Macy's lehnte in der Nacht zum Montag das 5,8 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot seines Großaktionärs Arkhouse und des mit ihm verbündeten Hedgefonds Brigade Capital ab. Die Anfang Dezember vorgelegte Offerte sei zu niedrig und nicht glaubwürdig, was ihre Finanzierung angehe. Der Verwaltungsrat habe daher entschieden, den beiden Investoren keinen Zugang zu den Finanzinformationen über das Unternehmen zu geben. Arkhouse hatte 21 Dollar je Macy's-Aktie geboten und eine deutlich Erhöhung in Aussicht gestellt, wenn man vorher die Bücher prüfen könne.

Arkhouse und Brigade sind bereits an Macy's beteiligt und hatten nach eigenen Angaben eine Finanzierungsvereinbarung der Investmentbank Jefferies vorgelegt. Macy's äußerte aber Zweifel an der Finanzierung: Diese sei an zahlreiche ungewöhnliche Vorbedingungen geknüpft. In Unternehmenskreisen hieß es, Macy's suche keine anderen potenziellen Käufer, und es gebe auch keine anderen Angebote, die die Erwartungen erfüllten. Ein Käufer müsse auf jeden Fall Erfahrung im Einzelhandel mitbringen.

Macy's steht wie viele Kaufhausketten unter Druck, weil viele Kunden ihre Waren lieber online einkaufen. An der Börse ist der Kaufhauskonzern deshalb deutlich weniger wert als seine eigenen Immobilien: Analysten taxieren den Wert der 316 Filialen, die Macy's selbst gehören, auf 7,5 bis 11,6 Milliarden Dollar. Um die Kosten zu senken, hatte der Konzern in der vergangenen Woche angekündigt, 2350 Stellen zu streichen und fünf von 722 Filialen zu schließen.

(Bericht von Bericht von Kanjyik Ghosh und Abigail Summerville, geschrieben von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)