Nach dem überraschenden Wegfall der EUR/CHF Untergrenze kehrt langsam wieder Ruhe am Markt ein. So wie es aussieht ist die Parität der neue Boden des Währungspaars, wobei man nicht sagen kann ob dieser durch versteckte Interventionen der Schweizerischen Nationalbank gehalten wird, oder sich frei gebildet hat. Instabil ist das Gefüge dennoch nach wie vor und die Marktteilnehmer sind äußerst vorsichtig. Aktuell ist der Kurs bei 1,0180 Franken je Euro.

Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Sitzung der Europäischen Zentralbank wird ebenfalls eher ruhiges Fahrwasser erwartet. Am Donnerstag wird EZB-Chef Mario Draghi in seiner Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung, vielleicht mehr Details zur zukünftigen Geldpolitik geben. Konkret werden Aussagen zu den geplanten Käufen von Staatsanleihen notleidender Länder erwartet und die brennendste Frage ist nicht ob, sondern wie expansiv die EZB ihre Geldpolitik gestalten wird.

Der Internationale Währungsfonds senkte gestern seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft abermals. Nur noch 3,5 Prozent Wachstum werden für das laufende Jahr erwartet, 2016 sollen es dann wieder rund 3,7 Prozent sein. Grund dafür ist neben der europäischen Krise vor allem die sich verschlechternde Konjunktur in China. Im vergangenen Jahr ist Chinas Wirtschaft so langsam gewachsen wie seit 1990 nicht mehr. Zwar ist das für 2015 erwartete Wachstum von 6,8 Prozent im Vergleich zu Europa immer noch beachtlich, um den Schnitt der Weltwirtschaft deutlich zu heben reicht es aber nicht mehr so ganz aus.

An den Börsen hingegen herrscht Hochstimmung. Der Dax konnte gestern ein neues Allzeithoch bei 10.293 Punkten markieren und schloss am Ende des Handelstages bei 10.242,35 Zählern. Der japanische Nikkei Index verbuchte ebenfalls ein deutliches Plus und schloss bei 17.366,30 Punkten (+2,07 Prozent). Die US-Börsen waren gestern wegen eines Feiertags geschlossen. Offenbar flüchten die Anleger nach wie vor auf Grund des unsicheren Devisenmarktes und der vermutlich anhaltend expansiven Geldpolitik in Europa und den Staaten, in Börsenwerte. Allerdings werden bereits erste, warnende Stimmen laut, dass Anleger ihre durch den Höhenflug großen Gewinne realisieren wollen und somit bald wieder verkaufen könnten.

Am Rohölmarkt herrscht Ruhe. Aktuell wir dein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung März) bei 48,48 Dollar gehandelt, ein Fass des amerikanischen WTI (März) kostet 47,65 Dollar. Gold notiert weiterhin hoch bei 1.280 Dollar je Feinunze.

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