Die Wall Street dürfte auch zu Wochenbeginn ihre Aufwärtstendenz fortsetzen. Der Future auf den S&P-500 legt aktuell um 0,4 Prozent zu. Nachlassende Zinsängste hatten am Freitag die Kurse angeschoben, trotz eines besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktberichts für Dezember. Zwar wurden bei gesunkener Arbeitslosenquote mehr Stellen geschaffen als prognostiziert, der Stellenaufbau war aber der geringste seit zwei Jahren. Dazu kamen geringer als befürchtet gestiegene Stundenlöhne. Die nachlassenden Zinsängste wurden vor allem durch schwache Daten zu den Auftragseingängen der US-Industrie und einem ebenso mauen ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor gestützt. Diese verstärkte die Hoffnung, die US-Notenbank werde das Tempo bei den Zinserhöhungen etwas drosseln, was eine Rezession vermeiden könnte.

"Die Fed will die US-Wirtschaft nicht zum Spaß in eine Rezession treiben, sie möchte den Arbeitsmarkt angespannter sehen, weil dies theoretisch helfen sollte, die Inflation zu lindern. Aber wenn der Inflationsdruck mit geringen negativen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze nachlässt, nennen wir das ein Goldilock-Szenario", sagt Ipek Ozkardeskaya, Senior Analyst bei der Swissquote Bank.

Wichtige US-Daten stehen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda. Mit den US-Verbraucherpreisen für Dezember werden erst am Donnerstag wieder wichtige Daten veröffentlicht. Am Freitag läuten zudem JP Morgan, Wells Fargo, Bank of America und Citigroup mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Berichtssaison ein.

Nach einer Umsatzwarnung des Kaufhausbetreiber Macy's stehen dessen Aktien sowie die von Wettbewerbern im vorbörslichen Handel unter Druck. Macy's meldete holprige Erlöskennziffern für die vergangenen Feiertage und stellte auf deren Basis Umsätze am unteren Rand der Prognosespanne für das Schlussquartal 2022 in Aussicht. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Konjunkturabschwung das Konsumverhalten 2023 beeinträchtigen werde. Macy's büßen vorbörslich 4,2 Prozent ein. PVH, Kohl's und Nordstrom verlieren im Gefolge bis zu 2,3 Prozent.

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January 09, 2023 05:43 ET (10:43 GMT)