Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Vonovia traut sich bereits für 2023 eine Prognose zu, die allerdings den veränderten Rahmenbedingungen wie rasant steigenden Baukosten sowie weltweiten Zinserhöhungen durch die Notenbanken Rechnung trägt. Entsprechend plant der Bochumer Wohnimmobilienkonzern im kommenden Jahr eine Halbierung der Investitionen in Modernisierung des Bestands - auf rund 500 Millionen Euro von im laufenden Jahr bisher geplanten 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro.

"Die Entwicklung der Baupreise und Zinsen lässt viele Modernisierungs- und Neubauprojekte zu vertretbaren Konditionen aktuell nicht zu", sagte Vonovia-Chef Rolf Buch. Hier müsse sich der Konzern auf "Maßnahmen mit besonders positivem Effekt auf die Warmmiete konzentrieren", Angesichts der höheren Kosten für Material und Energie gehe die Rechnung, die Mieten bezahlbar zu halten, nicht auf. Erforderlich seien "verbindliche Rahmenbedingungen und verlässliche Förderung", um Unsicherheiten bei Vermietern und Mietern zu reduzieren.

Den für die Dividende maßgeblichen FFO - ein operativer Gewinn nach laufenden Zinsen und Steuern - plant die Vonovia SE 2023 leicht unter dem Niveau von 2022 - maßgeblich hierfür seien die Zins- und Steuerentwicklung.

Den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hingegen sieht der DAX-Konzern leicht über dem Wert von 2022, ebenso plant er eine leichte Steigerung beim Umsatz auf 6,8 bis 7,4 Milliarden Euro - von den für 2022 geplanten 6,2 bis 6,4 Milliarden Euro.

Die Investitionen in Neubau sieht Vonovia 2023 bei 350 Millionen Euro, wenig verändert verglichen mit den für 2022 geplanten 300 bis 400 Millionen Euro. Insgesamt habe Vonovia sich bei der Sanierung in den vergangenen Jahren "einen guten Vorsprung" erarbeitet. Die Quote habe jedes Jahr um das Dreifache über dem Bundesdurchschnitt gelegen, bereits heute sei der Gebäudebestand in einem "sehr guten energetischen" Zustand.

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DJG/uxd/kla

(END) Dow Jones Newswires

November 04, 2022 02:04 ET (06:04 GMT)