Die am Freitag mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten der Vereinigten Staaten waren positiv. Seit elf Monaten wurden monatlich mehr als 200.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, im Dezember allein außerhalb der Landwirtschaft 252.000 Stellen. Seit über dreißig Jahren gab es keine so kontinuierlich positive Entwicklung mehr. Die Arbeitslosenquote sank von 5,8 Prozent auf nur noch 5,6 Prozent. Damit hat die Notenbank Fed eines ihrer großen Ziele erreicht. Als eine Bedingung für ein Ende von QE3 und in weiterer Folge einer Straffung der Geldpolitik, war eine Arbeitslosenquote unter 6 Prozent genannt worden. Besorgt stimmte Analysten und Anleger aber die Tatsache, dass die Stundenlöhne zurückgingen. Unter anderem durch den zur Zeit extrem niedrigen Ölpreis ist die Inflationsrate nicht so hoch, wie es sich die Notenbanker wünschen. Die Marktteilnehmer rechnen daher damit, dass eine Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten doch noch etwas weiter in der Zukunft liegen könnte, als bisher angenommen.

In Athen berichtet eine Zeitung ("To Vima"), dass Deutschland, laut einem vertraulichen Bericht des griechischen Rechnungshofs, den Hellenen elf Milliarden Euro schulde. Ans Tageslicht kam diese eventuelle Schuld, weil Griechenland im letzten Frühling eine Sonderkommission bildete, um mögliche Forderungen aus dem Zweiten Weltkrieg zu konkretisieren. Bei den elf Milliarden handelt es sich um eine Anleihe, die mit einem Zwangskredit verbunden war, der 1942 der damaligen Deutschen Reichsbank von der griechischen Zentralbank gewährt wurde, um Besatzungskosten zu decken. Griechenland, das unmittelbar vor Neuwahlen steht, sucht mit allen Mitteln nach Einnahmen, um seinen strengen Sparplan etwas lockern zu können. Sollte bei den Wahlen die Oppositionspartei an die Macht kommen, hat diese schon angekündigt die bisherigen Sparmaßnahmen zu kippen und über Schuldennachlässe zu verhandeln.

Am Devisenmarkt notiert der Euro zum Dollar aktuell bei 1,1854, für einen Dollar sind 118,35 Yen zu bezahlen und der Schweizer Franken steht mit 1,2010 nach wie vor sehr nahe an der von der SNB festgelegten Untergrenze von 1,2000 Franken je Euro.

An den Börsen machten viele Anleger nach den letzten Kurszuwächsen Kassa. Vor allem die Unsicherheit über die zukünftige US-Geldpolitik und die Angst vor weiteren Terroranschlägen in Europa ließen die Leute ihre Gewinne festschreiben. Auf Grund dieser Tatsache schlossen die Börsen durchwegs mit Verlusten. Der Dax ging bei 9.6480,50 Zählern aus dem Markt (-1,92 Prozent), der Dow Jones schloss bei 17.737,37 Punkten (-0,95 Prozent). Die Börse in Tokyo blieb auf Grund eines Feiertages geschlossen.

Die Talfahrt der Preise für Rohöl setzte sich weiter fort. Noch immer werden die Preise durch das übermäßige Angebot an Rohöl und die Weigerung der Opec ihre Fördermengen zu kürzen nach unten gedrückt. Heute am Morgen sind für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung Februar) 49,07 Dollar zu bezahlen, das amerikanische WTI (Februar) wird bei 47,42 Dollar je Fass gehandelt. Gold wird offenbar wieder verstärkt als sicherer Hafen angelaufen und steht aktuell bei 1.228 Dollar je Feinunze.

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