NIESTETAL (dpa-AFX) - SMA Solar rechnet trotz schwieriger Marktlage und schwacher Geschäfte in China mit mehr Umsatz im neuen Jahr. Nach seinem geplanten Umbau peilt der Hersteller von Photovoltaik-Komponenten für 2019 ein Umsatzwachstum auf 800 bis 880 Millionen Euro an, wie er am Donnerstag im hessischen Niestetal mitteilte. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll der Gewinn zwischen 20 und 50 Millionen Euro betragen. An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen: Der Aktienkurs zog rund zehn Prozent an.

"Impulse gehen dabei von der erwarteten positiven Marktentwicklung in Europa und Amerika sowie dem Wiederanziehen des Speichermarkts aus", hieß es in der Mitteilung weiter. Außerdem spreche der Auftragseingang dafür, dass Projektentwickler und Investoren wieder vermehrt große Photovoltaik-Projekte umsetzten.

Ein Aktienhändler sprach von einem eigentlich eher enttäuschenden Ausblick für 2019. Nach dem Kurseinbruch seit Mai vergangenen Jahres seien aber schon viele negative Aspekte im Aktienkurs eingepreist. Damals war die Aktie noch über 60 Euro wert, derzeit liegt ihr Kurs bei knapp über 19 Euro.

Die Erlöse von SMA Solar sanken 2018 wegen eines starken Preisdrucks laut vorläufiger Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um rund 15 Prozent auf 761 Millionen Euro. Aufgrund von Rückstellungen für den Unternehmensumbau stand ein Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 67 Millionen Euro zu Buche.

Zu den wesentlichen Maßnahmen der Restrukturierung gehöre die Aufgabe der Standorte in China und der Verkauf der chinesischen Gesellschaften an das dortige Management. Außerdem will das Unternehmen Fixkosten durch Auslagerung und Automatisierung senken.

SMA hat mit einem Markteinbruch in China zu kämpfen. "Aufgrund des abrupten Rückgangs des Photovoltaik-Markts in China sind die chinesischen Hersteller verstärkt in die internationalen Märkte vorgestoßen und haben einen massiven Preisdruck verursacht", erklärt SMA-Chef Jürgen Reinert. In Erwartung sinkender Preise hätten Investoren den Bau von Kraftwerken aufgeschoben. Hinzu kamen Lieferengpässe bei Batterieherstellern. Auf dem Kapitalmarkttag am Freitag (25. Januar) will der Vorstand weitere Details bekanntgeben./elm/stw/fba