Wels (awp) - Der an der Schweizer Börse kotierte Zweiradhersteller Pierer muss bei zahlreichen E-Bike-Modellen die Bremsanlage ersetzen. Bei internen Kontrollen hätten sich Abweichungen bei der Dauerfestigkeit der verbauten "Clarks"-Bremssysteme ergeben, teilten die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) und Pierer am Donnerstag gemeinsam mit.

Bei den betroffenen Bremsanlagen könne es zu erhöhtem Bremsenverschleiss und zum Abriss der Bremsscheibe kommen, heisst es in der Mitteilung. Dadurch bestehe die Gefahr für Stürze und Unfälle. Pierer ruft deshalb dutzende Elektrovelo-Modelle der Marken Husqvarna, Gasgas und R Raymon zurück, die über ein Clarks Bremssystem verfügen.

Wie der Mitteilung zu entnehmen ist, handelt es sich bei den zurückgerufenen E-Bikes allesamt um Modelle aus den Jahren 2021 und 2022. Die Kunden, die solche Velos besitzen, seien angehalten, diese zu einem autorisierten Pierer New Mobility Händler zurückzubringen und die Bikes nicht mehr zu benutzen. Pierer nimmt den Angaben zufolge die Clarks-Bremsanlagen vom Markt und ersetzt sie durch Bremsanlagen anderer Hersteller.

Kosten von maximal 700'000 Euro

Insgesamt seien 9000 bis 10'000 Velos betroffen, sagte Finanzchef Friedrich Roithner im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Davon seien 2000 Fahrräder verkauft worden, der Rest stehe bei den Händlern im Lager. Es sei kein Unfall passiert.

Nun würden die Bremsen der E-Bikes ausgetauscht, aber nicht die ganzen Fahrräder. Die Kosten würden sich höchstens auf 0,5 bis 0,7 Millionen Euro belaufen. "Das tangiert unsere Guidance nicht", sagte der Finanzchef. Man werde jetzt das Gespräch mit dem englischen Bremslieferanten suchen. "Das Ganze ist ein Sturm im Wasserglas," sagte Roithner.

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