GENF (dpa-AFX) - Die weiter boomende Nachfrage nach Computerchips stimmt den Infineon-Rivalen STMicroelectronics noch etwas optimistischer für das laufende Jahr. So ist STMicro wie auch Infineon stark bei Chips für die Autoindustrie aufgestellt, deren Nachfrage seit Monaten kaum bedient werden kann. Gebrummt hat zuletzt aber vor allem das Geschäft mit Herstellern von Unterhaltungselektronik und Smartphones. Der Umsatz soll 2021 nun in der Mitte der Spanne um 23,3 Prozent auf 12,6 Milliarden US-Dollar (10,9 Mrd Euro) steigen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Genf mitteilte. Erst zur Jahresmitte hatte STMicro die Prognose auf 12,5 Milliarden, plus oder minus 100 Millionen Dollar, angehoben.

Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan bezeichnete den Ausblick des Konzerns als stark, wenngleich am Markt bereits ein Stück weit damit gerechnet worden sei. Bei den Anlegern kam die Prognose dennoch gut an. Die STMicro-Aktien stiegen am Donnerstagvormittag um fast 2 Prozent auf 39,55 Euro. Seit dem Rückschlag von dem im September erreichten Mehrjahreshoch von knapp 40,40 Euro bis auf 34,50 Euro Mitte Oktober summieren sich die Gewinne damit nun schon auf fast 15 Prozent.

Im abgelaufenen dritten Quartal erwirtschaftete der Chipkonzern knapp 3,2 Milliarden Dollar - rund ein Fünftel mehr als vor einem Jahr und knapp 7 Prozent mehr als im zweiten Quartal. Die durchschnittliche Analystenschätzung wurde damit erreicht. Dabei konnten gute Geschäfte unter anderem mit Herstellern von Unterhaltungselektronik Produktionsausfälle in einer Fabrik in Malaysia ausgleichen, die auf dem Geschäft mit den Autoherstellern lastete. Hintergrund der Produktionseinschränkungen waren Corona-Maßnahmen.

Unter dem Strich verdiente STMicro 474 Millionen Dollar. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum./mis/ngu/stk