St.Gallen (awp) - Bei der St. Galler Kantonalbank (SGKB) lief das Geschäft mit Hypotheken im vergangenen Jahr auf Hochtouren. Trotz Zinsanstieg wird auch weiterhin mit einer hohen Nachfrage nach Hypotheken gerechnet.

Die Kundenausleihungen stiegen im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt um 6,7 Prozent auf 30,4 Milliarden Franken und damit auf einen neuen Rekordwert an. "Vor allem bei den institutionellen Immobilieninvestoren war das Wachstum von 14 Prozent oder 1,14 Milliarden Franken im vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark", sagte Christian Schmid, Präsident der Geschäftsleitung, am Mittwoch vor den Medien.

Mit der Abkehr von den Negativzinsen hätten sich Pensionskassen und Versicherungen zunehmend aus dem Markt zurückgezogen. "Dank der positiven Renditen im Bondmarkt ergeben sich für sie vermehrt Anlagealternativen", so Schmid. Mit Zuwachsraten wie im vergangenen Jahr sei 2022 in diesem Bereich nach der eingetretenen "Normalisierung" aber nicht mehr zu rechnen.

Ergebnis über Vorjahr erwartet

Auch bei den klassischen Hypotheken an Privatpersonen hat die SGKB weiter zugelegt. Im vergangenen Jahr gingen 509 Millionen Franken (+3,4%) an private "Hüslibauer". Eine Abschwächung der Nachfrage sieht der SGKB-Chef trotz der gestiegenen Zinsen derzeit nicht. "Wir beobachten nach wie vor einen Überhang und dies dürfte nach unserer Einschätzung auch 2023 so weitergehen."

Bei den verwalteten Vermögen will das Institut im regionalen Kerngeschäft leicht schneller wachsen als der Markt. Auch würden über die Kantonsgrenzen hinaus weiterhin Neugeld-Zuflüsse von institutionellen Anlegern sowie externen Vermögensverwaltern angestrebt.

Insgesamt geht die SGKB für 2023 von einem Ergebnis über dem Vorjahr aus. Zwar dürfte sich die Konjunktur in der Ostschweiz zunächst etwas abkühlen, aber bereits ab dem zweiten Semester sollte, gestützt auf eine aktuelle Umfrage bei Unternehmen, wieder eine Erholung eintreten. Positive Impulse seien zudem von den Aktienmärkten und der Abschwächung der Inflation zu erwarten.

an/ra