Ebikon (awp) - Der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler gibt am Freitag, 22. Juli, die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2022 bekannt. Insgesamt haben 13 Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 2022E      
(in Mio Fr.)                 AWP-Konsens      H1 2021A   

Auftragseingang                  6258           6043         
Umsatz                           5470           5475         
EBIT                              417            607         
EBIT adj.                         483            638         
Reingewinn                        295            455          

Q2 2022E                                      Q2 2021A
Umsatzwachstum in LW* (in %)     -0,2           14,3         


* in Lokalwährungen 

FOKUS: Die Aussichten der Analysten für das erste Halbjahr von Schindler sind gemischt. Die Experten rechnen gegenüber dem Vorjahr mit einem leichten Umsatzrückgang. Der Auftragseingang dürfte aber auf hohem Niveau bleiben. Als grosse Unsicherheiten werden die hohen Materialpreise und die strenge Covid-Politik in China gesehen.

Insgesamt bleibe Schindler aber dank eines starken Servicegeschäfts längerfristig attraktiv. Die Übergangsphase dauere aber etwas länger als erwartet.

ZIELE: Für das zweite Quartal rechnet Schindler mit einem Umsatzwachstum und einer Profitabilität vergleichbar mit dem ersten Jahresviertel. Im ersten Quartal lag das Umsatzwachstum bei rund 1 Prozent und die EBIT-Marge betrug 8,0 Prozent.

Für das Gesamtjahr erwartet das Schindler-Management ein Umsatzwachstum zwischen 1 und 6 Prozent in Lokalwährungen. Eine Guidance zum Gewinn soll wie üblich mit den Halbjahreszahlen folgen.

PRO MEMORIA: Um die hohen Materialkosten auszugleichen, hat Schindler bereits mehrfach die Preise erhöht. Die Steigerungen bräuchten aber Zeit, um zu wirken. Die steigenden Kosten können also (noch) nicht durch Preiserhöhungen kompensiert werden.

Auch die strenge Covid-Politik in China, wo das Unternehmen rund 18 Prozent der Einnahmen erwirtschaftet, hat Schindler bereits im ersten Quartal zu schaffen gemacht. Im zweiten Quartal, insbesondere im April und Mai, hätten die Herausforderungen im "Reich der Mitte" eher noch zugenommen.

Dies bestätigte der Schindler-Konkurrent Kone: Der finnische Liftbauer hatte wegen der Situation in China Mitte Juli eine Gewinnwarnung abgegeben und seine Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Der Nettoumsatz in China sei um fast 40 Prozent eingebrochen.

Schindler hat im Juli zwei neue Aufträge erhalten. Der Lift- und Rolltreppenbauer liefert die Aufzüge für die auf dem Papieri-Areal entstehenden Gebäude in Cham. Und in Singapur sei eines der höchsten Gebäude des Stadtstaates mit 25 Schindler-Aufzügen und einer Technologie zur Optimierung der Besucherströme ausgerüstet worden.

AKTIENKURS: Im letzten Jahr hat sich der Aktienkurs von Schindler kaum verändert. Seit Anfang Jahr verloren die Papiere aber rund einen Viertel ihres Werts - und sanken damit leicht mehr als der am SLI gemessene Gesamtmarkt.

Homepage: www.schindler.ch

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