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STATUSBERICHT  -  16. Januar 2013

Das zurückliegende Jahr 2012 war durch erhebliche Veränderungen im Unternehmen geprägt. Eine neue strategische Ausrichtung der iQ Power AG hin zu einem reinen Technologieunternehmen mit Vermarktung seiner Entwicklungen in Form von Lizenzen wurde beschlossen und in 2012 bereits weitgehend umgesetzt.

Mit diesem Schritt kehrt das Unternehmen zu seinem ursprünglichen Geschäftsmodell zurück. Der Umweg über ein Unternehmen mit eigener Produktion war jedoch notwendig gewesen. Nur so war es überhaupt möglich, den Markt von der Qualität der entwickelten Technologien und der darauf beruhenden Batterieprodukte zu überzeugen, eine entsprechend hohe Aufmerksamkeit und eine stark bleibende Nachfrage im Markt zu generieren und letztendlich mehr und mehr Batteriehersteller als Lizenzpartner für die Technologie und deren Vorteile zu gewinnen.

Durch die Neuausrichtung der iQ Power AG und die damit verbundene Trennung von operativen Geschäftseinheiten durch Management Buy-Out (MBO) konnten die Kostenstruktur der Gesellschaft signifikant verschlankt und die Risiken deutlich verringert werden.

Der Erfolg der iQ Power AG wird künftig vom Erfolg seiner Lizenznehmer sowie von weiteren eigenen Entwicklungen im Bereich der Energiespeichertechnologie abhängen.

Deshalb arbeiten wir an einer kontinuierlichen Verbesserung und Optimierung unserer Kerntechnologie. Gleichzeitig führen wir unsere Strategie der Patent-Pipeline fort. Wesentlicher Fortschritt in diesem Bereich hat zu einer neuen Patentanmeldung im vierten Quartal 2012 geführt, die der iQ Power AG neue Perspektiven eröffnet. Weitere Patentanmeldungen werden 2013 folgen. Darüber hinaus untersuchen wir auch andere Energiespeichertechnologien.

Strategie

In diesem Jahr wird iQ Power die in 2012 begonnene Neuausrichtung des Unternehmens weiter ausbauen. Die verbesserte und zum Patent angemeldete neue Konstruktion iQP-2 der Durchmischungseinheit aus passiven Mischelementen für nasse Batterien eröffnet vollkommen neue Möglichkeiten, sowohl für die Batterieherstellung unserer Lizenzpartner als auch für die iQ Power AG und deren Geschäftsmodell.

So erlaubt das neue Design iQP-2 den Batterieherstellern, die Durchmischungstechnik von iQ Power direkt in den Batterien einzusetzen und zu verbauen, ohne jegliche Anpassungen oder Werkzeugänderungen vornehmen zu müssen. Waren bisher kostenintensive Formanpassungen seitens der Lizenzpartner erforderlich, so ist dies künftig aufgrund des neuen Designs und der jetzt universellen Lösung nicht mehr nötig. Die Teile nach dem neuen iQP-2 Design sind stattdessen unabhängig davon, wie der jeweilige Batteriehersteller das Innendesign seiner Produkte ausgelegt hat. Damit entfällt ab sofort eine bisher bestandene Hemmschwelle auf Seiten potentieller Lizenznehmer, die sich Anpassungen ihrer Produkte gegenüber sahen.

Die neue Universalausführung deckt rund 85% bis 90% der Batterieausführungen im Markt ab. Anpassungen sind allenfalls in Ausnahmenfällen erforderlich, betreffen jedoch nicht mehr das Innendesign der Batterie selbst, sondern können rasch und einfach am Design der iQP-2 Bauteile vorgenommen werden.

Vor diesem Hintergrund hat iQ Power beschlossen, sein Geschäftsmodell in geeigneter Art und Weise zu ergänzen: Neben der Vermarktung der Technologie in Form von Lizenzen wird iQ Power künftig auch die Herstellung und Vermarktung sämtlicher Kunststoffteile für die Durchmischungseinheiten nach dem neuen iQP-2 Design zentral übernehmen. Lizenznehmer bestellen und kaufen die Bauteile künftig bei iQ Power. Herstellung und Logistik der Kunststoffteile übernehmen Dritte.

Für Lizenznehmer wie auch die iQ Power AG hat diese Strategie viele Vorteile: Die Lizenznehmer müssen nicht jeder selber in die Entwicklung in Spritzgusswerkzeuge und die Herstellung der iQ-Bauteile investieren, sondern können ihren Kunden von Beginn an ein Vollsortiment an Batterien mit Elektrolyt-Durchmischung nach iQ Power-Technology anbieten. Und nicht zuletzt können sich die Lizenznehmer darauf verlassen, dass die über iQ Power gekauften Teile den Qualitätsanforderungen von iQ Power genügen.

In gleicher Weise ist sichergestellt, dass iQ Power die Kontrolle über seine Technologie und deren Verwendung behält. Für das Unternehmen bedeutet die zentrale eigene Vermarktung der Bauteile eine weitere Umsatzquelle. Und nicht zuletzt wird hierdurch die Barriere für Produktpiraterie erhöht.

Die international drei gängigen Normbaureihen für Starterbatterien nach den Standards DIN/EN (Europa), JIS (Japan) sowie BCI (Nordamerika) ergeben rund 50 unterschiedliche Bauausführungen. Der Finanzbedarf für die Herstellung der erforderlichen Spritzgusswerkzeuge für diese Varianten ist durch die neue Kapitalmaßnahme bereits gesichert (siehe weiter unten).

Lizenzgeschäft

Mit Beginn 2013 verfügt die iQ Power AG über Lizenzverträge und Lizenzvorverträge in allen wesentlichen Märkten der Welt. Die Lizenznehmer sind unterschiedlich in Ausrichtung und Bekanntheitsgrad. Der brasilianische Hersteller Moura sowie der österreichische Hersteller Banner sind etablierte Erstausrüstungs-Zulieferer, die auch im Nachrüstungsmarkt tätig sind. iQ Power Asia aus Südkorea, Smart Battery in USA, Zhersu Power in Kasachstan, sowie Interbat in Slowenien sind ausschließlich Hersteller, die auf den Nachrüstungsmarkt orientiert sind.

In 2013 wird iQ Power Einnahmen aus Lizenzen in erster Linie von iQ Power Asia sowie Smart Battery erhalten. iQ Power Asia ist derzeit dabei, seine Bleiplattenfertigung von Malaysia in das Batteriewerk in Südkorea zu verlagern, um alle Produktionsschritte unter einem Dach zu vereinen. Die unterbrochene Fertigung wird voraussichtlich im März wieder aufgenommen. Trotz Unterbrechung bleibt die lebhafte Nachfrage für die Produkte von iQ Power Asia erhalten und garantiert eine hohe Auslastung der Fertigung nach Wiederanlauf. Smart Battery aus USA wird nach jüngsten Informationen im ersten Quartal 2013 mit der Auslieferung erster Produkte beginnen. Wenn beide Lizenzpartner ihre Pläne erfüllen, wird die iQ Power AG bis Jahresende 2013 schwarze Zahlen auf Monatsbasis erreichen.

In Kasachstan arbeitet der Lizenznehmer Zhersu Power an einen Fertigungsauftakt in diesem Jahr. Die beiden Erstausrüster Moura und Banner werden ihre Tests und Integrationsarbeiten in 2013 fortsetzen, beziehungsweise damit beginnen. Das  Management von iQ Power erwartet seitens beider Hersteller noch keine Lizenzeinnahmen in 2013.

Kapitalmaßnahmen

Der erfolgreiche Abschluss der Kapitalerhöhung im vierten Quartal 2012 hat die mittelfristige Liquiditätslage der iQ Power AG stabilisiert. Die Vollzeichnung der Kapitalerhöhung wurde durch den Abschluss eines Investitionsvertrages ermöglicht. Die Details des Vertrages unterliegen striktem Stillschweigen, jedoch wurden Kernelemente des Vertrages in der Meldung vom 17. Dezember 2012 bekannt gegeben.

Die im Vertrag enthaltene Kaufoption der Anteile der iQ Power AG an der iQ Power Asia Inc. sowie die Zusage zu einer weiteren Finanzierungsrunde zu ähnlichen Konditionen der letzten Kapitalerhöhung müssen in ihrer Gesamtheit gesehen werden. Zwar verliert die iQ Power AG ihren Anteil an möglichen künftigen Gewinnen der iQ Power Asia Inc. Gleichzeitig entfallen jedoch auch die finanziellen Risiken, da iQ Power AG nicht durch künftige Investitionen in den Ausbau der Fertigung in Südkorea finanziell belastet wird.

Zudem erhält die iQ Power AG einen starken finanziellen Rückhalt. In der Vergangenheit hatte eine fehlende finanzielle Stabilität den Handlungsspielraum der Gesellschaft stark eingeschränkt.

Wie im Dezember angekündigt ist eine weitere Kapitalerhöhung von Stimmrecht- und Vorzugsaktien beabsichtigt. Demzufolge wird eine außerordentliche Generalversammlung voraussichtlich in der zweiten Februar-Hälfte beschlossen, um die notwendigen Statutenänderungen herbeizuführen. Details zur Kapitalerhöhung werden nach der Abklärung aller technischen Details und dem offiziellen Beschluss des Verwaltungsrates bekannt gegeben. Die Kapitalerhöhung dient der Tilgung sämtlicher ausstehender Schulden und Verbindlichkeiten der iQ Power AG sowie der Finanzierung der oben genannten Strategieergänzung des Unternehmens. Demzufolge wird die kommende Kapitalerhöhung größer ausfallen als die Kapitalerhöhung in 2012. Bezugsrechte werden allen Aktionären gewährt. Falls die Kapitalerhöhung durch Ausübung der Bezugsrechte nicht voll gezeichnet wird, werden alle übrigen Aktien per Vertrag voll gezeichnet.

Fazit

Durch die Neuausrichtung der iQ Power AG in 2012 kann sich das Unternehmen nun voll auf die Vermarktung seiner Technologie konzentrieren, ausgestattet mit ausreichender finanzieller Unterstützung und ohne Belastungen durch eine eigene Batterieproduktion. Die Trends in der Automobilindustrie wie Start-Stopp-Anwendungen, verbunden mit den heute allgemein bestätigten und im Markt nachgewiesenen Vorteilen der Technik der Elektrolyt-Durchmischung bei Starterbatterien sowie der hohen Bedeutung von Produkten mit umweltfreundlichen Merkmalen, spielen iQ Power ebenso in die Hände wie die schnell wachsenden Ansprüche der aufstrebenden Schwellenländer nach Qualitätsprodukten mit neuester Technologie.


Charles Robert Sullivan

CEO iQ Power AG


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