--Investitionen erreichen 2021 Höhepunkt

--Marge soll in den Folgejahren steigen

--Ergebnisse im vierten Quartal über den Erwartungen

(NEU: Durchgehend neu mit weiteren Einzelheiten)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Software AG will ihren Umbau hin zu einem auf Subskriptionen basierenden Geschäftsmodell im laufenden Jahr beschleunigen. Wegen vorgezogener Investitionen rechnet der im MDAX und TecDAX notierte Konzern zunächst mit einer sinkenden Marge, die sich in den Folgejahren deutlich erholen soll, wie die Software AG bei der Vorlage besser als erwartet ausgefallener Quartalszahlen mitteilte. Die mittelfristigen Ziele haben weiterhin Bestand.

Die Software AG rechnet im laufenden Jahr mit einer EBITA-Marge (Non-IFRS) von 16 bis 18 Prozent, nachdem sie im Vorjahr dank eines guten Schlussquartals 21,2 Prozent erreicht hatte. Mittelfristig soll die operative Marge 25 bis 30 Prozent erreichen, während der Umsatz bis 2023 auf 1 Milliarde Euro steigen soll. Der wiederkehrende Anteil am Produktumsatz soll 85 bis 90 Prozent erreichen.

Der Gesamt-Produktumsatz dürfte im laufenden Jahr maximal um 5 Prozent im Vergleich zu 671 Millionen Euro im Vorjahr wachsen, aber zumindest stabil bleiben. Der Auftragseingang im Digital Business (DBP) soll gegenüber dem Vorjahr um 15 bis 25 Prozent zulegen, wohingegen im Geschäft mit der angestammten Datenbanksoftware Adabas & Natural (A&N) mit einem Rückgang von 20 bis 30 Prozent gerechnet wird. Die Prognosen sind jeweils auf währungsbereinigter Basis.


   Mehr Investitionen in Infrastruktur nach Malware-Attacke 

Das Investitionsvolumen wird im laufenden Jahr 30 bis 40 Millionen Euro betragen, womit der Höhepunkt der Investitionen in den Unternehmensumbau erreicht sein wird. Nach dem Schadsoftware-Angriff will der Konzern auch mehr in seine Technologieinfrastruktur investieren. Die Marge sollte in den kommenden Jahren steigen, da sich der Umstieg auf Subskriptionen deutlicher auf den ausgewiesenen Umsatz auswirken werde.

Im vergangenen Jahr ist der Anteil des planbaren wiederkehrenden Umsatzes am Gesamtumsatz des Digitalgeschäfts weiter gewachsen. Er lag 2020 bei 81 Prozent nach 51 Prozent im Vorjahr. Vor dem Start des Transformationsprogramms im Jahr 2018 lag er bei 27 Prozent.

Der Auftragseingang im Digitalgeschäft (DBP inkl Cloud und IoT) legte im vierten Quartal um 19,2 Prozent zu, der Umsatz sank um 8 Prozent. Das Segment A&N schaffte dank einer Reihe großer Abschlüsse ein Plus beim Auftragseingang von 81,3 Prozent, der Umsatz legte um 12 Prozent zu.


   Kennzahlen besser als erwartet 

Der Gesamtumsatz sank um 7 Prozent auf 238 Millionen Euro. Das nicht nach dem Bilanzierungsstandard IFRS ermittelte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) sackte um 26 Prozent auf 62,5 Millionen Euro ab, woraus sich eine EBITA-Marge (Non-IFRS) von 26,3 Prozent nach 33,0 Prozent im Vorjahr ergab. Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 230 Millionen Euro und einem EBITA von 57 Millionen Euro gerechnet.

Unter dem Strich verdiente die Software AG auf Non-IFRS-Basis 50 Millionen Euro und damit knapp ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Das den Aktionären zurechenbare Nettoergebnis nach IFRS sank um 17 Prozent auf 40,1 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie betrug 54 Cent.

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DJG/mgo/cbr

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January 27, 2021 03:22 ET (08:22 GMT)