Baar (awp) - Rekord mit Ankündigung: Die Zuger Bauchemieherstellerin Sika hat im Coronajahr 2020 das beste Resultat der Unternehmensgeschichte erzielt. Zudem bekommt Sika im Frühjahr einen neuen Chef.

Der Umsatz sank - wie bereits auf provisorischer Basis im Januar veröffentlicht - um 2,9 Prozent auf 7,88 Milliarden Franken. Man sei in einem durch diverse temporäre Lockdowns geprägten Umfeld in allen Regionen stärker gewachsen als der Markt, teilte Sika am Freitag mit. Das Unternehmen hat also während der Krise Mitbewerbern Marktanteile abgeluchst.

Rekord mit Ansage

Dass mit höheren Gewinnzahlen zu rechnen ist, hatte Sika bereits bei der Veröffentlichung der Umsatzzahlen angekündigt. Konkret liest sich das am Freitag nun so: Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT nahm um 7,1 Prozent auf 1,13 Milliarden Franken zu, bei einer um 0,4 Prozentpunkte verbesserten Marge von 14,4 Prozent.

Sika habe damit belegt, dass das Unternehmen auch in einem schwierigen Jahr kosteneffizient wirtschaften könne, hiess es in dem Communiqué. Unter dem Strich stand ein um 8,8 Prozent höherer Reingewinn von 825,1 Millionen Franken. Die Erwartungen der Analysten wurden deutlich übertroffen.

Die Aktionäre sollen in Form einer höheren Dividende profitieren. Der Verwaltungsrat schlägt vor, diese um 20 Rappen auf 2,50 Franken pro Aktie anzuheben.

Wachstum in allen Regionen

Am stärksten ist Sika in der Region Asien/Pazifik mit plus 12,6 Prozent in Lokalwährungen gewachsen. Vor allem in China habe man in den letzten Monaten zweistellig zugelegt. Die mit Abstand grösste Konzernregion EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) legte um 4,4 Prozent zu - mit einer starken Verbesserung im vierten Quartal. In den "Americas" ist Sika um 1,0 Prozent gewachsen.

Die Klebstoffe und Dichtmittel von Sika kommen aber nicht nur auf Baustellen zum Einsatz, sondern auch in der Automobilindustrie. Diese steht für 10 Prozent des Sika-Geschäfts und darbte schon vor Ausbruch der Corona-Krise.

Sika setzte in der Folge im Segment "Global Business" 11,4 Prozent weniger um. Zum Vergleich: Im letzten Jahr rollten 17 Prozent weniger Fahrzeuge vom Band der Autobauer.

Chef aus den eigenen Reihen

Ferner kommt es zu einem Wechsel an der Konzernspitze. Am 1. Mai tritt Thomas Hasler die Nachfolge von Paul Schuler als CEO an. Schuler hatte im Sommer 2017 Jan Jenisch ersetzt, als dieser Knall auf Fall zum Zementhersteller LafargeHolcim wechselte. Schuler, Jahrgang 1955, soll nun in den Verwaltungsrat gewählt werden.

Damit kommt wie üblich ein Sika-Eigengewächs zum Zug. Hasler arbeitet seit 32 Jahren für Sika und gehört seit 2014 der Konzernleitung an. Heute leitet er die Sparte Global Business und Industry und habe wesentlich an der Entwicklung und Umsetzung der erfolgreichen Wachstumsstrategie mitgewirkt.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Sika eine Umsatzsteigerung in Lokalwährungen von 6 bis 8 Prozent sowie eine überproportionale EBIT-Steigerung. Die EBIT-Marge solle erstmals auf 15 Prozent ansteigen.

ra/kw