BAD VILBEL (dpa-AFX) - Beim Arzneimittelhersteller Stada
Die Nachfolger für die ausscheidenden Mitglieder sollen zeitnah gerichtlich bestellt werden, hieß es weiter. Die Veränderungen stehen laut Mitteilung im Zusammenhang mit der jüngst geglückten Übernahme von Stada durch die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven. Oetker soll lange gegen den Verkauf gewesen sein, hat dies offiziell aber bestritten. Neben Oetker gehen auch Rolf Hoffmann, Birgit Kudlek, Tina Müller und Gunnar Riemann. Bereits im Juli hatten der frühere Konzernchef Matthias Wiedenfels und dessen Finanzchef Helmut Kraft Stada verlassen.
ZUGRIFF AUF DIE KASSE
Mit dem Schritt greifen die Investoren bei dem Pharmakonzern weiter durch. Erst am Donnerstagabend hatten sie mitgeteilt, dass sie mit dem Unternehmen über einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag verhandeln. Setzen sie sich durch, erhalten sie Zugriff auf die Kasse von Stada.
Bain Capital und Cinven war es jüngst im zweiten Anlauf geglückt, Stada mehrheitlich zu übernehmen. Sie hatten sich 63,85 Prozent am Unternehmen gesichert. Einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag muss die Hauptversammlung allerdings mit 75 Prozent Stimmenmehrheit billigen. Bis zum 1. September läuft noch eine verlängerte Annahmefrist, die etwa bestimmte Index-Fonds nutzen könnten. Unklar ist weiterhin, was der umtriebige Investor Paul Singer mit seinem Stada-Anteil vor hat. Nach einer Stimmrechtsmitteilung vom Donnerstag hat er seinen Einfluss ausgebaut und verfügt direkt und indirekt über Zugriff auf 11,59 Prozent der Stimmrechte.
Über den Beherrschungsvertrag sollen die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung entscheiden. "Mit dem angekündigten Start der Verhandlungen eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags sehen wir unsere Aufgabe bei diesem Eigentümerwechsel als abgeschlossen an und haben daher beschlossen, unsere Ämter niederzulegen", erklärte Oetker laut Mitteilung./tav/als/she