Zürich (awp) - Die Aktien von Straumann sind am Dienstag mit Abgaben in den Handel gestartet. Auf den ersten Blick birgt das Ergebnis für die erste Jahreshälfte keine grösseren Überraschungen. Sowohl der Umsatz als auch der EBIT bewegen sich im Rahmen der Analystenschätzungen. Beim Reingewinn schneidet der Implantathersteller aber schlechter als erwartet ab. Enttäuscht sind Analysten auch, weil die Guidance nicht angehoben wurde.

Straumann verlieren im frühen Handel 3,9 Prozent auf 134,60 Franken. Für die Valoren von Straumann war in den Tagen, wenn nicht gar in den Wochen vor der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses, Treten-an-Ort angesagt. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil um 0,26 Prozent höher als am Vorabend.

Wie UBS-Analyst Graham Doyle schreibt, wusste Straumann im operativen Geschäft zwar zu überzeugen. Er streicht insbesondere das starke Wachstum in der Region Asien/Pazifik hervor. Dass Straumann an den bisherigen Jahresvorgaben festhält, sei für viele Investoren aber eine Enttäuschung.

Laut Marktkennern gilt dies vor allem, weil Straumann doch eigentlich dafür bekannt ist, zu Jahresbeginn vorsichtig zu guiden, die Prognose im Jahresverlauf dann aber zu erhöhen. Nun kommt es nicht zu so einem Schritt, weil - wie das Unternehmen im Communiqué schreibt - die wirtschaftlichen Aussichten unsicher sind.

Die ZKB gibt diesbezüglich die Hoffnungen aber noch nicht auf. "Wir halten eine Guidance-Erhöhung mit den 3Q23-Zahlen für wahrscheinlich und sehen daher weiterhin positiven Newsflow", schreibt Analyst Daniel Buchta.

Ansonsten fiel der Zahlenkranz zum zweiten Quartal nicht schlecht aus. So begrüssen Analysten etwa die Absatzbelebung. Mit 11,7 Prozent gewann das organische Umsatzwachstum zwischen Anfang April und Ende Juni denn auch deutlich an Fahrt. Noch im ersten Quartal lag das organische Wachstum bloss bei 3,4 Prozent.

Gelobt wird wie bereits erwähnt das zweistellige Wachstum in Asien/Pazifik. In China etwa hat sich die Situation nach einer schwierigen Phase nach dem Ende der Covid-Restriktionen und der Einführung der volumenbasierten Beschaffungen im Gesundheitswesen wieder normalisiert. Diese Erholung lobt auch Sibylle Bischofberger von der Bank Vontobel. Sie hält die längerfristigen Wachstumsaussichten Straumanns für intakt.

Dass der langjährige Verwaltungsratspräsident Gilbert Achermann nicht mehr zur Wiederwahl steht und durch die bisherige Vize-Präsidentin Petra Rumpf abgelöst werden soll, wird in Expertenkreisen ausserdem begrüsst.  

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