Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

ABB: ABB soll laut Medienberichten vom Sonntag im Korruptionsfall um den Kraftwerksbau im südafrikanischen Kusile deutsche Ermittlern in die Irre geführt haben. So soll der Industriekonzern den Behörden Dokumente vorenthalten und Falschinformationen gegeben haben. Das gehe unter anderem aus Aussagen von ABB-Anwälten in einem arbeitsrechtlichen Streit in Deutschland hervor, heisst es in Artikeln in der "SonntagsZeitung" und der "Welt am Sonntag". Laut den Zeitungsberichten vom Sonntag könnte ABB in dem Verfahren in Deutschland relativ glimpflich davonkommen: So dürfte ein Bussgeld entfallen. Stattdessen solle lediglich der Gewinn eingezogen werden, den die deutsche ABB-Tochter mit dem Kraftwerksprojekt in Südafrika gemacht habe. Dieser betrage 9,38 Millionen Euro- (SoZ, S. 38, s. separate Meldung)

UBS: Die Anwälte der UBS sprechen in einer Klageantwort zu den Anlegerklagen um die UBS/CS-Fusion von einer dramatischen Liquiditätssituation, in der sich die der Credit Suisse kurz vor der Übernahme befunden habe. Die CS habe Mitte März 2023 nicht mehr genügend Liquidität gehabt, um die Abflüsse des erneut entflammten Bank Runs zu decken, heisst es in dem juristischen Dokument, das der "SonntagsZeitung" vorliegt. Damit widersprächen die UBS-Anwälte diametral einem damaligen Statement von Finma und Schweizerischer Nationalbank (SNB), so die SoZ. Des Weiteren habe laut der Klageantwort damals die Ratingagentur S&P eine Herabstufung des CS-Ratings aus "Ramschniveau" geplant. (SoZ, S. 41)

MIGROS: Die Migros hat es laut der "NZZ am Sonntag" schwer, ihre Reisetochter Hotelplan zu verkaufen. So würden bereits erste prominente Käufer absagen, darunter türkisch-deutsche Anex-Gruppe, zu der Neckermann Reisen und Bucher Reisen gehören oder die zum "Clan" des Andermatt-Investors Samih Sawiris gehörende FTI Touristik. Der deutsche Reisekonzern TUI wolle mögliche Kaufabsichten nicht kommentieren, aus dem Inneren höre man aber, dass das Kaufinteresse eher gering sei. Die Kuoni-Besitzerin DER Touristik lasse immerhin durchblicken, dass man sich alle Optionen offenhalte. Beim Verkauf laufe bisher einiges schief, heisst es. So fiel die Ankündigung Ende Januar mitten in die Buchungssaison. Laut Tourismusinsidern gebe es keinen dümmeren Zeitpunkt für eine solche Botschaft. (NZZaS, S. 25)

SKIRESORT: Ein Mega-Bauprojekt im Wallis direkt neben dem Skigebiet Crans Montana könnte durch US-Sanktionen gefährdet sein, schreibt die "SonntagsZeitung". Eigentümer des "Aminona Resort", das mehrere Hotels, Dutzende Luxus-Chalets und einen neuen Skilift umfassen soll, ist die Familie Kogan aus Russland. Diese müsste rund 500 Millionen Franken für die Fertigstellung des Komplexes auftreiben. Doch das Herzstück ihres Imperiums, die Bank "Uralsib", steht wegen dem Ukrainekrieg unter Sanktionen. Laut Anna Pozdnyakova, Direktorin der Firma Aminona Luxury Resort and Village (ALRV), "komme die Finanzierung vom Investor und von Schweizer Banken". Die Sanktionen gegen Uralsib hätten "keine Auswirkungen auf das Aminona-Projekt". Allerdings müsste jede Schweizer Bank, die am Aminona-Projekt beteiligt ist, überprüfen, ob das investierte Geld der Kogans nicht aus der Uralsib stammt. Ein schwieriges Unterfangen, meint die SoZ. (SoZ, S. 6)

LANDWIRTSCHAFT: Der Diesel von Schweizer Traktoren ist aufgrund einer Empfehlung von Bundesrat Guy Parmelin subventioniert geblieben. Die Bundesverwaltung hatte eigentlich den Auftrag, die Subventionen abzuschaffen und "konform zur Klimapolitik" umzubauen, wie die "NZZ am Sonntag" anhand interner Dokumente schrieb. Die Regelung widerspreche den gesetzlichen Vorgaben, hielt die Eidgenössische Finanzkontrolle 2018 fest. Gemäss der Zeitung schrieb Parmelin im Herbst 2023 an den Gesamtbundesrat, dass die Schweiz verpflichtet sei, Subventionen für klimaschädliche Treibstoffe zu stoppen. Im gleichen Papier habe er festgehalten, die Abschaffung sei für Landwirte eine "wirtschaftliche Herausforderung". Damals war es noch nicht zu Bauernprotesten gekommen. Insgesamt geht es um jährlich rund 65 Millionen Franken, die Landwirte dem Fiskus nicht bezahlen müssen, wie die Zeitung schrieb. (NZZaS, S. 12)

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