U B M I M Ü B E R B L I C K

Kennzahlen

Ertragskennzahlen (in € Mio.)

1-3/2024

1-3/2023

Veränderung

Gesamtleistung1

85,0

53,5

58,9%

Umsatzerlöse

20,4

17,9

14,0%

EBT

-7,3

1,1

n.m.

Konzernergebnis

-8,0

0,9

n.m.

Vermögens- und Finanzkennzahlen (in € Mio.)

31.3.2024

31.12.2023

Veränderung

Bilanzsumme

1.237,5

1.253,8

-1,3%

Eigenkapital

371,3

379,7

-2,2%

Eigenkapitalquote

30,0%

30,3%

-0,3PP

Nettoverschuldung2

628,8

610,2

3,0%

Liquide Mittel

127,1

151,5

-16,1%

Aktienkennzahlen und Mitarbeitende

31.3.2024

31.3.2023

Veränderung

Ergebnis je Aktie (in €)3

-1,27

-0,15

n.m.

Marktkapitalisierung (in € Mio.)

140,5

207,0

-32,1%

Dividende je Aktie (in €)4

-

1,10

n.m.

Mitarbeitende

261

283

-7,8%

  1. Die Gesamtleistung entspricht den Umsätzen sowohl der vollkonsolidierten als auch der at-equity konsolidierten Unternehmen sowie den Verkaufserlösen bei Share Deals entsprechend der Höhe der Beteiligung von UBM.
  2. Die Nettoverschuldung umfasst kurz- und langfristige Anleihen und Finanzverbindlichkeiten exkl. Leasingverbindlichkeiten minus liquide Mittel.
  3. Ergebnis je Aktie nach Abzug von Hybridkapitalzinsen.
  4. Die Dividendenzahlung erfolgte im jeweiligen Geschäftsjahr, die Dividende bezieht sich auf den Bilanzgewinn des Vorjahres.

Inhalt

Auf einem Blick

2

Vorwort des Vorstands

Asset Verkäufe gestartet.

Wohnungsverkäufe mehr als verdoppelt

3

Konzernzwischenlagebericht

12

Konzernzwischenabschluss

Investieren in die Zukunft.

€ 1,9 Mrd. Pipeline zu 77 % in Holz

20

Erläuterungen zum

Konzernabschluss

Liquidität vor Profitabilität.

28

Finanzkalender

Gewinnzone noch nicht erreicht

29

Kontakt, Impressum

Eigenkapitalquote.

30 %,Q1relative Stärke

Ausblick20.

Verlust in 2024, Rückkehr in die Gewinnzone 2025

24

1

V O R W O R T

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Stakeholder.

Das erste Quartal hat erwartungsgemäß noch keine Trendumkehr für den Immobilienmarkt gebracht. Jede Branche wäre in Schwierigkeiten, die über einen längeren Zeitraum kaum etwas verkaufen kann. Insofern ist es wahrscheinlich erstaunlich, dass es uns in den ersten 3 Monaten des laufenden Geschäfts- jahres gelungen ist, eine Reihe von Verkaufserfolgen zu erzielen. So haben wir mehr als doppelt so viele Wohnungen verkauft wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Außerdem ist es uns gelungen, in Prag 5 Grundstücke in unserem Arcus Development an eine tschechische Baufirma zu verkaufen. Ebenso wie wir in Warschau ein Gebäude im Poleczki Business Park an unseren Mieter, die Porr, verkaufen konnten und in Prag die IGO ihren Anteil am Andaz von 25 % auf 40 % aufgestockt hat.

Das gibt uns den notwendigen Spielraum weiter in unsere Zukunft zu investieren. So treiben wir unsere Projekte voran und investieren entweder in ihre Umsetzung, mindestens aber bis sie eine Baugenehmigung erhalten haben. Dabei priorisieren und fokussieren wir uns auf die Umsetzung unseres Ziels, einer der größten Developer von Holz-Hybrid-Bauten in Europa zu werden. Bereits 77 % unserer Pipeline wollen wir in dieser Form umsetzen. Das haben viele noch bis vor kurzem für unmöglich gehalten.

Dabei zahlt sich unsere Konsequenz nicht "nur" für die Umwelt aus, sondern auch kommerziell. Die Holz-Hybrid-Bauweise verkürzt wesentlich die Bauzeit - was entscheidend ist, seit Zeit wieder Geld kostet. Sie dient auch als Katalysator, um die Dinge anders zu machen als die letzten Jahrzehnte.

Die Zukunft liegt unserer Ansicht nach in der seriellen und modularen (Holz-)Bauweise. Eine starke Verlegung der Baustelle in die Fabrik bietet auch wesentliche Vorteile im Zusammenhang mit dem akut herrschenden Fachkräftemangel und möglichst gleichbleibenden Produktionsbedingungen.

Damit werden sich am Markt und bei der UBM zwar die Dinge nicht schlagartig ändern, aber es eröffnet sich die mittelfristige Perspektive, wieder ein funktionierendes und damit profitables Geschäftsmodell zu entwickeln. Vielen Dank für Ihr Vertrauen, dass Sie uns weiter auf diesem Weg begleiten!

Der Vorstand

Mag. Thomas G. Winkler, LLM

CEO, Vorsitzender

Dipl.-Ök. Patric Thate

Martina Maly-Gärtner, MRICS

Dipl. Ing. Peter Schaller

CFO

COO

CTO

2

K O N Z E R N Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T

Lagebericht

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Im ersten Quartal 2024 wirken sich unverändert militäri- sche Auseinandersetzungen wie der Krieg Russlands in der Ukraine und die sich ausweitenden Konflikte im Nahen Osten kumulativ auf die Weltwirtschaft aus. Trotzdem hat sich die Weltwirtschaft angesichts der kriegerischen Ereignisse und der erheblichen Zinserhöhungen der Zentralbanken zur Wiederherstellung der Preisstabilität als erstaunlich wider- standsfähig erwiesen. Während die Inflation sich seit dem Höhepunkt Mitte 2022 langsam den Zielwerten annähert und die Zentralbanken in vielen Volkswirtschaften zu einer Lockerung der Politik übergehen, dürfte eine Verschärfung der Finanzpolitik, die darauf abzielt, die hohe Staatsverschul- dung durch höhere Steuern und geringere Staatsausgaben einzudämmen, das Wachstum belasten. Die Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 liegen zwi- schen 2,9 % (OECD) und 3,2 % (Internationaler Währungs- fonds, IWF). Die Experten des IWF prognostizieren für den Euroraum im Jahr 2024 ein Wachstum von 0,8 %.1

Entwicklung der Immobilienmärkte

Das erste Quartal 2024 ist vorüber, und die angepriesene Erholung des Transaktionsmarkts ist noch ausständig. Der europäische Gesamtinvestitionsmarkt lag mit € 34,0 Mrd. im ersten Quartal 2024 um 12,0% unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Das Transaktionsvolumen in Deutschland konnte sich jedoch nach dem Tiefstand im ersten Quartal 2023 nun Anfang 2024 auf ein Volumen von € 6,0 Mrd. steigern (Q1/2023: € 5,9 Mrd.). Auch der österreichische Markt konnte sich um 8,0 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 auf

  • 540 Mio. steigern (Q1/2023: € 500 Mio.). Trotz des positiven Anstiegs üben sich internationale Investoren noch in Geduld - knapp 90 % des österreichischen Investments kommen von nationalen Geldgebern. Dieser Trend war nicht nur in Öster- reich, sondern auch in Deutschland in abgeschwächter Form sichtbar. Wie auch im Jahr davor erwies sich die Assetklasse Büro mit einem Anstieg von 3,0 % auf 48,0 % des gesamten Transaktionsinvestments als beliebteste Assetklasse, gefolgt

1 IWF: World Economic Outlook - April 2024

von Wohnen mit 32,0% und Hotels mit 10,0% Transaktionsvo- lumen. Die CEE-Regionen verzeichneten während der ersten drei Monate des Jahres einen Rückgang von 15,0% auf € 1,2 Mrd. Für das gesamte Jahr 2024 rechnen die Experten von Colliers mit einem Transaktionsvolumen von € 6,0 Mrd.2, 3, 4,5

Entwicklung der Börsen und der UBM-Aktie

Der Konjunkturausblick hat sich in den ersten Monaten des Jahres 2024 trotz der anhaltenden kriegerischen Konflikte verbessert. Die internationalen Aktienmärkte setzten die im November 2023 begonnene Aktien-Rally in der Berichtspe- riode fort, welche insbesondere von den Geschäftszahlen der großen Technologieaktien getragen wurde. Ein weiterer treibender Faktor sind bessere Konjunkturlagen und die Aus- sicht auf eine verbesserte Zinssituation. Der MSCI World lag zum Beobachtungszeitraum um 8,4 % über dem Vorjahres- ultimo und schließt an die Rekordwerte im Jahr 2023 an. Auch der amerikanische Markt verzeichnete mit einem Plus von 5,8% des Dow Jones und 10,2% des S&P 500 deutliche Kurs- gewinne zwischen Jänner und März 2024. Der gesamteuro- päische Index EURO STOXX 50 und der DAX verzeichneten in der Berichtsperiode ebenfalls ein Plus von 12,4% bzw. 10,4%. Nur der österreichische Leitindex stieg mit einem Wachstum im ersten Quartal von 2,9 % im Vergleich unterdurchschnitt- lich. Der IATX hingegen konnte mit einem positiven Ergeb- nis von 10,0 % durchaus mit den internationalen Anstiegen mithalten. Die UBM Development erlebte in den ersten drei Monate des Jahres 2024 eine durchwachsene Kursentwick- lung. Anfang des Jahres verzeichnete die UBM-Aktie einen rasanten Anstieg gefolgt von einer Seitwärtsbewegung bis Mitte Februar. Zu Beginn des Jahres lag der Kurs bei € 21,8 und sank ab Mitte Februar konstant. Ende März 2024 notierte die Aktie bei 18,8 €. Im ersten Quartal 2024 erzielte die UBM- Aktie somit aufgrund der Wertberichtigungen einen Verlust von 10,9 %. In den ersten drei Monaten des Jahres 2024 betrug das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen der UBM-Aktie 2.853 Stück.

  1. CBRE: Pressemitteilung Immobilieninvestments in Österreich April 2024
  2. Savills: Investmentmarkt Deutschland - April 2024
  3. Savills: European Investment - Q1 2024
  4. Colliers: The CEE Investment Scene - Q1 2024

3

K O N Z E R N Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T

Geschäftsverlauf

Im ersten Quartal 2024 erwirtschaftete UBM Development eine Gesamtleistung von € 85,0 Mio. nach € 53,5 Mio. in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Die Gesamtleistung der Berichtsperiode war vor allem auf Anteilsverkäufe und den Baufortschritt bereits verkaufter Immobilienprojekte zurück- zuführen, die zeitraumbezogen nach Höhe des Fertigstel- lungsgrads und Verwertungsstands in den Umsatzerlösen und Ergebnissen erfasst werden. Den größten Beitrag zur Gesamtleistung leisteten Anteilsverkäufe am Hotel Andaz in Prag und Teile des Poleczki Business Parks in Warschau. Weitere positive Beiträge lieferten Wohnbauprojekte wie Astrid Garden Residences und das Projekt Arcus City in Prag. Die Gesamtleistung aus dem Hotelbetrieb erhöhte sich von

  • 15,7 Mio. im ersten Quartal 2023 auf € 35,0 Mio. in der Berichtsperiode 2024. Der Anstieg der Leistung ist auf eine Rückkehr der Reisetätigkeit nach Ende der Covid-19-Pande- mie zurückzuführen und auf den Anteilsverkauf des Andaz Hotels.

Die Gesamtleistung des Segments Deutschland erhöhte sich im Berichtszeitraum von € 9,1 Mio. auf € 10,5 Mio. Maß- geblich zur Gesamtleistung trugen in der Berichtsperiode das Wohnungsprojekt Flösserhof und das Wohnungsprojekt Havn in Mainz bei. In der Vergleichsperiode hatte der bereits forward verkaufte und 2022 fertiggestellte F.A.Z. Tower in Frankfurt zur Leistung beigetragen. Das Projekt wurde im zweiten Quartal 2023 an den Käufer übergeben.

Gesamtleistung nach Regionen

in € Mio.

Deutschland

Österreich

Polen

Sonstige Märkte

Gesamt

Die Gesamtleistung des Segments Österreich reduzierte sich im Vorjahresvergleich von € 12,8 Mio. auf € 11,2 Mio. im ers- ten Quartal 2024. Ein wesentlicher Anteil der Gesamtleistung wurde im Wohnbereich erwirtschaftet und betraf vor allem das Projekt PEAK HOMES im VILLAGE IM DRITTEN, welches mit dem Baubeginn Anfang Dezember mit 67 Wohnungen positiv in der Vermarktung gestartet ist. Positiv zur Gesamt- leistung trugen auch Hotelbeiträge durch die UBM Hotels Management sowie Serviceleistungen bei.

Im Segment Polen lag die Gesamtleistung im ersten Quar- tal 2024 mit € 27,1 Mio. über dem Vorjahresniveau von

  • 12,9 Mio. Die Leistung ergibt sich aus dem laufenden Hotel- betrieb, dem Anteilsverkauf im Poleczki Business Park sowie diversen Serviceleistungen.

Die Gesamtleistung des Segments Sonstige Märkte erhöhte sich im ersten Quartal 2024 auf € 36,2 Mio., nach € 18,7 Mio. in der Vorjahresperiode. Den größten Anteil der Gesamtleis- tung betraf den Anteilsverkauf des Prager Luxushotels Andaz. Ebenfalls positiv zur Gesamtleistung trugen das Wohnbau- projekt Arcus City im Prager Stadtteil Stodůlky und das im Herzen des Prager Stadtteils Holešovice liegende Wohnpro- jekt Astrid Garden bei. Bei dem Projekt Arcus City werden insgesamt 283 Wohneinheiten errichtet, welche ebenso gemäß Baufortschritt (Percentage of Completion, PoC) ver- bucht wurden.

1-3/2024

1-3/2023

Veränderung

10,5

9,1

15,4 %

11,2

12,8

-12,5 %

27,1

12,9

110,1 %

36,2

18,7

93,6 %

85,0

53,5

58,9 %

4

K O N Z E R N Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T

Im Segment Residential lag die Gesamtleistung in der aktu- ellen Berichtsperiode bei € 16,4 Mio. nach € 20,7 Mio. im ersten Quartal 2023. Die bisherige Gesamtleistung 2024 umfasste im Wesentlichen den Baufortschritt bereits ver- kaufter Wohneinheiten von Projekten in Deutschland, Öster- reich und Tschechien. Darunter das Wohnprojekt VILLAGE IM DRITTEN in Wien und das Projekt Arcus City in Prag. Beide Projekte beteiligten sich positiv zur Leistung überwiegend durch Einzelverkäufe.

Im Segment Office lag die Gesamtleistung in der Berichts- periode bei € 20,0 Mio., nach € 3,0 Mio. in der Vergleichspe- riode des Vorjahres. Die Leistung der Berichtsperiode betraf vor allem den anteiligen Verkauf des Poleczki Business Parks und weitere Kleinbeträge in Österreich und Deutschland.

Das Segment Hotel erwirtschaftete im ersten Quartal 2024 eine Gesamtleistung von € 35,0 Mio. nach € 15,7 Mio. im ersten Quartal 2023. Die höhere Gesamtleistung im Segment Hotel ist weiterhin auf die erhöhten Reisetätigkeiten nach der Covid-19-Pandemie und auf den Anteilsverkauf des Andaz Hotels zurückzuführen. Einen positiven Einfluss auf die Gesamtleistung der Berichtsperiode hatten somit die Beiträge aus dem laufenden Hotelbetrieb und des Anteilsver- kaufes. Es befindet sich aber nach wie vor kein Hotelprojekt in Entwicklung.

Gesamtleistung nach Assetklassen

in € Mio.

Residential

Office

Hotel

Other

Service

Gesamt

Im Segment Other wurde im ersten Quartal 2024 eine Gesamtleistung von € 3,4 Mio. erzielt, nach € 3,0 Mio. in der Vorjahresperiode. Die Gesamtleistung der Berichtsperiode enthält vor allem Zuflüsse aus der Vermietung von gemischt genutzten Bestandsobjekten in Österreich.

Die Gesamtleistung des Segments Service sank von

  • 11,1 Mio. auf € 10,2 Mio. Ein wesentlicher Anteil der Ser- viceleistungen entfiel auf diverse Projekte in Tschechien, Österreich und Deutschland. Diese Position umfasst zudem Verrechnungen von Managementleistungen und Konzern- umlagen.

1-3/2024

1-3/2023

Veränderung

16,4

20,7

-20,8 %

20,0

3,0

n.m.

35,0

15,7

122,9 %

3,4

3,0

13,3 %

10,2

11,1

-8,1 %

85,0

53,5

58,9 %

5

K O N Z E R N Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T

Finanzielle Leistungsindikatoren

Geschäftsergebnis und Ertragslage

Das Kerngeschäft des UBM-Konzerns bildet das projekt- spezifische Immobiliengeschäft. Durch die mehrjährige Realisierungsdauer der Projekte kann der Umsatzausweis der Gewinn- und Verlustrechnung starken Schwankungen unterliegen. Immobilienprojekte werden erst ab dem Signing anteilig gemäß Baufortschritt und Verwertungsstand erfasst (Percentage of Completion, PoC). Werden Immobilien als Share Deal veräußert oder Projekte innerhalb von At-equity- Beteiligungen entwickelt und verkauft, schlagen sich diese allerdings nicht im Umsatz nieder. Um den Überblick und die Transparenz über den Geschäftsverlauf zu verbessern, weist UBM zusätzlich die Gesamtleistung aus. Diese betriebswirt- schaftliche Kenngröße erfasst - analog zum Umsatz - Erlöse aus Immobilienverkäufen, Vermietungsleistungen, Einnah- men aus dem Hotelbetrieb sowie aktivierte bzw. für nicht voll- konsolidierte Gesellschaften oder Dritte erbrachte General- unternehmer- und Projektmanagementleistungen. Zusätzlich werden die Leistungen der at-equity bilanzierten Unterneh- men und Verkaufserlöse aus reinen Share Deals erfasst. Der Ausweis der Gesamtleistung erfolgt insgesamt entsprechend der Beteiligungshöhe von UBM. Nicht in der Gesamtleistung erfasst werden Anzahlungen, die vor allem für Großprojekte oder auch Wohnbauprojekte anfallen.

Die Gesamtleistung lag mit € 85,0 Mio. im ersten Quartal 2024 um 58,9 % über dem Niveau des Vorjahres von € 53,5 Mio. Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewie- senen Umsatzerlöse erhöhten sich in der Berichtsperiode von

  • 17,9 Mio. auf € 20,4 Mio. Der Umsatz war im ersten Quar- tal 2024 vor allem auf den Baufortschritt bereits veräußerter Immobilienprojekte zurückzuführen, die zeitraumbezogen nach Höhe des Fertigstellungsgrads und des Verwertungs- stands erfasst werden. Einen maßgeblichen Umsatzbeitrag leisteten diverse Wohnprojekte in Deutschland und Tsche- chien sowie Forward-Verkäufe in Österreich.

Das Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen reduzierte sich von € 0,5 Mio. im ersten Quartal 2023 auf € -3,8 Mio. in der Berichtsperiode. Der Ergebnisbeitrag in der

Vergleichsperiode war hierbei auf Immobilienprojekte, wie das Büroprojekt F.A.Z. Tower in Frankfurt und die Gmunde- rhöfe in München, zurückzuführen gewesen.

Im ersten Quartal 2024 wurden keine Erträge aus Fair-Value- Anpassungen auf Finanzimmobilien erzielt. Die Fair-Value- Anpassung von € 3,5 Mio. in der Vergleichsperiode betraf eine Immobilienentwicklung in Polen. Die Aufwendungen aus Fair-Value-Anpassungen waren sowohl im ersten Quartal 2024 als auch 2023 unwesentlich. Bei den vollkonsolidierten Bestandsobjekten gab es keine wesentlichen Mietausfälle.

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Berichtszeit- raum bei € 1,5 Mio. und beinhalten u. a. Erträge aus der Auflö- sung von Rückstellungen, Personalkostenverrechnungen und diverse sonstige Positionen. Im Vorjahr lagen die sonstigen betrieblichen Erträge bei € 4,5 Mio. Die sonstigen betrieb- lichen Aufwendungen erhöhten sich im Vorjahresvergleich von € 5,1 Mio. auf € 6,5 Mio., was vor allem auf Kursverluste in der Berichtsperiode zurückzuführen ist. Die Position bein- haltet des Weiteren Bürobetriebskosten, Rechts- und Bera- tungskosten, Management Fees sowie Steuern, Gebühren und verschiedene Spesen.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betrugen im ersten Quartal 2024

  • 21,9 Mio., im Vergleich zu € 14,5 Mio. im Jahr 2023. Die Position umfasst im Wesentlichen den Materialaufwand für die Errichtung von Wohnbauimmobilien und diversen ande- ren Entwicklungsimmobilien, die bereits forward verkauft wurden, sowie Buchwertabgänge aus Immobilienverkäufen in Form von Asset Deals und bezogene Leistungen im Rah- men von Generalunternehmertätigkeiten.

Im ersten Quartal 2024 wurde bei den Bestandsveränderun- gen, die Wohnbauimmobilien im Vorratsvermögen betreffen, ein Ertrag in Höhe von € 13,8 Mio. ausgewiesen, während im ersten Quartal des Vorjahres ein Ertrag von € 5,6 Mio. erfasst worden war. Die höheren Zugänge sind wiederum durch geringere Verkaufstätigkeiten aufgrund der allgemei- nen Marktsituation zu erklären.

6

K O N Z E R N Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T

Der Personalaufwand lag in der Berichtsperiode bei € 5,6 Mio. und damit unter dem Niveau der Vergleichsperiode 2023 von € 7,3 Mio. Die stichtagsbezogene Mitarbeiterzahl aller in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften lag per Ende März 2024 mit 261 unter dem Niveau des Bilanzstich- tags des Vorjahres (31. Dezember 2023: 268).

Das EBITDA erreichte im ersten Quartal 2024 € -2,2 Mio., was einer Reduktion von € 7,0 Mio. zur Vorjahresperiode 2023 entsprach. Das EBIT betrug im ersten Quartal 2024

  • -2,9Mio. (Q1 2023: € 4,1 Mio.). Der Finanzertrag erhöhte sich nur unwesentlich von € 3,2 Mio. im ersten Quartal 2023 auf € 3,3 Mio. in der Berichtsperiode. Der Finanzaufwand lag mit € 7,8 Mio. über dem Vorjahresniveau von € 6,3 Mio.
    - sowohl in der aktuellen als auch in der Vergleichsperiode des Vorjahres waren im Finanzaufwand keine wesentlichen Abwertungen enthalten.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) lag in der Berichts- periode bei € -7,3 Mio. und damit unter dem Niveau der Vorjahresperiode von € 1,1 Mio. Der Steueraufwand belief sich im ersten Quartal 2024 auf € 0,6 Mio., was einer Steuer- quote von 8,6% entspricht. In der Vergleichsperiode war die Steuerquote mit 17,3 % deutlich höher. Grund für die trotz- dem niedrige Steuerquote in der Vergleichsperiode war eine Steuerkorrektur aus dem Jahr 2021.

Der Nettoverlust (Periodenergebnis nach Steuern) erreichte in der Berichtsperiode € -8,0 Mio. und lag damit unter dem Wert des ersten Quartals 2023 (€ 0,9 Mio.). Der den Aktio- nären des Mutterunternehmens zurechenbare Nettover- lust betrug im ersten Quartal 2024 € -9,5 Mio. Die Anteile der Hybridkapitalgeber lagen im ersten Quartal 2024 bei

  • 1,3 Mio. Das Ergebnis pro Aktie beträgt in der Berichts- periode € -1,27.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme des UBM-Konzerns lag per 31. März 2024 mit € 1.237,5 Mio. um € 16,2 Mio. unter dem Niveau des Bilanzstichtags 31.12.2023. Zu einer Verringerung der Bilanzsumme führte im Wesentlichen der Anteilsverkauf des Poleczki Business Parks, wodurch Fremdmittelverschuldun- gen aus dem Projekt von der Bilanz abgehen.

Das Sachanlagevermögen reduzierte sich leicht in der Berichtsperiode um € 0,2 Mio. auf € 10,9 Mio. Diese Position beinhaltet vor allem aktivierte Nutzungsrechte aus Leasing- verbindlichkeiten. Gleichzeitig reduzierten sich auch die Finanzimmobilien um € 6,6 Mio. und lagen zum Quartals- stichtag bei € 401,3 Mio.

Der Wertansatz der Beteiligungen an at-equity bilanzierten Unternehmen lag mit Ende März 2024 bei € 152,9 Mio. und damit etwas über dem Niveau vom 31. Dezember 2023 (€ 150,2 Mio.). Die Projektfinanzierungen erhöhten sich um

  • 22,7 Mio. auf insgesamt € 166,2 Mio. zum Ende des ersten Quartals 2024.

Die kurzfristigen Vermögenswerte lagen mit Ende der Berichtsperiode bei € 475,8 Mio., was einer Reduktion von

  • 32,7 Mio. entspricht. Die liquiden Mittel reduzierten sich um € 24,4 Mio., da in der Berichtsperiode ein Eigenmittelzu- schuss in Projekte in Tschechien stattgefunden hat. Per Ende März 2024 lagen die liquiden Mittel bei € 127,1 Mio. Die finanziellen Vermögenswerte veränderten sich im Vergleich zum 31.12.2023 um € 1,74 Mio.

Das Vorratsvermögen lag per Ende März 2024 mit

  • 268,8 Mio. über dem Niveau des Bilanzstichtags Ende 2023 von € 265,4 Mio. In dieser Position befinden sich neben den sonstigen Vorräten auch zum Verkauf bestimmte Wohn- immobilien in Entwicklung. Die Forderungen aus Lieferung und Leistung reduzierte sich von € 37,3 Mio. per Ende 2023 auf € 29,7 Mio. zum Ende des ersten Quartals 2024. Diese Position beinhaltet im Wesentlichen bereits während der Entwicklung verkaufte Vorratsimmobilien sowie anteilig For- ward-Verkäufe von Finanzimmobilien.

7

K O N Z E R N Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T

Das Eigenkapital lag zum 31. März 2024 um € 8,4 Mio. unter dem Niveau von Ende 2023 und erreichte € 371,3 Mio. Die Eigenkapitalquote erreichte per Ende März 2024 30,0 % und lag damit weiterhin in der angepeilten Bandbreite von 30-35 % (31. Dezember 2023: 30,3 %).

Die Anleiheverbindlichkeiten betrugen per Ende März 2024

  • 376,9 Mio., was leicht über dem Niveau des Vorjahres (31. Dezember 2023: € 376,1 Mio.) liegt. Die Finanzverbind- lichkeiten (kurzfristig und langfristig) reduzierten sich in der Berichtsperiode um € 6,8 Mio. auf € 401,4 Mio.

Mit Ende März 2024 lagen die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung mit € 22,8 Mio. unter dem Niveau von Ende 2023 (€ 25,7 Mio.). Dieser Wert beinhaltet die zum Stichtag noch nicht bezahlten Subunternehmerleistungen. Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) erhöh- ten sich minimal von € 27,9 Mio. per 31. Dezember 2023 auf € 28,3 Mio. Die Summe aus den latenten und kurzfristi- gen Steuerschulden betrug am 31. März 2024 € 17,0 Mio. (31. Dezember 2023: € 17,2 Mio.).

Die Nettoverschuldung betrug zum 31.März 2024 € 628,8 Mio. und lag damit über dem Wert zum 31. Dezember 2023 von

  • 610,2 Mio. Die Nettoverschuldung umfasst kurz- und lang- fristige Anleihen und Finanzverbindlichkeiten exklusive Lea- singverbindlichkeiten minus liquide Mittel.

Cashflow

Im Vergleich zur Vorjahresperiode reduzierte sich der Cash- flow aus dem Ergebnis von € 4,9 Mio. auf € 0,1 Mio. Die im Periodenergebnis der Berichtsperiode enthaltenen Fair- Value-Anpassungen werden aufgrund des unbaren Charak- ters beim Cashflow aus dem Ergebnis exkludiert.

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag im Berichtszeit- raum bei € 3,0 Mio., nach € -14,4 Mio. in der Vergleichspe- riode des Vorjahres. Insbesondere die Zunahme der Vorräte (€ 3,3 Mio.), die gezahlten Zinsen (€ 4,1 Mio.), die Abnahme von Forderungen (€ 13,5 Mio.) und die Abnahme der Ver- bindlichkeiten (€ 4,7 Mio.) wirkten cashflow-erhöhend. Die Werte beinhalten Zuflüsse aus dem Abgang von Immobilien im Vorratsvermögen von € 6,5 Mio. Die Zugänge von Immo- bilien im Vorratsvermögen beliefen sich auf € 9,8 Mio. Die Abgänge von Immobilien im Forderungsvermögen beliefen sich auf € 1,3 Mio. Die Zuflüsse aus dem Abgang von Immo- bilien im Forderungsvermögen betrugen € 4,3 Mio.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag im ersten Quar- tal 2024 bei € -29,1 Mio., nach € -10,4 Mio. in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Die Investitionen in Projektfinanzie- rungen beliefen sich in der Berichtsperiode auf € 40,9 Mio. und die Investitionen in Finanzimmobilien, Sachanlagever- mögen und Finanzanlagevermögen auf € 10,7 Mio. Die Ein- zahlungen aus der Tilgung von Projektfinanzierungen sowie Einzahlungen aus dem Verkauf konsolidierter Unternehmen wirkten sich mit € 15,4 Mio. und € 6,8 Mio. auf den Cashflow der Investitionstätigkeit aus.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug in den ersten drei Monaten 2024 € 2,6 Mio. nach € -48,2 Mio. in der Vergleichsperiode 2023. In der Vergleichsperiode hatte die Rückführung der Hybridanleihe 2018 über € 52,9 Mio. einen hohen Einfluss. Während in der Berichtsperiode Kredite in Höhe von € 28,7 Mio. aufgenommen wurden, erfolgte die Tilgung von Krediten in Höhe von € 25,7 Mio.

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UBM Development AG published this content on 29 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 29 May 2024 05:03:02 UTC.