STUTTGART (dpa-AFX) - Chinesische Investoren haben 2017 eine neue Rekordsumme für Firmenübernahmen und -beteiligungen in Deutschland ausgegeben. Die Zahl der Übernahmen ist im Vergleich zum Vorjahr zwar deutlich gesunken, doch gaben die Chinesen dafür mehr Geld aus als 2016. Das zeigt eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft EY (Ernst&Young). Demnach investierten chinesische Firmen 2017 knapp 13,7 Milliarden US-Dollar (knapp 11,2 Mrd Euro) in 54 Firmenkäufe oder Beteiligungen. 2016 waren es noch 68 Deals für eine gute Milliarde Dollar weniger gewesen.

Für Chinesen war Deutschland zahlenmäßig Hauptzielland in Europa vor Großbritannien. Die Expansion in Europa stößt seit 2016 auf politischen Widerstand. In China klagen europäische Firmen über wachsende bürokratische Hindernisse und Einflussnahme der Politik. Außerdem hat die Pekinger Führung das erklärte Ziel, die technologische Weltführung zu übernehmen - dazu dient etwa die Übernahme von Hightech-Firmen wie dem Augsburger Roboterbauer Kuka 2016. Daher fordern Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) und andere europäische Politiker gleichwertige Wettbewerbsbedingungen für beide Seiten./cho/DP/jha