Von Ciara Linnane

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Astrazeneca-Impfstoff gegen Covid-19 besteht wohl auch beim Vakzin von Johnson & Johnson ein seltenes Thromboserisiko. Die beiden führenden Bundesbehörden für öffentliche Gesundheit, FDA und CDC, forderten am Dienstag eine sofortige Aussetzung bei der Verwendung des Impfstoffs von J&J in den USA, nachdem sechs Empfänger dort sechs bis 13 Tage nach der Impfung ein Blutgerinnsel entwickelten.

Die Nachricht war zunächst von der New York Times aus Kreisen berichtet worden. Anschließend erklärten Food and Drug Administration und die Centers for Disease Control and Prevention, alle sechs Betroffenen seien Frauen zwischen 18 und 48 Jahren. Sie betonten jedoch, dass die unerwünschten Ereignisse "extrem selten" zu sein schienen.

"In diesen Fällen wurde eine Art von Blutgerinnsel namens zerebrale venöse Sinusthrombose in Kombination mit niedrigen Blutplättchen festgestellt", sagten Peter Marks von der FDA und Anne Schuchat von den CDC laut Erklärung.

Bisher haben fast 7 Millionen Amerikaner die J&J-Impfung erhalten, und etwa 9 Millionen weitere wurden an die Bundesstaaten ausgeliefert, wie Daten der CDC zeigen. Wissenschaftler der FDA und der CDC werden gemeinsam mögliche Zusammenhänge zwischen dem Impfstoff und der Gerinnungsstörung untersuchen und entscheiden, ob der Impfstoff weiterhin verwendet oder eingeschränkt werden sollte.

Eine Dringlichkeitssitzung des externen Beratungsausschusses der CDC wurde für Mittwoch angesetzt. "Bis dieser Prozess abgeschlossen ist, empfehlen wir eine Pause in der Verwendung dieses Impfstoffs aus einem Übermaß an Vorsicht", heißt es in der Erklärung.

Aufsichtsbehörden in Europa sind besorgt wegen eines ähnlichen Problems mit dem Coronavirus-Impfstoff, der von Astrazeneca und Forschern der Universität Oxford entwickelt wurde. Die J&J-Aktie ging vorbörslich 3,3 Prozent ins Minus.

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April 13, 2021 07:44 ET (11:44 GMT)