S C H W E R P U N K T F R A G E N 2 0 2 4 - ANTWORTEN SEMPERIT AG HOLDING

Auch dieses Jahr hat der IVA wieder gemeinsam mit unseren Partnern Börsen-Kurier und TI AUSTRIA Schwerpunktfragen ausgearbeitet und lädt die börsennotierten Unternehmen zur Beantwortung ein. Die Antworten der Unternehmen werden unter www.iva.or.atveröffentlicht.

  1. Einfluss der Weltwirtschaft
    1. Wurde für Ihr Unternehmen 2023/2024 ein neuer Tarifabschluss getroffen? Wenn ja, welchen Einfluss (Euro) hat er auf das EBIT/Jahresergebnis?

Tarifabschlüsse gab es in Deutschland und in Österreich (Kollektivvertrag).

Der Kollektivvertrag für Chemie in Österreich wurde 2023 mit einer Erhöhung von ca. 9% abgeschlossen und war ab Mai 2023 in Kraft. Die Verhandlungen für 2024 haben vor kurzem begonnen.

In Deutschland wurde der Chemie Tarifvertrag für Bayern mit 3,25% per 1.1.2023 und 3,25% per 1.1.2024 abgeschlossen, jedes Jahr kam auch eine Inflationsausgleichsprämie hinzu.

Der Metalltarif, dem ein weiteres Tochterunternehmen unterliegt, hat mit 5,2% zum 1. Juni 2023 und 3,3% zum 1. Mai 2024 abgeschlossen. Auch hier kam zum Jahreswechsel eine Inflationsausgleichsprämie hinzu.

Diese Abschlüsse hatten 2023 eine Auswirkung von rund 8,5 Mio. EUR auf Löhne und Gehälter. Wie in unseren Berichten erläutert, haben wir Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet, um die inflationsbedingten Erhöhungen teilweise zu kompensieren.

In anderen Ländern wurde entweder ein diskretionäres Merit Increase Budget gesetzt oder es existiert ein Firmen-Kollektivvertrag.

  1. Einfluss des Krieges in der Ukraine: Ist Ihr Unternehmen direkt finanziell durch den Krieg in der Ukraine betroffen? Wenn ja, in welcher Höhe und in welchem Sektor?

Nachdem es im Jahr 2022 aufgrund des geopolitischen Umfelds zu einer Verknappung des Angebots bei etlichen Rohstoffen und zu kräftigen Preiserhöhungen gekommen war, war die Entwicklung an den Rohstoffmärkten im Jahr 2023 von einer Entspannung gekennzeichnet.

Darüber hinaus wurden seit Mitte März 2022 keine neuen Aufträge für russische und weißrussische Kunden mehr angenommen.

c. Ist Ihr Unternehmen von Sanktionen der EU betroffen bzw. reguliert?

Für wesentliche Roh- und Hilfsstoffe zur Herstellung der Produkte der Semperit-Gruppe war aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts bereits 2022 eine Verschiebung der weltweiten Beschaffungsströme und der Lagerbewirtschaftung zu beobachten. Der

Bezug von Materialien russischer Unternehmen, die auf den Sanktionslisten stehen, bzw. von Unternehmen, die unter Kontrolle von sanktionierten Personen stehen, wurde daher bereits 2022 eingestellt.

  1. Wäre Ihr Unternehmen durch den Abschluss des "Mercosur"-Abkommens betroffen? Wenn ja, welche Auswirkungen hätte dieser Vertrag auf das Geschäft?

Aus heutiger Sicht erwarten wir keine Auswirkungen.

e. Hat Ihr Unternehmen außerordentliche Preiserhöhungen 2023 durchgeführt?

Preisanpassungen im Zuge des regulären Geschäfts sind Teil der gängigen Unternehmenspraxis. Im Geschäftsjahr 2023 kam es zu keinen außergewöhnlichen Ereignissen und damit einhergehend fanden keine außerordentlichen Preiserhöhungen statt.

  1. Wie hoch war der Anteil nicht erneuerbarer Energieträger jeweils an den Kosten und dem genutzten Volumen an Energie (in jeder Form, einschließlich indirekter Nutzung, zB durch Erdgasverstromung) im vergangenen Geschäftsjahr? Welche Maßnahmen traf und trifft die Gesellschaft, um den Anteil nicht erneuerbarer Energieträger zu reduzieren?

Der Anteil von erneuerbarer und nicht erneuerbarer Energie am Gesamtenergiemix der Semperit-Gruppe obliegt der Verteilung der externen Versorger. Der Kostenanteil an erneuerbaren Energieträgern am Gesamtenergiemix wird zurzeit von den Energieversorgern nicht angegeben.

21,5% des konzernweiten Gesamtenergieverbrauchs ist auf elektrische Energie zurückzuführen. Davon deckt Semperit zurzeit 0,56% (2023) durch erneuerbare Energie aus eigenen Photovoltaikanlagen ab. Dieser Wert hat sich im Vergleich zu 2022 mehr als verdoppelt (2022: 0,24%).

Um die Energieeffizienz zu steigern und den Anteil an selbstproduzierter erneuerbarer Energie sukzessiv zu steigern, setzt Semperit auf das interne "Energy Excellence" Programm. Dieses umfasst Energieeffizienzprojekte im Fertigungsprozess und beim Gebäudebestand (wie z.B. das Umrüsten auf LED-Beleuchtung). Weiters werden aktuell die Umsetzbarkeit von Power Purchase Agreements (Direktvereinbarungen mit Solarenergie-, Windkraft- und Geothermie-Produzenten) und der industrielle Einsatz von Wärmepumpen geprüft.

  1. Investitionen & ESG
    1. Investitionen in die "Erhebung von ESG-relevanten Daten" 2023: Wie hoch sind die internen/externen Kosten (Beratung, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, IT- Dienstleister)?

Die Kosten des Nachhaltigkeitsberichts 2023 betrugen insgesamt rund 125 TEUR. Dieser Betrag umfasst die Nachhaltigkeits- und EU-Taxonomie-Prüfung des Berichts, die

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Beratung im Zusammenhang mit den nicht finanziellen Angaben inklusive Berichtserstellung sowie grafische Gestaltung, Lektorat und Übersetzung des Berichtes.

b. Investitionen in "Social Media" 2023: Wie hoch sind die internen/externen Kosten (Mitarbeiter, Mediaagentur, Strategieberatung usw.)?

ESG-relevante Ausgaben für Social Media sind 2023 nicht angefallen. Social Media Themen, wie etwa Beiträge auf Linkedin oder Facebook, werden generell intern mit abgedeckt. Es gab 2023 dafür keine Mediaagentur.

c. Wie hoch belaufen sich die ESG-Kosten im Reporting in 2023 (externe Berater, Dienstleister usw.)? Wie viele Mitarbeiter sind ausschließlich für diese Aufgaben vorgesehen?

Für die Prüfung sind rund 58 TEUR angefallen, für die Beratung 30 TEUR. Weitere rund 35 TEUR entfielen auf die grafische Gestaltung und Übersetzung.

Auf Gruppenebene ist das Thema Nachhaltigkeit im CEO-Ressort angesiedelt, untersteht dem Director Corporate Development & ESG und umfasste im Jahr 2023 drei Vollzeitstellen. Dieses Team arbeitet ausschließlich an ESG-Aufgaben.

Der Vorstand treibt das Thema Nachhaltigkeit in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen der Semperit-Gruppe voran. Zahlreiche Fachabteilungen beschäftigen sich zu einem gewissen Anteil, aber nicht ausschließlich mit dem Thema Nachhaltigkeit, unter anderem die Bereiche HSEQ (Health, Safety, Environment, Quality), HR, R&D, Procurement & Supply Chain und Compliance. Auf Werks- und damit nationaler Ebene gibt es weitere Positionen, die sich mit spezifischen Fragestellungen rund um Themen wie Energie, Abfall oder Emissionen, Compliance sowie Human Resources beschäftigen, und deren Arbeitsleistung ebenso zum übergeordneten Themenbereich ESG einen Beitrag leistet.

  1. Aufsichtsrat und Vorstand
    1. Aufsichtsrat: Wie hoch sind die Nebenkosten, wie Reisekosten, Sekretariat, Beratung, Klausuren, Weiterbildung u.Ä.?

Der Aufwand für Reisekosten betrug im Jahr 2023 rund 25 TEUR.

Der Aufwand für Protokollführung und administrative Assistenzleistungen im Geschäftsjahr 2023 betrug rund 52 TEUR.

Der Aufwand für die externe Begleitung der Selbstevaluierung des Aufsichtsrats betrug im Jahr 2023 rund 14 TEUR.

Der Aufwand für externe Rechtsberatung insbesondere für Vorstandsverträge betrug rund 11 TEUR im Geschäftsjahr 2023.

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  1. Was ist der Altersdurchschnitt der Kapitalvertreter des Aufsichtsrats 2022 und 2023? Was ist der Altersdurchschnitt des Vorstandes 2022 und 2023?

Vereinfacht jeweils gerechnet auf das aktuelle Alter zum Zeitpunkt der HV, ohne Aliquotierung der Zeitdauer im jeweiligen Jahr (um Vergleichbarkeit zu vereinfachen):

Kapitalvertreter Aufsichtsrat:

2023: 55,6 Jahre

2022: 56,1 Jahre

Vorstand:

2023: 53,8 Jahre

2022: 53,3 Jahre

c. Wie hoch ist der Anteil nicht-österreichischer Staatsbürger im Aufsichtsrat und Vorstand, 2022 und 2023? Werden für diese Aufsichtsratsmitglieder inländische Steuern durch die Gesellschaft übernommen? Wenn ja, in welcher Höhe?

Vereinfacht gerechnet ohne genaue Aliquotierung der Zeitdauer im jeweiligen Jahr:

Kapitalvertreter Aufsichtsrat: 2023: 50% Anteil Nicht-Österreich

2022: 50%

Vorstand:

2023: 0% Anteil Nicht-Österreich

2022: 25%

Die Gesellschaft hat für ihre ausländischen Aufsichtsräte die Abführung der Abzugssteuer in Höhe von 43 TEUR übernommen.

  1. Ist die Vergütung des Vorstandes direkt an die Verminderung des CO2-Ausstoßes des Unternehmens gekoppelt?

In Bezug auf ESG-Themen wurden bei der Vorstandsvergütung für den langfristigen variablen Leistungsbonus im Geschäftsjahr 2022 drei und im Geschäftsjahr 2023 vier Nachhaltigkeitsziele aus einem definierten Kriterienkatalog herangezogen. Für die 2022er Tranche (Bemessungszeitraum: 2022-2024) waren dies Arbeitssicherheit, Energieeffizienz und Abfallreduktion. Für die 2023er Tranche (Bemessungszeitraum: 2023-2025) wurden diese Ziele noch um einen Zielwert für ein ESG-Rating (CDP Climate Rating) ergänzt. Damit fließt in diese Tranche nun auch der CO2-Ausstoß indirekt in die Ziele des Vorstands mit hinein.

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e. Verfügt der Aufsichtsrat über ESG-Experten?

Die richtige Besetzung des Aufsichtsrats ist eine wesentliche Aufgabe des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat soll mit Persönlichkeiten besetzt sein, die die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und persönlichen Voraussetzungen und Erfahrungen mitbringen, die die Überwachung des Unternehmens erfordern, inklusive ESG-Aspekten. Der Aufsichtsrat verfügt in seiner Gesamtheit über hohe Expertise in ESG-Thematiken. Dies ist generell nicht an einzelnen Personen festzumachen. Jeder der Aufsichtsräte bei Semperit hat mit ESG-Aspekten in der Unternehmensführung seine spezifischen Erfahrungen gesammelt, die vor allem in ihrer Vielfalt und Komplementarität den angestrebten Gesamtbeitrag entwickeln. Darüber hinaus wurde letztes Jahr ein ESG-Ausschuss eingeführt, um als zentrales Gremium innerhalb des Aufsichtsrats die Nachhaltigkeitsberichterstattung und ihre Prüfung zu begleiten und zu überwachen sowie um den Prüfungsausschuss sowie den Gesamtaufsichtsrat bei der Erfüllung der neuen gesetzlichen Aufgaben zu unterstützen. Ergänzend unterstützt der ESG-Ausschuss auch andere Ausschüsse des Aufsichtsrats bei ESG-Themen. Zu guter Letzt sei auch erwähnt, dass mit Frau Dr. Weissenberger-Eibl eine ausgewiesene Nachhaltigkeitsexpertin für den Aufsichtsrat gewonnen werden konnte.

  1. Investor Relations- Aktivitäten
    a. Anzahl der Roadshows im In- und Ausland?

Der Vorstand sowie Investor Relations suchen aktiv den Dialog mit den Akteuren an den Kapitalmärkten. 2023 nahm Semperit an acht Investoren-Konferenzen teil. Diese fanden teils im Online-Format, aber auch vor Ort statt, u.a. in Frankfurt, München, an der Algarve, Zürs und in Wien. Des Weiteren wurden zahlreiche Meetings, Conference Calls und Videokonferenzen organisiert, um die individuellen Anfragen interessierter Investoren bestmöglich beantworten zu können.

b. Anzahl der Kontakte mit institutionellen und privaten Investoren?

Im Rahmen von acht Konferenzen und den weiteren individuell organisierten Gesprächen lag die Anzahl der Kontakte mit institutionellen Investoren in Summe bei über 170. Die Anzahl der Kontakte mit Privatinvestoren im Rahmen der Hauptversammlung bzw. über weitere Kommunikationswege lag bei über 100.

c. Aufwand für Research und Analysen?

Im Jahr 2023 haben vier Investmenthäuser Analysen über Semperit veröffentlicht. Mit einigen von ihnen hat die Semperit AG Holding Verträge, die zum Teil Corporate- Brokerage- und Market-Making- Dienstleistungen beinhalten. Diese sind allerdings in Art und Umfang miteinander nicht vergleichbar.

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d. Kosten der Printauflage des Geschäftsberichts und des Nachhaltigkeitsberichts?

Im Jahr 2023 wurden 100 Stück des Geschäftsberichts 2022 in deutscher Sprache gedruckt. Die Kosten beliefen sich auf rund 2 TEUR. Auf den Druck englischer Geschäftsberichte und des Nachhaltigkeitsberichts haben wir verzichtet.

  1. Steuerzahlungen 2023
    1. Wie hoch sind die Steuerzahlungen in Österreich und in den drei umsatzstärksten Auslandsmärkten (Angabe Land, Umsatz, Steuerzahlung)?

Deutschland: Umsatz 190,1 Mio. EUR; Steuerzahlungen 2,5 Mio. EUR

USA: Umsatz 81,7 Mio. EUR, Steuerzahlung 0,0 Mio. EUR

Frankreich: 42,1 Mio. EUR, Steuerzahlungen 0,8 Mio. EUR

Österreich: Umsatz 35,7 Mio. EUR, Steuerzahlungen 2,9 Mio. EUR

  1. Förderung junger Menschen
    1. Wie viele Praktikanten sind in Ihrem Unternehmen tätig (2023)?
    2. Wie viele Praktikanten erhalten eine Vergütung und wie hoch ist diese durchschnittlich?
    3. Beschreiben Sie die Alters- und Ausbildungsstruktur der Praktikanten.

2023 ist die Anzahl der Praktikant:innen in Österreich auf 58 (2022: 37) gestiegen. In diesen Zahlen sind freiwillige Praktika in den gesetzlichen Ferienzeiten sowie Pflicht- und Berufspraktika enthalten. Ein Großteil der Studierenden, die eine Abschlussarbeit bei Semperit schreibt, war mittels eines geringfügigen Dienstvertrags oder direkt über die Universität angestellt und scheint somit nicht in dieser Auswertung auf.

Alle Praktikant:innen erhalten eine Vergütung. Je nach schulischer Ausbildung und Art des Praktikums (freiwilliges oder verpflichtendes Praktikum) betrug diese:

  • 2022: zwischen EUR 1.030 und EUR 1.680 brutto/Monat
  • 2023: zwischen EUR 1.130 und EUR 2.234 brutto/Monat

Die Praktikant:innen sind in der Regel zwischen 16 und 30 Jahre alt und lernen entweder an berufsbildenden höheren Schulen oder an verschiedenen Fachhochschulen und Universitäten.

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  1. Young Shareholders Austria - Fragen zu Arbeitsmarkt und Ausbildung
    Die Nachfrage nach Facharbeitern kann aktuell mit in Österreich ansässigen Arbeitnehmern kaum mehr gedeckt werden, daher ist der Zuwachs zum Beispiel an Leasingkräften aus dem EU-Ausland enorm.
    1. Welche konkreten Maßnahmen werden Ihrerseits gesetzt, um künftig die Nachfrage an Fachkräften in Ihrem Unternehmen nachhaltig abdecken zu können?
    2. Wie viele Lehrlinge befinden sich im Unternehmen?
    3. Wie viele Leasingkräfte sind im Unternehmen tätig?
    4. Wie hoch waren die Aufwendungen für interne und externe Aus- und Fortbildungen gesamt und pro Mitarbeiter?

Die Semperit-Gruppe setzt verstärkt auf Employer-Branding-Maßnahmen, (Videos, regelmäßige Printschaltungen, Plakate, Zapfsäulenwerbung, Nutzung hokify, Launch der Karriereseite, Postings in diversen Jobgruppen in Social Media, etc.), um erhöhte Präsenz bei den Zielgruppen zu erlangen.

Zusätzlich zu den bereits bekannten Maßnahmen, wie ein erfolgreich eingeführtes Empfehlungsprogramm, Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern, die aus dem Ausland rekrutieren, Präsenz des Unternehmens auf Karrieremessen & Schulen und Traineeprogrammen (zur internen Ausbildung von Fachkräften), arbeiten wir aktuell an einem temporären konzerninternen Austausch von Fachkräften mit Schwerpunkt Europa.

Darüber hinaus bieten wir ein Traineeprogramm für junge Talente an, das kürzlich von TraineeNet als "Echtes & Faires Traineeprogramm" zertifiziert wurde. Das Trainee- Programm ist eine Plattform für junge Berufstätige, auf der sie wachsen, lernen und wertvolle Erfahrungen sammeln können. Es soll ihnen dabei helfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern, dauerhafte Kontakte aufzubauen und entscheidende Schritte für ihre berufliche Entwicklung zu unternehmen. Das Programm legt Wert auf Fairness, Authentizität und echte Wachstumschancen, wofür es auch ausgezeichnet wurde.

Per Stichtag 31. Dezember 2023 waren insgesamt 80 Lehrlinge in der Semperit in Österreich beschäftigt.

Per Stichtag 31. Dezember 2023 waren 13 Leiharbeiter:innen in der Semperit in Österreich beschäftigt.

Die durchschnittliche Aus- und Fortbildungszeit lag 2023 bei rund 12 Stunden für Mitarbeiterinnen und rund 10 Stunden für Mitarbeiter. Die Schulungskosten pro Person lagen in Österreich bei rund 450 EUR.

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In Kooperation mit Lesern des Mediums Börsen-Kurier wurden zwei Themen ausgewählt, die explizit als Börsen-Kurier-Leserfragen mit in die Schwerpunktfragen aufgenommen wurden.

  1. Neue Standards in der Nachhaltigkeits- und ESG-Berichterstattung:
    1. Welche Herausforderungen gibt es dabei für Ihr Unternehmen und wie gut sehen Sie sich darauf vorbereitet?
    2. In welchem Ausmaß steigen die Anforderungen Ihrer Aktionäre in Bezug auf ESG?

Die Anforderungen der Aktionäre und anderer Stakeholder an Semperit steigen vor allem in Hinblick auf Datentransparenz und Qualität. Hier liegen die größten Herausforderungen in der Datenerhebung und -aufbereitung, vor allem bei Informationen, die die gesamte Wertschöpfungskette abdecken sollen und von außerhalb des Unternehmens kommen.

Die für Semperit verpflichtenden Datenpunkte haben sich auf Basis der neuen europäischen Reporting-Richtlinie (CSRD - Corporate Sustainability Reporting Directive) seit 2024 erhöht. Dies bedeutet einerseits erheblichen Aufwand beim Aufsetzen von neuen internen und externen Prozessen und andererseits bei der Datenverfügbarkeit in entsprechender Qualität, Vergleichbarkeit und Prüfbarkeit, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Die Komplexität steigt auch durch die heterogenen Prozess- und Systemstrukturen an Standorten und die Integration der Rico-Gruppe in die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Semperit ist allerdings aufgrund der historisch umfangreichen nicht-finanziellen Berichterstattung nach GRI (Global Reporting Initiative) und der damit einhergehenden Datenverfügbarkeit und Prüfung der letzten Jahre bereits in vielen Bereichen sehr gut auf die neuen Berichtsstandards vorbereitet. Zudem haben wir frühzeitig mit der Implementierung von Prozessen und Vorbereitungen für einen CSRD-pflichtigen Nachhaltigkeitsbericht begonnen - bspw. durch die bereits 2023 durchgeführte Klimarisikoanalyse oder Wesentlichkeitsanalyse zur Bestimmung der für Semperit wesentlichen Themen.

  1. Österreichische Privatinvestoren
    1. Wie wichtig sind sie für den Wirtschaftsstandort?
    2. Setzen bzw. planen Sie Aktivitäten, um privaten Aktienbesitz in Österreich zu fördern?

Aktien sind eine langfristige Geldanlage und daher im Rahmen des Vermögensaufbaus und der Altersvorsorge wichtige Säulen. Private Investoren haben daher auch für den Wirtschaftsstandort eine hohe Relevanz.

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Semperit informiert auf der Website ausführlich über die Entwicklung des Unternehmens und die Aktie. Darüber hinaus setzen wir im Zuge unseres 200-Jahres-Jubiläums weitere Kommunikationsmaßnahmen, um über Produkte und Potenziale unseres Unternehmens zu informieren (www.200.semperitgroup.com). Für 2024 planen wir auch die Teilnahme an einzelnen Informationsveranstaltungen für Privatanleger.

In Kooperation mit dem Verein zur Korruptionsbekämpfung Transparency International Austria wurde wieder ein spezifisches Thema ausgewählt.

1) KI und Compliance

KI wird als positive Technologie für die Entwicklung von politischer und sozialer Ordnung qualifiziert. KI-Systeme können jedoch sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor zu negativen Folgen führen, die auf fehlerhafte Algorithmen oder unverantwortliche Implementierung zurückzuführen sind.

  1. Welche Regelwerke/Instrumente in Ihrem unternehmenseigenen CMS stellen sicher, dass KI innerhalb eines Unternehmens z.B. beim Screening der Bewerber nicht missbräuchlich verwendet wird?

Jede Implementierung eines IT-Tools innerhalb unserer Organisation durchläuft einen klar definierten Prüfungsprozess. Insbesondere dort, wo Personen, wie z. B. Bewerber oder deren personenbezogene Daten betroffen sind, ist unsere Compliance-Abteilung als Gatekeeper in diesen Prozess eingebunden. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass die automatische Verarbeitung personenbezogener Daten eingeschränkt wird. Darüber hinaus verfolgen wir auch die Datenverarbeitungsaktivitäten und -systeme in speziellen Tools. Wir planen zudem, die Anforderungen an externe Anbieter (Datenverarbeiter) zu erweitern, um die KI-Compliance-Anforderungen in Zukunft zu berücksichtigen. Derzeit verwenden wir keine automatisierten Screening-Prozesse für unsere Bewerber.

Die effektive Nutzung der Vorteile von KI einerseits und die Sensibilisierung unserer Mitarbeiter für die Risiken und Grenzen beim Einsatz von KI andererseits sind und bleiben eine zentrale Herausforderung für uns.

Das in diesem Text gewählte generische Maskulinum bezieht sich immer zugleich auf weibliche, männliche und diverse Personen.

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Semperit AG Holding published this content on 17 April 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 19 April 2024 13:32:10 UTC.