(Neu: Aussagen aus Interview mit Finanzchef Zinnhardt.)

DARMSTADT (dpa-AFX) - Die Software AG kommt im wichtigen Geschäft mit Integrationssoftware nur schleppend voran. Die zum Wachstumstreiber erklärte Sparte (DBP) erreichte die angepeilten Umsatzziele im vergangenen Jahr nicht. Nun hält sich die Nummer zwei unter den deutschen Softwareherstellern auch beim Blick nach vorne zurück. Die viel beachtete um Sondereffekte bereinigte operative Marge (Ebita) soll zwischen 30,5 und 31,5 Prozent landen, dabei hatte der Konzern 2016 für diese Kennziffer bereits 31,2 Prozent erreicht - das war allerdings ein Höchststand.

Mit Blick auf die Prognose für das laufende Jahr vermisst Commerzbank-Analyst Thomas Becker denn auch das Ziel, die Marge weiter steigern zu wollen. Er sieht darin ein Signal, dass das Unternehmen wohl weiter investieren müsse, um mit den selbst gesteckten Wachstumszielen Schritt halten zu können. Finanzvorstand Arnd Zinnhardt gab sich im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX trotz gebremstem Wachstumstempo in der Hoffnungssparte zuversichtlich: "Wir investieren im Digitalgeschäft weiter stark in Forschung und Entwicklung. Wir sind fest von den Chancen im Geschäft überzeugt, auch wenn es manchmal zäher anläuft als geplant."

DIVIDENDENERHÖHUNG MÖGLICH - AKTIE DÄMMT VERLUSTE EIN

Seinen Anlegern will der Konzern dennoch Geschenke machen: Er könne sich angesichts der positiven Kassenlage auch etwas mehr Dividende vorstellen, sagte Zinnhardt. Außerdem seien Aktienrückäufe wie schon in der Vergangenheit ebenfalls eine Option. Die Aktie der Software AG rutschte kurz nach Handelsstart am Morgen deutlich ab, lag zuletzt aber nur noch leicht im Minus.

2017 nimmt das Unternehmen einen neuen Anlauf, dann soll das Geschäft mit der Integrationssoftware um Währungseffekte bereinigt erneut um 5 bis 10 Prozent wachsen. 2016 blieb die Software AG hier mit 3 Prozent hinter den gesteckten Zielen zurück. "Die Pipeline im Digitalgeschäft ist weiter stark", zeigte sich Zinnhardt optimistisch.

DATENBANKGESCHÄFT SCHRUMPFT WOHL WEITER

Der Erlös im angestammten Datenbankgeschäft (A&N) dürfte um 2 bis 6 Prozent zurückgehen. Die Sparte steht seit längerem unter Druck und schrumpfte auch im zurückliegenden Geschäftsjahr. Auf Jahressicht sank der Gesamtumsatz der Darmstädter leicht auf 871,8 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente der Softwarehersteller mit 140,4 Millionen Euro etwas mehr als im Vorjahr./ees/men/stb