den bestehenden Ergebnisabführungsverträgen haben sich aufgrund der gesunkenen Erträge deutlich verringert. Dem stehen höhere Forderungen im Rahmen des Cash-Poolings gegenüber.

Auf der Passivseite belief sich das Eigenkapital unverändert auf 106,2 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote bewegt sich mit 27,6 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres (27,5 Prozent).

Die sonstigen Rückstellungen verringerten sich aufgrund der zu erwartenden Verringerung der variablen Vorstandsvergütung leicht auf 1,2 Mio. EUR (Vorjahr: 1,4 Mio. EUR).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betragen wie im Vorjahr 274,3 Mio. EUR. Hier standen geringere Verpflichtungen aus der Ergebnisabführung höheren Verbindlichkeiten im Rahmen des Cash-Poolings gegenüber. Durch die Einbindung in die Finanzierung und das Cash-Pooling der Dürr AG ist unsere Liquidität grundsätzlich abgesichert.

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr mit 385,3 Mio. EUR kaum verändert (Vorjahr: 385,5 Mio. EUR).

Investitionen

In der Homag Group AG gab es im Berichtsjahr wie im Vorjahr keine Investitionen.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

der Homag Group AG und der HOMAG-Gruppe

Aufgrund des hohen Auftragsbestands zum Jahresanfang 2023, der aus den Boomjahren 2021 und 2022 resultierte, konnten wir das Geschäftsjahr 2023 in der HOMAG-Gruppe mit hohen Werten beim Umsatz und beim Ergebnis

vor Sondereffekten abschließen. In diesen Bereichen haben sich unsere Erwartungen erfüllt. Der erwartete zyklische Abschwung in der Möbelindustrie in 2023 ist nach den starken Jahren 2021 und 2022 stärker ausgefallen, als wir angenommen hatten. Zudem hat sich die Baukrise auch auf unser Geschäftsfeld Holzhausbau negativ ausgewirkt, sodass sich unser Auftragseingang deutlich verringert hat und unter unseren Erwartungen lag. Darauf haben wir im Rahmen des Projekts "WAVE" mit einem Maßnahmenpaket zur Kapazitätsreduzierung reagiert. Der daraus resultierende

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Lagebericht

Jahresabschluss

Informationen

Sonderaufwand hat unser Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis belastet, das damit auch unter unseren Erwartungen lag. Bei der Gesamtbeurteilung des Geschäftsjahres 2023 ergibt sich somit ein differenziertes Bild. Bei Umsatz und Ergebnis vor Sondereffekten beurteilt der Vorstand das Geschäftsjahr als positiv, bei Auftragseingang und dem Ergebnis vor Steuern als negativ.

Auf Ebene der Homag Group AG haben sich die Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen insbesondere aufgrund von "WAVE" deutlich verringert. Das für das Jahr 2023 erwartete leicht steigende Jahresergebnis vor Gewinnabführung konnte dadurch nicht erreicht werden.

5. Nachhaltigkeitsbericht*) Nachhaltigkeit im Leitbild verankert

Nachhaltiges Handeln ist für die Homag Group AG integrativer Bestandteil der Unternehmensstrategie. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft sowie Beschäftigten, Aktionärinnen und Aktionären und Geschäftspartnern bewusst. Es ist unsere Überzeugung, dass sich ökonomische, ökologische und soziale Aspekte vereinbaren lassen. Wir bekennen uns zur "Nachhaltigkeit durch Verantwortung" auch in unserem Leitbild.

Nachhaltigkeit heißt auch, sich langfristig zu orientieren und die Geschäftsziele nicht am kurzfristigen Erfolg auszurichten. Daher sehen wir es als unsere Pflicht, alle Maßnahmen im Unternehmen unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten zu betrachten.

*) Es handelt sich bei diesem Abschnitt um einen ungeprüften Bestandteil des Lageberichts.

Gesellschaftliches Engagement

Gesellschaftliches Engagement ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb kooperieren wir mit Bildungseinrichtungen, um jungen Menschen bei der Berufswahl frühzeitig eine Orientierung geben zu können. Wir unterstützen aktiv den UniCampus Schwarzwald der Universität Stuttgart in Freudenstadt.

Unsere karitativen Zuwendungen haben wir unter dem Namen "HOMAG Cares" zusammengefasst. Die Initiative ist seit vielen Jahren unter anderem ein Bestandteil von Messen und Veranstaltungen weltweit. Weitere Spenden tätigen wir im Rahmen der Weihnachtsaktion "Spenden statt Schenken", mit der wir 2023 das Kinderhilfswerk UNICEF unterstützt haben. Zudem spenden wir auch für soziale Projekte und Einrichtungen an den jeweiligen lokalen Standorten. Bei der Unterstützung karitativer Einrichtungen rund um den Globus steht stets im Vordergrund, dass die Spenden auch direkt dort ankommen, wo Hilfe gebraucht wird.

6. Beschäftigte

In der Homag Group AG waren zum 31. Dezember 2023 unverändert drei Personen, nämlich die Mitglieder des Vorstands, beschäftigt.

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7. Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4  in Verbindung mit Abs. 2 Nr. 4 HGB

Das Personal der Homag Group AG setzt sich ausschließlich aus den Vorstandsmitgliedern zusammen. Für Vorstand und Aufsichtsrat der Homag Group AG wurden Zielgrößen für den Frauenanteil bis zum 30. Juni 2027 festgelegt. Die Zielgröße für den Aufsichtsrat beträgt 25 Prozent und wurde im Jahr 2023 erreicht.

Für den Vorstand beträgt die Zielgröße 0 Prozent. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass der aus drei Männern bestehende Vorstand in seiner aktuellen Zusammensetzung über die notwendigen Kompetenzen verfügt, um die HOMAG-Gruppe in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Kontinuität in der Zusammensetzung der Führung wird als ein wichtiger Erfolgsfaktor gesehen und die Altersstruktur der Vorstandsmitglieder erlaubt eine gleichbleibende Besetzung über die maximale Zielspanne von fünf Jahren hinaus. Eine Erweiterung des Vorstands wird nicht für notwendig erachtet. Sollte es bis 2027 zu einem Wechsel im Vorstand kommen, wird der Aufsichtsrat bei identischer Qualifikation die Bestellung einer Frau bevorzugen.

8. Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

Als Unternehmen sind wir Risiken ausgesetzt, können aber auch Chancen realisieren. Dabei können die Chancen und Risiken sowohl durch eigenes unternehmerisches Handeln als auch durch externe Faktoren bedingt sein. Unsere Risiko- und Chancenpolitik orientiert sich an dem Ziel, den Wert des Unternehmens stetig und nachhaltig zu steigern, die mittelfristigen finanziellen Ziele zu erreichen und den Fortbestand des Unternehmens langfristig zu sichern. Damit bildet sie einen wesentlichen Bestandteil der Unternehmenspolitik.

8.1 Risikobericht Risikomanagementsystem

Das Risikomanagementsystem basiert auf einem monatlichen Berichtswesen, einem Projektcontrolling sowie auf der Vorgabe von Zielen der einzelnen Bereiche, die überwacht werden. Dabei werden die zu überwachenden und zu berichtenden Einzelrisiken der Tochtergesellschaften ermittelt, bewertet und auf Ebene der Homag Group AG verdichtet, das heißt spezifischen Risikofeldern zugeordnet. Außerordentliche Entwicklungen werden unverzüglich an den Vorstand und an den Aufsichtsrat kommuniziert. Alle relevanten Gesellschaften werden in die Risikoinventur einbezogen.

Die Gesellschaften der HOMAG-Gruppe sind in das Risikomanagementsystem des Dürr-Konzerns integriert. Teil dieses

Risikomanagementsystems ist eine vollständige Risikoinventur bei allen Gesellschaften, die zwei Mal jährlich durchgeführt wird.

Auf Basis einer risikoorientierten Prüfungsplanung werden die Tochtergesellschaften im Rahmen unserer internen Revision geprüft. Die Prüfungen werden durch die Konzernrevision der Dürr AG in unserem Auftrag durchgeführt. Dies stellt sicher, dass Risiken erkannt, interne Prozessabläufe überprüft, Optimierungspotenziale aufgezeigt und die erforderlichen Maßnahmen umgesetzt werden. Über die Ergebnisse der Prüfungen wird der Vorstand umgehend informiert. Auf Basis der Berichte werden erforderliche Maßnahmen beschlossen und eingeleitet. Im Berichtsjahr 2023 wurden drei inländische und fünf ausländische Gesellschaften geprüft.

Dem Vorstand liegen keine Erkenntnisse vor, dass das Risikomanagementsystem und das interne Kontrollsystem nicht angemessen beziehungsweise nicht wirksam sein könnten.

Risiken der Homag Group AG

Als reine Holding-Gesellschaft, bei der ausschließlich die Vorstandsmitglieder angestellt sind, unterliegt die Homag Group AG nahezu keinen direkten Risiken in Form von Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken bzw. Risiken aus Zahlungsstromschwankungen. Risiken ergeben sich für uns im Wesentlichen aus einer möglichen negativen Entwicklung unserer Beteiligungsgesellschaften. Für diese bestehen vor allem die nachfolgend aufgeführten Risiken.

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Risiken der Beteiligungsgesellschaften

Gesamtwirtschaftliche Risiken

Investitionsentscheidungen von Kunden hängen in hohem Maß von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Region sowie der Situation im jeweiligen Segment ab. Negative gesamtwirtschaftliche oder segmentspezifische Entwicklungen können zu einem Rückgang der Investitionen führen.

Geopolitische Risiken

Handelskonflikte, kriegerische Auseinandersetzungen, wie der Überfall Russlands auf die Ukraine oder der Angriff der Hamas auf Israel, sowie andere geopolitische Störungen (beispielsweise zwischen China und Taiwan) können sich negativ auf das Investitionsverhalten von Kunden auswirken und stellen ein Risiko dar. Wir befolgen alle für uns relevanten Sanktionen gegen Russland und haben darüber hinaus auch kein weiteres Neugeschäft in Russland angenommen. Das Geschäft in der Ukraine ist stark beeinträchtigt.

Marktrisiken

Die Nachfrage im Bereich der Möbelfertigung folgt gewissen Investitionszyklen. In den Jahren 2021 und 2022 verzeichneten wir Rekordwerte bei den Auftragseingängen. Seit dem zweiten Halbjahr 2022 erleben wir einen Abschwung, der sich 2023 verstärkt hat und zu einer anhaltenden Schwächephase führte. Ein weiteres Risiko auf der Kundenseite kann sich aus Forderungsausfällen ergeben.

Wettbewerbsrisiken

Ein Risiko kann von neuen Wettbewerbern ausgehen, die unsere Technologieführerschaft gefährden könnten.

Forschungs- und Entwicklungsrisiken

Die innovationsorientierte Produktstrategie birgt das Risiko von technologischen Fehlentwicklungen in sich.

Beschaffungs- und Einkaufsrisiken

Ein Risiko besteht in den nach wie vor hohen Energie- und Rohstoffpreisen, weiterhin hohen Inflationsraten sowie den volatilen Märkten. Die neu hinzukommenden geopolitischen Risiken stellen uns im Hinblick auf unsere Lieferketten vor zusätzliche Herausforderungen. Die Auswirkungen neuer Vorschriften und Gesetze wie beispielsweise des Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) oder auch des Verbots von Per- und Polyfluoralkylverbindungen (PFAS) in der Europäischen Union können noch nicht abschließend und durch die gesamte Lieferkette beurteilt werden, wir rechnen dadurch allerdings mit höheren Bezugs- und Produktionskosten. Unsere Ziele hinsichtlich des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes zu

den verpflichtenden Präventionsmaßnahmen - Unterzeichnung des Verhaltenskodex für Lieferanten, Absolvierung eines E-Learning-Moduls zum Thema Nachhaltigkeit und Ausfüllen eines Selbstauskunftsfragebogens durch mindestens

90 % der Risikolieferanten - haben wir im Jahr 2023 nicht vollständig erreichen können. Die Gründe hierfür waren technische Schwierigkeiten mit der Schulungsplattform und eine mangelnde Beteiligung der Lieferanten. Wir haben unsere Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten, die die verpflichtenden Präventionsmaßnahmen im Jahr 2023 nicht vollständig umgesetzt haben, vorsorglich ausgesetzt. Wir werden unsere Aktivitäten entsprechend fortführen, um die gesetzten Ziele im Jahr 2024 zu erreichen.

Risiken aus der Projektabwicklung / Projektengineering

Das Projektgeschäft birgt verschiedene Risiken, die aufgrund der Komplexität der Projekte und der Koordination und Integration verschiedener nationaler und internationaler Beteiligter entstehen können.

IT-Risiken

Risiken im IT-Bereich bestehen hinsichtlich Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit. Nach wie vor ist ein weltweiter qualitativer und quantitativer Anstieg von Bedrohungen der Informationssicherheit durch Cyber-Kriminalität zu verzeichnen. Dies könnte zu Verzögerungen in den Geschäftsprozessen oder sogar zu Einschränkungen der Produktionsleistung von Werken führen.

Währungsrisiken

Aus den internationalen Aktivitäten der Beteiligungsgesellschaften können währungsbedingte Risiken entstehen, welche die Umsatz- und Ertragslage negativ beeinflussen können.

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Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken

Durch die Einbindung in die Finanzierung und das Cash-Pooling der Dürr AG ist die Liquidität grundsätzlich abgesichert.

Steuerliche Risiken

Im Zusammenhang mit der steuerlichen Risikosituation sind der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag der Dürr Technologies GmbH und die damit verbundene umsatz- und ertragsteuerliche Organschaft zu berücksichtigen; dies umfasst auch die neuen Regelungen nach dem Mindeststeuergesetz ("Pillar II"), wobei die ultimative Deklarations- und damit auch Berichterstattungspflicht insoweit bei der Dürr AG liegt.

Personelle Risiken

Risiken in diesem Bereich bestehen in der Personalfluktuation und in der nicht bedarfsgerechten Besetzung offener Stellen, insbesondere in den Bereichen Engineering, Service und Inbetriebnahme.

Allgemeine Compliance-Risiken

Jede für die HOMAG-Gruppe tätige Person ist verpflichtet, alle gesetzlichen Regelungen uneingeschränkt einzuhalten und sich in ihrem Arbeitsumfeld ehrlich und fair zu verhalten. Risiken können sich aus einem möglichen Fehlverhalten ergeben.

Rechtliche Risiken

Ein Risiko unserer Geschäftstätigkeit besteht in der kundenseitigen Geltendmachung von Verzugsschäden und Gewährleistungsansprüchen beziehungsweise damit verbundenen Kompensationsforderungen. Hinzu kommen mögliche Risiken aus Patentverletzungen.

8.2 Chancenbericht

Die systematische Identifikation und Realisierung wertsteigernder unternehmerischer Chancen ist

ein

wichtiges

Element

zur Sicherstellung unseres mittel- und langfristigen profitablen Unternehmenswachstums. Wie bei

den

Risiken

ergeben

sich auch Chancen für die Homag Group AG im Wesentlichen aus den Chancen der von ihr gehaltenen Beteiligungen (HOMAG-Gruppe). Für diese bestehen vor allem die nachfolgend aufgeführten Chancen.

Regionales Wachstum

Die fortschreitende Urbanisierung wird in aufstrebenden Volkswirtschaften zu einer erhöhten Nachfrage nach Wohnraum, Möbeln und Bauelementen führen. Dies betrifft speziell China, Indien, Südostasien und Teile von Süd- und Mittelamerika sowie den arabischen Raum.

Automatisierung

In unserer Branche erkennen wir weltweit einen Trend zu automatisierten Fertigungslösungen. Dies ist unter anderem auf das Fehlen von qualifizierten Fachkräften zurückzuführen. Mit Roboterlösungen für kleinere Betriebe bis hin zu intelligent vernetzten Großanlagen können wir unsere Kunden im Bereich der Automatisierung sehr gut unterstützen.

Software

Auf unserer Internet-of-Things(IoT)-Plattform tapio bieten unsere Beteiligungen eine stetig wachsende Anzahl an digitalen Assistenzsystemen an, die unsere Kunden dabei unterstützen, ihre Produktionseffizienz zu erhöhen, Fehler zu vermeiden und die Arbeit zu erleichtern. Zudem optimiert unser modernes Fertigungsleitsystem die Produktionsabläufe bei großen Möbelherstellern.

Holzhausbau

Das Bauen mit Holz hat sich zu einem Megatrend entwickelt. Die Gründe dafür sind unter anderem die sehr gute CO2- Bilanz des natürlichen Baustoffs und die Möglichkeit, Konstruktionselemente in der Fabrik vorzufertigen und auf der Baustelle lediglich noch zu montieren. Zudem sind mittlerweile auch mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise möglich. Mit den Lösungen von WEINMANN, System TM und Kallesoe sind wir hervorragend in diesem Wachstumsmarkt positioniert und sehen große Chancen für weiteres Wachstum.

Service

Mit der wachsenden Maschinenbasis im Markt und einem umfassenden Angebot bestehen im Service weitere Wachstumschancen.

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Homag Group AG published this content on 19 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 20 March 2024 10:11:36 UTC.