FRANKFURT (Dow Jones)--Der Triebwerksbauer MTU rechnet nach dem Umsatz- und Ergebnisrückgang im Geschäftsjahr 2020 für das laufende Jahr 2021 mit einer Belebung des Geschäfts - vor allem im wichtigen Instandsetzungsbereich, der von der Corona-Krise hart getroffen wurde. "In der zivilen Instandsetzung dürften wir 2021 mit über 20 Prozent das deutlichste Umsatzplus verzeichnen", sagte MTU-Vorstandschef Reiner Winkler in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag. In der Instandsetzung habe man selbst im schwierigen Jahr 2020 Neuaufträge von 5 Milliarden Euro akquirieren können. "Das zeigt, dass wir mit unserem Geschäftsmodell gut aufgestellt sind."

Im zivilen Bereich rechne man für das Geschäftsjahr 2021 insgesamt mit stabilen Neuauslieferungen, im zivilen Ersatzteil- und Militärgeschäft mit leichtem Umsatzwachstum. Insgesamt habe es 2020 kaum Stornierungen bei den Aufträgen gegeben. "Die meisten Airlines haben ihre Aufträge auf der Zeitachse lediglich verschoben." Den für 2020 bereits angekündigten Umsatzrückgang im Konzern um 10 bis 13 Prozent auf 4 bis 4,2 Milliarden Euro bezeichnete Winkler als "verkraftbares Minus". Die operative Ergebnisrendite soll von 16 auf zehn zurückgehen, aber deutlich positiv sein. "Wir gehen auch von einem deutlich positiven Cashflow aus."

Die bereits eingeleiteten Personalkürzungen um 10 bis 15 Prozent reichten aus heutiger Sicht aus, sagte Winkler. "Zum Jahresende waren etwa 80 bis 85 Prozent der Kapazitätsanpassung umgesetzt, der Rest verteilt sich auf 2021." Zudem sei der Standortausbau von den Einsparungen nicht betroffen. Die zwei neuen Standorte in China und Serbien seien zeitlich um ein Jahr verschoben, aber nicht infrage gestellt. "Wir glauben daran, dass sich die Luftfahrt von dieser Krise erholt und wir mittelfristig diese Kapazitäten brauchen".

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DJG/hab

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January 30, 2021 07:19 ET (12:19 GMT)