FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Immobilienboom und die gute Konjunktur treiben die Nachfrage nach Büroflächen in Frankfurt in Rekordhöhe. Makler verzeichneten 2017 das beste Vermietungsergebnis seit dem Jahr 2000, teilten die Immobilienberater Colliers und Cushman & Wakefield am Freitag mit. Dabei machten sich einige Großprojekte, aber auch der Umzug von Banken wegen des Brexit-Entscheids bemerkbar.

Im vergangenen Jahr seien ein Flächenumsatz von mehr als 700 000 Quadratmetern erzielt worden, erklärten die Berater. Damit sei das starke Ergebnis von 2016 noch mal um rund 30 Prozent übertroffen worden, so Colliers. Zu dem Rekordergebnis trugen einige Großprojekte maßgeblich bei: So hat die Bundesbank für die Renovierung ihrer Zentrale mehr als 44 000 Quadratmeter im FBC-Turm als Übergangsquartier gemietet und die Deutsche Bahn sicherte sich über 80 000 Quadratmeter, vor allem im Europaviertel.

Der Brexit-Effekt schlage sich bei den Abschlüssen noch relativ gering nieder, sagte Colliers-Expertin Laura Müller. Zwar hätten einige Banken wie Goldman Sachs im Marienturm oder Morgan Stanley im Omniturm Flächen gemietet, um sich vor Folgen des EU-Austritts für ihre Geschäfte zu schützen. Doch der Anteil am Gesamtmarkt sei eher gering. "Erst 2018 dürfte sich der Brexit stärker bemerkbar machen."

Der Brexit übe aber schon jetzt auf Druck auf die Mieten aus. Die Spitzenmieten stiegen kräftig auf 41 Euro pro Quadratmeter. Laut Cushman & Wakefield wurde 2017 mehr als doppelt so viel Bürofläche im Bankenviertel vermietet wie im Vorjahr. Auch viele Beratungsfirmen schlugen zu. "Die Banken wollen in die Hochhäuser im Zentrum und am liebsten in die oberen Etagen", sagte Müller. "Da wird es enger." Außerhalb der Innenstadt gibt es aber viele freie Flächen: Die Leerstandsquote auf dem Frankfurter Büromarkt liegt bei rund 9 Prozent. Das ist der höchste Wert unter den deutschen Großstädten./als/DP/jha

Unternehmen im Artikel: Morgan Stanley, Goldman Sachs Group