Abgesehen von einer unerwartet negativen Entwicklung bei den Umsätzen im Einzelhandel, welche ohne Berücksichtigung des volatilen Autosektors mit -0,2% M/M im Dezember die erste negative Monatsänderungsrate seit Mai 2010 aufwiesen, fielen die jüngst veröffentlichten Konjunkturdaten in den USA durchwegs positiv aus. So erreichte der New Yorker Index für das produzierende Gewerbe im Jänner mit 13,48 Punkten seinen höchsten Stand seit April, der Index der Uni Michigan für das Konsumentenvertrauen stieg gleichzeitig auf 74 Punkte und somit den höchsten Wert seit Mai an. Einen kräftigen Anstieg verzeichnete der NAHB-Index, welcher die Stimmung am Häusermarkt wiedergibt. Er verbesserte sich im Jänner von 21 auf 25 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit Juni 2007. Ebenso erfreulich war die Entwicklung der Industrieproduktion, welche im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,4% zulegen konnte. In der Eurozone hat sich die Industrieproduktion im November gegenüber dem Vormonat marginal um 0,1% verringert.

Die Ratingagentur Standard & Poor's senkte am Freitag die Bonitätsnote von 9 der 17 Euro-Staaten. Frankreich (nun AA+) und Österreich (nun AA+) verloren hierbei die Bestnote AAA. Damit stuft diese Ratingagentur von allen Euro-Ländern nur mehr Finnland, Deutschland, Luxemburg und die Niederlande mit AAA ein. S&P hält die politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Schuldenkrise für unzureichend. Der Rating-Ausblick wurde bei vielen Euro-Staaten, darunter auch Österreich, auf "negativ" eingestuft. Auch die Bonitätsnote des Euro-Rettungsschirms EFSF wurde von Standard & Poor's um eine Stufe auf AA+ gesenkt.

Die Aktienkurse setzten in den letzten Tagen ihren Anstieg mehrheitlich fort. Unterstützt wurde die Aufwärtsbewegung vor allem von der Veröffentlichung guter Konjunkturdaten aus der Volksrepublik China - dort ist die Wirtschaft im vierten Quartal mit 8,9% J/J etwas stärker gewachsen als erwartet, für das Gesamtjahr 2011 ergab sich daraus ein BIP-Wachstum von 9,2% (2010: 10,4%) -, Diskussionen über eine mögliche Kapitalaufstockung des Internationalen Währungsfonds zur Bekämpfung der aktuellen Krisen und der Hoffnung auf eine Einigung zwischen Griechenland und den privaten Gläubigern des Landes hinsichtlich eines freiwilligen Forderungsverzichts. Die Belastung durch die jüngsten Bonitätssenkungen, die nicht gänzlich unerwartet kamen, war nur von kurzer Dauer. In den nächsten Tagen werden zahlreiche US-Unternehmen ihre Quartalszahlen ver-öffentlichen. Auch in Europa stehen einige Ergebnisveröffentlichungen wie etwa von Nokia, SAP oder Siemens an. Am 24./25. Januar findet die nächste Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank statt. Wie bereits im jüngsten Notenbankprotokoll angekündigt, will die Fed im Bemühen um mehr Transparenz neben den Projektionen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, der Inflation und der Arbeitslosenrate nächste Woche erstmals eine Prognose für die Entwicklung des Leitzinses veröffentlichen. In der jüngsten Vergangenheit hat die Notenbank lediglich verkündet, dass die wirtschaftlichen Bedingungen voraussichtlich noch bis zumindest Mitte 2013 einen außergewöhnlich niedrigen Leitzins rechtfertigen würden. Insgesamt erwarten wir mit einigen Impulsen von Seiten der Berichtssaison in den nächsten Tagen mehrheitlich etwas steigende Aktienkurse. Von der US-Notenbank könnte ein positiver Impuls kommen, falls diese mit ihrer Zinsprognose signalisiert, den Leitzins länger als bis zumindest Mitte 2013 niedrig zu halten. Mit der Ankündigung einer neuen Runde von Anleihekäufen durch die Fed ist nächste Woche - nicht zuletzt wegen der zuletzt etwas verbesserten US-Konjunkturdaten - nicht zu rechnen. Die nach wie vor ausstehende Einigung zwischen Griechenland und den privaten Gläubigern des Landes hinsichtlich eines freiwilligen Forderungsverzichts stellt - nicht zuletzt weil Griechenland erwägt, den Forderungsverzicht mittels eines Gesetzes durchzusetzen - weiterhin einen beträchtlichen Unsicherheitsfaktor dar.

Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft - Research

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Autoren: Friedrich Glechner, Stefan Wolowiec

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