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+++++ TAGESTHEMA +++++

Chinas Wirtschaftswachstum ist auch im vierten Quartal von dem Zusammenbruch des Immobiliensektors und dem schwachen Verbrauchervertrauen in der zweitgrößten Volkswirtschaft gebremst worden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg sowohl im Zeitraum Oktober bis Dezember als auch im Gesamtjahr 2023 um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Das war eine der schwächsten Wachstumsraten in mehr als 30 Jahren.Der Wert bestätigte eine Zahl, die der chinesische Premierminister Li Qiang einen Tag zuvor auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos genannt hatte - vor der offiziellen Veröffentlichung der Daten, was sehr ungewöhnlich war.

Das BIP-Wachstum übertraf das offizielle Ziel der Regierung von "rund 5 Prozent" in einem von Schwankungen und wechselnden Erwartungen geprägten Jahr. Die Prognose für das vierte Quartal lautete indes auf 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Abgesehen von den drei Pandemie-Jahren, in denen China sich von der Außenwelt abgeschottet hatte, war es das schwächste Wirtschaftswachstum seit 1990. Im Jahr 2022 wuchs die chinesische Wirtschaft um 3 Prozent, im ersten Pandemiejahr 2020 waren es nur 2,2 Prozent.

Ein ähnliches Wachstumstempo wie 2023 in diesem Jahr beizubehalten, könnte sich als schwierig erweisen, da die politischen Entscheidungsträger bisher zögern, groß angelegte Konjunkturprogramme aufzulegen. Die Prognosen mehrerer globaler Investmentbanken für Chinas Wachstumsrate im Jahr 2024 liegen zwischen 4 und 4,9 Prozent. Es wird erwartet, dass China auf der jährlichen Legislativsitzung im März ein offizielles Wachstumsziel bekannt geben wird.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:15 NL/Just Eat Takeaway.com NV, Trading Update 4Q

08:00 DE/OHB SE, Capital Markets Day

22:10 US/Alcoa Inc, Jahresergebnis

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/SNP Schneider Neureither & Partner SE, Jahresergebnis

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- GB 
    08:00 Verbraucherpreise Dezember 
          Verbraucherpreise 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+3,8% gg Vj 
          zuvor:    -0,2% gg Vm/+3,9% gg Vj 
          Verbraucherpreise Kern 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+4,9% gg Vj 
          zuvor:    -0,3% gg Vm/+5,1% gg Vj 
 
- EU 
    11:00 Verbraucherpreise Dezember 
          Eurozone 
          PROGNOSE:       +0,2% gg Vm/+2,9% gg Vj 
          Vorabschätzung: +0,2% gg Vm/+2,9% gg Vj 
          zuvor:          -0,6% gg Vm/+2,4% gg Vj 
          Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 
          PROGNOSE:       +0,4% gg Vm/+3,4% gg Vj 
          Vorabschätzung: +0,4% gg Vm/+3,4% gg Vj 
          zuvor:          -0,6% gg Vm/+3,6% gg Vj 
 
- US 
    14:30 Einzelhandelsumsatz Dezember 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
          Einzelhandelsumsatz ex Kfz 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +0,2% gg Vm 
 
    14:30 Import- und Exportpreise Dezember 
          Importpreise 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm 
          zuvor:    -0,4% gg Vm 
 
    15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Dezember 
          Industrieproduktion 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,2% gg Vm 
          Kapazitätsauslastung 
          PROGNOSE: 78,6% 
          zuvor:    78,8% 
 
    16:00 US/Lagerbestände November 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm 
          zuvor:    -0,1% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.591,00  -0,4% 
E-Mini-Future S&P-500     4.785,75  -0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   16.904,50  -0,4% 
Nikkei-225               35.711,00  +0,3% 
Schanghai-Composite       2.873,94  -0,7% 
Hang-Seng-Index          15.406,77  -2,9% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                134,72     +1 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.571,68      -0,3% 
DAX-Future     16.654,00      -0,7% 
XDAX           16.531,40      -0,6% 
MDAX           25.698,02      -1,1% 
TecDAX          3.260,93      +0,2% 
EuroStoxx50     4.446,51      -0,2% 
Stoxx50         4.072,50      -0,1% 
Dow-Jones      37.361,12      -0,6% 
S&P-500-Index   4.765,98      -0,4% 
Nasdaq-Comp.   14.944,35      -0,2% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       134,71        -55 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Mit einer leichteren Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer am Mittwoch. Der DAX wird vorbörslich ein halbes Prozent niedriger bei 16.480 Punkten errechnet. Neben den steigenden Renditen belasten nun auch schwache Vorlagen den Markt: Nach leichteren Vorlagen aus den USA geht es am Morgen besonders in Hongkong und Korea steil bergab. Nach der EZB versucht nun auch die US-Notenbank, die vorausgeeilten Zinssenkungserwartungen des Marktes wieder einzufangen. Nun hat Fed-Gouverneur Christopher Waller vor übereilten Zinssenkungen gewarnt. Der andauernde Inflationsrückgang würde es der US-Notenbank in diesem Jahr zwar erlauben, die Zinsen zu senken, sagte Waller. Allerdings sollte dieser Prozess sorgfältig kalibriert und nichts überstürzt werden. Positiv wird gewertet, dass die Ölpreise am Morgen wieder nachgeben, also keine Eskalation der Krise im Nahen und Mittleren Osten mehr erwarten. Impulse dürften am Nachmittag von einem Reigen US-Konjunkturdaten ausgehen. Veröffentlicht werden unter anderem Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und zur Industrieproduktion. Daneben äußern sich erneut mehrere Notenbanker dies- und jenseits des Atlantiks zu ihrer Sicht der Lage.

RÜCKBLICK: Etwas leichter - Händler verwiesen darauf, dass Mitglieder der Europäischen Zentralbank die Erwartungen an Zinssenkungen bremsen. Am Montag hatte EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann gesagt, dass die hartnäckige Inflation die EZB möglicherweise davon abhalten werde, die Zinsen in diesem Jahr überhaupt zu senken. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog daraufhin zeitweise noch etwas an auf 2,20 Prozent nach 2 Prozent zum Jahresbeginn. Keine große Wirkung zeigte ein überraschend günstiger ZEW-Konjunkturindikator. Auf der Verliererseite in Europa standen die Banken. Ihr Stoxx-Branchenindex fiel um 1,1 Prozent. Leicht im Plus notierten die defensiven Nahrungsmittel- und Getränke-Aktien sowie ausgewählte Pharmatitel. In Paris fielen Air France um 2,6 Prozent. Die Reederei CMA-CGM beendet die Partnerschaft im Cargogeschäft. Im Sog von Air France ging es mit Lufthansa um 2,1 Prozent nach unten. Lindt & Sprüngli gewannen in Zürich 6,6 Prozent. Für die Analysten von Stifel lieferte Lindt 2023 ein organisches Wachstum im zweistelligen Bereich ab, das die eigene Prognose und die Konsensschätzungen übertraf. Die Schweizer gaben zudem einen "beruhigenden" Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas leichter - Commerzbank gaben mit einem Minus von 4,9 Prozent etwa die Hälfte der jüngsten Rally-Gewinne wieder ab. Die konjunkturabhängigen Thyssen fielen auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr. Um knapp 10 Prozent brach die Aktie von Hugo Boss nach Vorlage erster Zahlen für das Schlussquartal 2023 ein. Die Analysten der DZ Bank verwiesen auf eine leichte Enttäuschung der EBIT-Marge, die mit 10,3 Prozent unter dem Konsens von 10,9 Prozent liege. Adidas gehörten mit einem Minus von 2,1 Prozent ebenfalls zu den großen Verlierern, Puma gaben 3,5 Prozent ab. Auf der anderen Seite zogen Morphosys um 12,7 Prozent an. Händler meinten, Marktteilnehmer hofften auf positive Nachrichten von der Pipeline der Wirkstoffe, vor allem zum Krebsmittel Pelabresib. Qiagen stiegen um 2,5 Prozent, getrieben von Übernahmespekulationen in der Branche, die aus den USA nach Europa überschwappten.

XETRA-NACHBÖRSE

Von hohen Umsätzen im nachbörslichen Handel am Dienstag berichtete ein Händler von Lang & Schwarz. Wichtige Unternehmensnachrichten habe es allerdings nicht gegeben, ergänzte der Teilnehmer. Die Aktie von Hugo Boss stabilisierte sich nachbörslich und wurde 0,1 Prozent höher getaxt. Die Aktie war im regulären Handel nach der Vorlage erster Zahlen für das Schlussquartal 2023 um knapp zehn Prozent eingebrochen.

USA - AKTIEN

Leichter - Wachsende Zweifel an baldigen Zinssenkungen und in der Folge deutlich steigende Renditen haben an der Wall Street am Dienstag, nach dem verlängerten Feiertagswochenende, für Abgaben gesorgt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg über die Marke von 4,0 Prozent. Die US-Notenbank versucht derzeit die sehr weit vorausgeeilten Zinssenkungserwartungen des Marktes wieder einzufangen. Fed-Gouverneur Christopher Waller hat vor einer Überstraffung der Geldpolitik, zugleich allerdings auch vor übereilten Zinssenkungen gewarnt. Zudem heizte die sich zuspitzende Lage im Roten Meer die Befürchtung von Lieferengpässen und einer in der Folge wieder steigenden Inflation an. Morgan Stanley (-4,2%) hat im vierten Quartal mit den Einnahmen die Erwartungen übertroffen, aber mit dem Gewinn den Analystenkonsens verfehlt. Goldman Sachs hat mehr eingenommen und verdient als erwartet. Der Kurs stieg um 0,7 Prozent. Die Boeing-Aktie brach um 7,9 Prozent. Hier sprachen informierte Personen von Lieferverögerungen bei Auslieferungen nach China. Grund seien die jüngsten Vorfälle.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 17, 2024 01:31 ET (06:31 GMT)