Berlin/Frankfurt (Reuters) - Inmitten des Zollstreits um Elektro-Autos zwischen China und der EU reist Wirtschaftsminister Robert Habeck ohne prominente Wirtschaftsvertreter in die Volksrepublik.

Begleitet werde Habeck unter anderem vom Solarunternehmen Enpal und der Metallverarbeitungs-Gruppe Schoder, teilten die beiden Firmen am Dienstag mit. Damit bestätigten sie einen Bericht des "Handelsblatt". Laut Insidern gehören auch Vertreter des Automobilzulieferers Voss und des Laborausrüsters Sartorius zur Delegation, womit Sartorius das einzige Dax-Unternehmen auf der China-Reise des Ministers ist. Voss äußerte sich zunächst nicht zu einer Anfrage, Sartorius kommentierte die Informationen nicht.

Habeck bricht in Zeiten angespannter Handelsbeziehungen nach Fernost auf. Die EU-Kommission hatte vergangene Woche Strafzölle auf chinesische Elektroautos angekündigt und dies mit ungerechtfertigten staatlichen Subventionen in der Volksrepublik begründet, die den Wettbewerb verzerrten. Das Außenministerium in Peking ließ bereits durchblicken, höhere Zölle der EU nicht hinnehmen zu wollen.

Im Gegensatz zu Bundeskanzler Olaf Scholz, der im April zu Besuch in der Volksrepublik war, sind bei Habecks viertägiger Reise nach Südkorea und China keine Automobilhersteller zugegen. Für Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz ist China der wichtigste Einzelmarkt und zudem ein wichtiger Produktionsstandort. Neben Vertretern von deutschen Autobauern waren bei Scholz auch Top-Manager von Großkonzernen wie BASF, Bayer und Merck dabei.

(Bericht von Rene Wagner, Christoph Steitz, Maria Martinez und Patricia Weiss, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)