Washington (Reuters) - Ein Zwischenfall mit einer fehlerhaften Falcon-9-Rakete gefährdet die neueste Starlink-Mission des US-Konzerns SpaceX.

Rund eine Stunde nach dem Start sei es zu Problemen mit dem Triebwerk gekommen, wodurch die an Bord befindlichen Starlink-Satelliten in einer niedrigeren Umlaufbahn als geplant ausgesetzt worden seien, teilte das Unternehmen von Tesla-Chef Elon Musk am Freitag mit. Dadurch bestehe das Risiko, dass die Flugkörper in der Erdatmosphäre verglühen.

Das Raumfahrtunternehmen versucht nun, die am Donnerstag begonnene Mission zu retten. Bislang habe man mit fünf der insgesamt 20 Satelliten Kontakt aufgenommen und wolle deren Umlaufbahn mit Hilfe ihrer Ionenantriebe beeinflussen, schrieb das Unternehmen auf dem Kurznachrichtendienst X seines Chefs Musk. Der US-Milliardär ergänzte, dass SpaceX die Software der Satelliten aktualisiere, um die bordeigenen Triebwerke stärker als üblich zu zünden. Dadurch solle ein Wiedereintritt in die Atmosphäre vermieden werden. "Im Gegensatz zu einer Star-Trek-Folge wird das wahrscheinlich nicht funktionieren, aber es ist einen Versuch wert", schrieb Musk.

Mit der missglückten Mission des weltweit am häufigsten eingesetzten Raketentyps endet eine Erfolgsserie, mit der sich SpaceX eine Vorreiterrolle in der Branche gesichert hatte. "Wir wussten, dass diese unglaubliche Serie irgendwann enden musste, aber 344 Flüge hintereinander sind erstaunlich", sagte Tom Mueller, der ehemalige Vizepräsident für Antriebssysteme, der die Triebwerke der Falcon 9 entworfen hat. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass das Team das Problem beheben und den Zyklus wieder beginnen werde.

Zahlreiche Länder und Raumfahrtunternehmen setzen auf das privat geführte Unternehmen, um ihre Satelliten und Astronauten ins All zu schicken. Branchenkenner schätzen den Wert des Konzerns auf etwa 200 Milliarden Dollar. Die akut gefährdeten Satelliten könnten zusammen mindestens zehn Millionen Dollar wert sein.

(Bericht von Joey Roulette, geschrieben von Philipp Krach; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)