Zürich (awp) - Die Aktien der Swisscom gehören am Donnerstag trotz überraschend starker Halbjahreszahlen nicht zu den Favoriten im SMI. Der Telekomkonzern hat mit den Ergebnissen die Analysten beeindruckt und besser abgeschnitten als erwartet - auch dank eines positiven Sondereffekts. Zudem wurden die Ziele angehoben. Dennoch drehte die Aktie nach einem starken Start rasch in die Verlustzone. Derzeit hätten Telekomwerte aber generell europaweit einen eher schweren Stand, hiess es von Händlern.

Im frühen Handel schwanken die Titel zwischen Gewinnen und Verlusten, gegen 9.20 Uhr steigen sie um 0,1% auf 480,10 CHF. Damit liegen sie lediglich im Mittelfeld des SMI. Der Schweizer Leitindex steht derweil mit 0,1% leicht im Plus.

In Expertenkreisen kommt die Widerstandsfähigkeit der Geschäftsentwicklung im hart umkämpften Heimmarkt Schweiz derweil gut an. Befürchtungen, wonach sich der intensivere Wettbewerb unter den führenden Telekommunikationsunternehmen bei Swisscom in Form rückläufiger Margen bemerkbar mache, hätten sich einmal mehr nicht bewahrheitet.

Die UBS bezeichnet die Ergebnisse als vertrauensfördernd. Damit zeige sich, dass die Swisscom auf Kurs bleibe, die Ziele zu erreichen. Zwar werde die Aktie weiterhin mit einem Bewertungsaufschlag gehandelt, die Free Cashflow- sowie die stabile Dividendenrendite seien aber immer noch attraktiv.

Bei der Bank Vontobel spricht man von einer soliden Umsatzentwicklung trotz des steigenden Wettbewerbsdrucks. Der Druck habe sich allerdings im zweiten Quartal weiter intensiviert und Swisscom müsse um seinen Marktanteil stärker kämpfen - womöglich zu einem höheren Preis. Aber auch der für die Bank zuständige Analyst Panagiotis Spiliopoulos hebt die weiterhin defensiven Qualitäten im aktuellen Tiefzinsumfeld hervor.

"Die Swisscom ist besser unterwegs als erwartet", schreibt die ZKB. Wie seine Kollegen hebt Analyst Andreas Müller insbesondere die starke Entwicklung bei Fastweb positiv hervor. Aber auch ohne die ausserordentlichen Einnahmen seien die EBITDA-Schätzungen noch übertroffen worden. Insgesamt bewertet Müller die Ergebnisse leicht positiv.

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