HAMBURG (awp international) - Trotz einer leichten Erholung zum ersten Corona-Jahr haben im vergangenen Jahr nur etwa halb so viele Kreuzfahrtschiffe den Hamburger Hafen angelaufen wie vor der Pandemie. Waren es 2019 noch 209 Anläufe, sank ihre Zahl 2020 auf 81, um dann im vergangenen Jahr auf 108 zu steigen, wie eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion an den rot-grünen Senat ergab. Auch die Zahl der Passagiere blieb mit 112 000 im vergangenen Jahr noch deutlich unter Vor-Corona-Niveau. 2019 hatten die Passagierzahlen bei 815 000 gelegen.

Für dieses Jahr gehe die Terminal-Betreiberin Cruise Gate Hamburg von 270 Anläufen aus. "Im Folgejahr wird voraussichtlich mit einer leichten Steigerung der Anläufe und Passagierzahlen gerechnet. Es ist allerdings zu beachten, dass momentan bei den Reedereien noch eine sehr grosse Dynamik in der Anlaufplanung besteht", schreibt der Senat in seiner Antwort.

In der Corona-Zeit habe der Senat die Branche engagiert unterstützt, sagte Arne Platzbecker, Fragesteller und tourismuspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, der Deutschen Presse-Agentur. "Umsatzeinbussen von bis zu 80 Prozent und nie da gewesene Reisebeschränkungen haben die Konzerne sowie deren internationales Personal vor riesige Herausforderungen gestellt." Mit einer Stundung von Hafennutzungsentgelten oder einer nach Umweltfreundlichkeit gestaffelten Ermässigung des Liegegeldes hätten in Hamburg Probleme abgefedert werden können.

Platzbecker betonte die Bedeutung der Branche: "Denn der Kreuzfahrttourismus ist eine wesentliche Säule für die Weiterentwicklung von Stadt und Hafen." Deshalb habe man früh auf Zukunftstechnologien und den Ausbau der Landstromversorgung gesetzt.

Laut Senat sollen im kommenden Jahr auch die Kreuzfahrt-Terminals Steinwerder und Hafencity mit umweltfreundlichen Landstromanlagen ausgestattet werden. Die Kosten hierfür belaufen sich demnach auf 36 Millionen Euro, von denen der Bund rund 20 Millionen Euro übernimmt. Bisher gibt es Landstrom bereits am Terminal in Altona./fi/DP/stk