OHB SE: OHB und ESA besiegeln Wissenschaftsmission PLATO

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OHB SE: OHB und ESA besiegeln Wissenschaftsmission PLATO

04.10.2018 / 11:40
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ESA-Generaldirektor und OHB-Vorstand unterzeichnen Vertrag auf dem
Raumfahrtkongress IAC

Bremen, 4. Oktober 2018. Heute unterschrieben der ESA-Generaldirektor
Johann-Dietrich Wörner und der OHB-Vorstandsvorsitzende Marco Fuchs auf dem
derzeit in Bremen stattfindenden IAC ( International Astronautical Congress)
den Vertrag, der die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des
Raumfahrtkonzerns OHB SE, zur industriellen Hauptauftragnehmerin für die
nächste große Wissenschaftsmission PLATO (Planetare Transite und
Oszillationen
von Sternen) macht. Der Vertragswert beträgt EUR 288 Mio. Die Europäische
Weltraumorganisation ESA will das Weltraum-Observatorium PLATO im Jahr 2026
starten, um Exoplaneten1) in der Umlaufbahn anderer Sonnensysteme
aufzuspüren und ihre Eigenschaften zu erforschen.

Der Vertrag umfasst die Lieferung des zwei Tonnen schweren Satelliten
einschließlich der geforderten Tests vor dem Start und die Unterstützung
durch OHB-Personal während der Start-Kampagne und der Inbetriebnahme-Phase
im All.

"Existiert eine zweite Erde im Universum? Das ist eine der spannenden Fragen
der Astrophysik heute", sagt Johann-Dietrich Wörner, der ESA
Generaldirektor. "Mit unserem Satelliten PLATO konzentrieren wir uns auf
erdähnliche Planeten, die bis hin zur bewohnbaren Zone um andere Sterne
kreisen, die unserer Sonne ähnlich sind. Dies wird uns bei der Suche nach
weiteren Erde einen großen Schritt weiter bringen."

"Ich freue mich sehr über das in uns gesetzte Vertrauen", sagt Marco Fuchs,
der Vorstandsvorsitzende der OHB SE. "Dies ist unser erster Vertrag über
Entwicklung und Bau eines kompletten Wissenschaftssatelliten für die ESA.
Unser Konzept, das wir mit unseren Kernteampartnern Thales und RUAG Space
erarbeitet haben, hat überzeugt. Ich bin mir sehr sicher, dass wir auch in
der Umsetzung überzeugen werden - gerade weil unsere Häuser seit vielen
Jahren vertrauensvoll zusammen arbeiten."

Starke Partner

Als Hauptauftragnehmerin greift die OHB System AG bei Entwicklung und
Fertigung des PLATO-Satelliten auf die Expertise der Kernteampartner Thales
Alenia Space (Frankreich und UK) und RUAG Space zurück. Mit beiden
Kernteampartnern wurden heute ebenfalls die entsprechenden Verträge
unterzeichnet: Thales Alenia Space, Frankreich, wurde damit für die Avionik,
d.h. das On-board Handling von Daten sowie die Lage- und Orbit-Kontrolle des
Satelliten betraut. Vertragsgemäß wird bei Thales Alenia Space in England
die Satellitenplattform integriert und getestet. RUAG Space wurde heute von
OHB beauftragt, die Optische Bank zu konzipieren und zu fertigen. Sie ist
die "Basis" auf der später die optische Nutzlast integriert wird: 26 etwa
kniehohe Kameras, die von einem Konsortium verschiedener europäischer
Forschungszentren und Institute unter der Leitung des Deutschen Zentrums für
Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und gefertigt werden. Bereits im Juni
2014 entschied sich das DLR für die Beauftragung der OHB System AG für
Engineering- und Managementaufgaben für das PLATO Nutzlast-Design und für
die Koordination des Konsortiums. Die Integration der Kameras wird am
"OHB-Raumfahrtzentrum Optik & Wissenschaft" in Oberpfaffenhofen bei München
in einem Reinraum der ISO-Klasse 5 durchgeführt. Neben den Kernteampartnern
werden auch viele kleinere und mittlere Unternehmen aus den
ESA-Mitgliedsländern zur Realisierung des PLATO Satelliten beitragen.

Neuen Welten auf der Spur ( in 1,5 Millionen Kilometern Entfernung von der
Erde

Das PLATO Observatorium soll von seinem Zielorbit um den Lagrange Punkt 2 2)
aus die exo-planetare Wissenschaft ein gutes Stück voran bringen, indem
extrasolare Planetensysteme nicht nur aufgespürt sondern auch erforscht
werden. PLATO soll Antworten auf Fragen wie diese geben: Welche
Eigenschaften haben erdähnliche Planeten in der habitablen (bewohnbaren)
Zone von Sternen? Wie entstehen und wie verändern sie sich? Ist unser
Sonnensystem einzigartig? Könnte es in anderen Sonnensystemen Leben geben?

Dies wird erreicht indem, vereinfacht gesagt, mit 26 Kameras ein großer Teil
der Hemisphäre beobachtet wird. Sie können von dort aus sehr geringe und
regelmäßige Lichteinbußen detektieren, die entstehen, wenn Planeten vor den
Sternen vorbeifliegen und dabei kurzzeitig einen Teil des Sternenlichts
abdecken. Es geht also um die extrem präzise, langfristige und
ununterbrochene photometrische Beobachtung heller Sterne im sichtbaren
Bereich. Im Fokus steht die Erforschung der Eigenschaften terrestrischer
Planeten bis hin zur habitablen Zone um sonnenähnliche Sterne. PLATO wird
auch Aufschluss über seismische Aktivitäten der Sterne geben. Davon wollen
die Wissenschaftler wiederum die genauere Charakterisierung des
Heimatsternes inklusive seines Alters ableiten. Die Erforschung der
seismischen Aktivitäten wird den Wissenschaftlern auch zu neuen
Erkenntnissen bezüglich des Aufbaus von Sternen verhelfen und ihre Theorien
zur Evolution der Sterne verbessern.

1) Planeten sind Objekte, die sich im gravitativen Einfluss eines Sterns
befinden, ihn also umkreisen. Exoplaneten oder extrasolare Planeten befinden
sich außerhalb unseres Sonnensystems, im Gravitationsfeld anderer Sonnen.

2) Der Satellit behält auf diesem Orbit seine Orientierung in Bezug auf
Sonne und Erde bei. Seine der Sonne zugewandten Solarpanels erzeugen die
erforderliche Energie. Der in der Regel dreimonatigen Beobachtungszeit folgt
ein Schwenkmanöver, das die Nutzlast vor der dann direkten
Sonneneinstrahlung schützt.




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