GESONDERTER

NICHTFINANZIELLER

KONZERN

BERICHT

2023

Impressum

Redaktion, Konzeption und Realisation:

WASGAU

Produktions & Handels AG

Blocksbergstraße 183

D-66955 Pirmasens

Telefon 06331 558-0 Telefax 06331 558-109 www.wasgau.de info@wasgau-ag.de

gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht 2023

INHALT

1

Über diesen Bericht

2

Geschäftsmodell

3

Unser Nachhaltigkeitsansatz

4

Taxonomie

5

Wesentlichkeitsanalyse

8

Umweltbelange

10

Arbeitnehmerbelange

18

Bekämpfung von Korruption und Bestechung

26

Kunden und Gesellschaft

27

Produkte und Lieferketten

31

Anhang

35

2ÜBER DIESEN BERICHT

Dieser gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht (im Folgenden "Nichtfinanzieller Bericht") wurde entsprechend den gesetzlichen Vorgaben aus §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB erstellt. Die Inhalte richten sich ausschließlich nach der Wesentlichkeitsdefinition und den inhaltlichen Vorgaben des HGB. Daher wurde kein Rahmenwerk für die Erstellung des nichtfinanziellen Berichts verwendet. Jedoch fand bei der Definition der Kennzahlen eine Orientierung am Deut- schen Nachhaltigkeitskodex statt. Die Darstellung der Kennzahlen erfolgt üblicherweise aggregiert nach Groß- und Einzelhandel, siehe dazu auch Abbildung 1: Organigramm. Sollten nur von einzelnen Unternehmensbereichen Daten vorliegen, so ist dies explizit bei dem jeweiligen Sachverhalt erläutert.

Mit dem Nichtfinanziellen Bericht legt der WASGAU Konzern (WASGAU) Informationen zu den Aspekten Umweltbe- lange, Arbeitnehmerbelange, Kunden und Gesellschaft, Produkte und Lieferketten sowie der Bekämpfung von Korrup- tion und Bestechung dar1. Soweit nicht anders angegeben, treffen die Konzepte auf alle Gesellschaften der WASGAU Gruppe zu.

Verweise auf Angaben außerhalb des Konzernlageberichts sind weiterführende Informationen und nicht Bestandteil des Nichtfinanziellen Berichts. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (KPMG) hat eine unabhängige Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit für den nichtfinanziellen Konzernbericht durchgeführt. Der Prüfvermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers ist im Anhang zu finden. Der Nichtfinanzielle Bericht ist auf der Internetseite unter https://www.wasgau.com/finanzberichte/finanzberichte-2023/ veröffentlicht.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir in diesem Bericht auf geschlechtsspezifische Formulierungen. Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich ausdrücklich auf alle Geschlechter. An dieser Stelle möchten wir zudem darauf hinweisen, dass Rundungsdifferenzen in allen Tabel- len auftreten können.

  • In Tabelle 1: Übersicht Berichtsinhalte sind die Aspekte sowie die wesentlichen Sachverhalte in Bezug auf die nichtfinanzielle Erklärung aufgeführt

GESCHÄFTSMODELL

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Der WASGAU Konzern (WASGAU) mit Sitz der Muttergesellschaft im westpfälzischen Pirmasens ist ein regional tätiges Lebensmittel-Handelsunternehmen in Deutschland und hat sich in einer Kooperation zu einem Einkaufsverbund mit der REWE Group zusammengeschlossen. Die Märkte befinden sich in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Baden- Württemberg. In 71 Supermärkten sowie sechs C+C-Märkten bieten wir unseren Kunden vor allem Produkte im Le- bensmittelbereich an (Stand: 31.12.2023). Mit diesem Geschäftsmodell versorgt die WASGAU in einer überwiegend ländlich geprägten Region Kunden mit frischen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu wettbewerbsfähigen Preisen.

Den Kern unserer Handelstätigkeit bilden die WASGAU Super- und Verbrauchermärkte mit Verkaufsflächen zwischen 450 und 3.100 Quadratmetern; daneben betreibt die WASGAU Cash und Carry (C+C) Standorte als Partner für Gastronomie und Großverbraucher. Der Großteil des Umsatzes wird innerhalb dieser Vertriebsschienen erzielt. Darüber hinaus nutzen selbstständige Einzelhändler die WASGAU als Einkaufszentrale. Die konzernzugehörige WASGAU Metz- gerei und WASGAU Bäckerei versorgen die Märkte mit Fleisch- und Wurstwaren sowie mit Backwaren und Konditorei- Erzeugnissen. Der Anteil der Frische-Warengruppen am Gesamtsortiment beträgt ca. 50 %.

Weitere Informationen zu unserem Geschäftsmodell finden sich in unserem Konzernlagebericht, im Abschnitt Grund- lagen des Konzerns.

Abbildung 1: Organigramm

4UNSER NACHHALTIGKEITSANSATZ

NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT

Die Kernwerte unserer Unternehmenskultur sind die Attribute "nah, verbindlich und selbstbewusst". Nachhaltigkeit ist Konsequenz dieser unternehmerischen Werte und bedeutet für uns, Verantwortung für Mensch, Natur und Region zu übernehmen. Dies kommt auch in unserem Unternehmensleitsatz "Weil die Menschen von hier uns wichtig sind" zum Ausdruck.

Unternehmerische Verantwortung ist Voraussetzung für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg und die Zukunftsfä- higkeit unseres Unternehmens, denn Regionalität, Qualität und Bioprodukte gewinnen als Kaufkriterien im Lebensmittelhandel zunehmend an Bedeutung. Mit unserer regionalen Verwurzelung und unserem Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und Transparenz möchten wir uns als nachhaltige Marke im Lebensmittelhandel positionieren.

Die Verantwortung für alle Nachhaltigkeitsthemen liegt auf der obersten Führungsebene. Der Vorstand wird vom Nachhaltigkeitsreferenten über die operative Umsetzung und Steuerung der Nachhaltigkeitsthemen beraten und informiert. Das Nachhaltigkeitsmanagement ist im Accounting der WASGAU angesiedelt.

Das Nachhaltigkeitsmanagement steuert die fünf wesentlichen Themenbereiche, die im Rahmen der regelmäßig überprüften Wesentlichkeitsanalyse identifiziert wurden: Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Kunden und Ge- sellschaft, Produkte und Lieferketten sowie Sozialbelange. Für jedes wesentliche Thema hat sich die WASGAU Ziele gesetzt. Die Umsetzung von Maßnahmen sowie die Überwachung der Zielerreichung erfolgt durch die Nachhaltig- keitsreferenten in enger Abstimmung mit den Fachabteilungen.

RISIKOBEWERTUNG

Zur Steuerung von Risiken hat die WASGAU ein Risikomanagementsystem eingerichtet. Es werden quartalsweise Risikoinventuren in Bezug auf die nichtfinanziellen Tätigkeiten durchgeführt. Die einzelnen Gesellschaften berich- ten dabei über die Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die Schwere der Auswirkung der einzelnen Risiken.

Darüber hinaus wird jeweils im dritten Quartal eines Jahres ein Compliance Risikobericht erstellt und im vierten Quartal erfolgt die Untersuchung der wesentlichen Risiken, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbe- ziehungen und Produkten und Dienstleistungen der WASGAU verknüpft sind und die sehr wahrscheinlich schwerwie- gende negative Auswirkungen auf die nichtfinanziellen Aspekte nach § 289c (2) HGB haben oder haben werden. Über die zuvor genannten Risikobeurteilungen wurden keine für das Berichtsjahr 2023 berichtspflichtigen, nichtfinanzi- ellen Risiken identifiziert. Der Betrachtungszeitraum für die Risikoeinschätzung und -bewertung ist auf zwölf Mo- nate festgelegt.

TAXONOMIE

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ANGABEN NACH TAXONOMIE-VERORDNUNG

Im Rahmen des Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums ("EU Action Plan on Sustainable Finance") ist die Umlenkung von Kapitalströmen in nachhaltige Investitionen eine wesentliche Zielsetzung. Vor diesem Hintergrund ist die Verordnung (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden Taxonomie-VO) in Kraft getreten, die als einheitliches und rechtsver- bindliches Klassifizierungssystem festlegt, welche Wirtschaftstätigkeiten in der EU als "ökologisch nachhaltig" gel- ten. Über die Ergebnisse dieser Klassifikation ist unternehmensspezifisch jährlich zu berichten. In Artikel 9 der Taxonomie-VO werden die folgenden sechs Umweltziele genannt: Klimaschutz; Anpassung an den Klimawandel; Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen; Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft; Ver- meidung und Verminderung der Umweltverschmutzung; Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme.

Aufgrund von §315b HGB und Artikel 8 der Taxonomie-VO ist die WASGAU dazu verpflichtet die Regulatorik der Taxonomie-VO anzuwenden. Gemäß § 315e Abs. 1 HGB ist der Konzernabschluss der WASGAU zum Abschlussdatum nach dem IFRS aufgestellt worden. Die EU hat für die Umweltziele Vorgaben zu nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der EU-Taxonomie veröffentlicht.

Durch die Verordnung (EU) 2022/1214 wurde der, in der (EU) 2021/2139 aufgeführte Kriterienkatalog ausgeweitet. WASGAU verzeichnet in den Bereichen "fossiles Gas" und "Kernenergie" keine Wirtschaftsaktivitäten. Aufgrund des Darstellungsumfangs der Meldebögen 1 bis 5 der Delegierten Verordnung (EU) 2022/1214 wurde auf eine tabel- larische Darstellung dieser verzichtet, da keine Taxonomiefähigkeit vorliegt und die Meldebögen somit ein "nein" oder Nullmeldungen enthalten würden.

Für das Berichtsjahr 2023 sind die Anteile der taxonomiefähigen und nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkei- ten an Umsatz, Investitions- (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx) für die Umweltziele, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel offenzulegen und hinsichtlich ihrer Konformität zu bewerten.

2023 greift erstmals auch die Prüfungspflicht der Taxonomiefähigkeit der Umweltziele Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung und Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme. Eine Über- prüfung der Taxonomiekonformität ist für diese Umweltziele erst ab 2024 vorgesehen. Die erst im November 2023 erlassenen Regulierungen (EU) 2023/2485 und (EU) 2023/2486 wurden in die Bewertung mit einbezogen.

Zur Ermittlung der taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten wurde bereits in 2021 eine Analyse durchgeführt. In mehreren Gesprächen wurden zwischen dem Referent Nachhaltigkeit und der Geschäftsführung der WASGAU die einzelnen Tätigkeiten analysiert. Auf dieser Grundlage haben wir mit Vertretern einzelner Fachabteilungen eine tiefergehende Analyse durchgeführt. Dabei wurden die Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klima- wandel" betrachtet.

Im Zuge der diesjährigen Ermittlung der relevanten Wirtschaftstätigkeiten wurde die durchgeführte Analyse her- angezogen und hinsichtlich der Aktualität überprüft. Dabei wurden die Wirtschaftstätigkeit der Umweltziele 3 bis 6 erstmalig hinzugenommen und überprüft.

Die Überprüfung ergab, dass die taxonomiefähigen Wirtschaftätigkeiten für 2023 weiterhin auf das Umweltziel Kli- maschutz entfallen, sodass auf eine Darstellung der ergänzenden Meldebögen gemäß Anhang II der Delegierten Verordnung (EU) 2023/2486 verzichtet wird.

Die Kennzahlen basieren auf den der Finanzberichterstattung zugrundeliegenden Rechnungslegungsmethoden. Bei Auslegungsunsicherheiten in Bezug auf die in der EU-Taxonomie VO und in den Delegierten Rechtsakten enthalte- nen Formulierungen und Begriffen wurde sich, soweit möglich, an den zusätzlichen Veröffentlichungen der EU- Kommission in Form von FAQs sowie ebenfalls an den vom IDW veröffentlichten "Fragen und Antworten" orientiert. Zur Vermeidung von Doppelzählungen wurden bei der Erfassung der CapEx- und OpEx-Kennzahlen

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Plausibilitätsüberprüfungen durchgeführt.

Nach eingehender Analyse wurden die folgenden taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten identifiziert:

  • 6.6 Güterbeförderung im Straßenverkehr
    1. Fahrzeuge der Klassen N2 und N3 mit einer technisch zulässigen Gesamtmasse in beladenem Zustand von über 7,5 Tonnen
  • 7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
    1. Installation und Austausch energieeffizienter Lichtquellen
    2. Installation, Austausch, Wartung und Reparatur von Heiz-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK) und Warmwasserbereitungsanlagen, einschließlich Geräten für Fernwärmedienstleistungen, durch hocheffiziente Technologien
  • 7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)
  • 7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesam- tenergieeffizienz von Gebäuden
    1. Installation, Wartung und Reparatur von Systemen zur Gebäudeautomatisierung und

-steuerung, Systemen für Gebäudeenergiemanagement, Beleuchtungssteuerungs- und Energiemanagementsystemen

  • 7.6 Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien
    1. Installation, Wartung und Reparatur von Fotovoltaiksystemen und der dazugehörigen technischen Ausrüstung

Die Umsatz-Kennzahl gibt gemäß (EU) 2021/2178 Annex I 1.1.1 das Verhältnis von Nettoumsatz mit Waren oder Dienstleistungen, einschließlich immaterieller Güter, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbun- den sind, zum Nettoumsatz im Sinne von Artikel 2 Nummer 5 der Richtlinie 2013/34/EU an. Die Prüfung unserer Umsätze auf Taxonomiefähigkeit erfolgte auf Basis der Umsätze, wie wir sie im Konzernabschluss definieren und ausweisen.

Für die WASGAU konnten zum derzeitigen Stand der Regulatorik keine mit dem Kerngeschäft verbundenen, ökolo- gisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten identifiziert werden. Dementsprechend sind 0 Prozent der Umsatzerlöse der WASGAU als taxonomiefähig bzw. taxonomiekonform zu klassifizieren.

Der Anteil der nicht taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten am Gesamtumsatz der WASGAU beträgt somit 100 Prozent.

Zur besseren Darstellung und um den Lesefluss nicht zu beeinflussen, haben wir uns entschieden den Umsatz- Meldebogen gemäß Anhang II der Delegierten Verordnung (EU) 2023/2486 dem Anhang beizufügen.

Die CapEx Kennzahl gibt gemäß (EU) 2021/2178 Annex I 1.1.2.2 den Anteil der Investitionsausgaben an, der entweder mit einer taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit in Zusammenhang steht, mit einem glaubwürdigen Plan zur Aus- weitung oder Erreichung einer ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeit verbunden ist oder sich auf den Erwerb von Produkten und Leistungen aus einer taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit bezieht.

Für die WASGAU konnten zum derzeitigen Stand der Regulatorik relevante Investitionen im Zusammenhang mit oben genannten Wirtschaftstätigkeiten in den delegierten Rechtsakten identifiziert werden.

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Daraus folgend betragen die taxonomiefähigen Investitionen (CapEx) 4,9 Prozent. Die Taxonomiekonformität der Investitionen konnte nach Prüfung der vorliegenden Daten nicht bestätigt werden.

Einerseits konnten wir die technischen Bewertungskriterien einzelner Wirtschaftsaktivitäten nicht erfüllen. Andererseits hat WASGAU ausschließlich CapEx in Verbindung mit dem Erwerb von Produkten aus taxonomiekon- formen Wirtschaftsaktivitäten vorzuweisen. Daher muss die Überprüfung der Konformität bereits auf Ebene des Lieferanten durchgeführt werden. Diesen Unternehmen war es nicht möglich die Einhaltung des Mindestschutzes i.S. von Artikel 3 Buchstabe c der (EU) 2020/852 nachzuweisen.

Daraus folgend betragen die taxonomiekonformen Investitionen im Berichtsjahr 0 Prozent.

Zur besseren Darstellung und um den Lesefluss nicht zu beeinflussen, haben wir uns entschieden den CapEx-Mel- debogen gemäß Anhang II der Delegierten Verordnung (EU) 2023/2486 dem Anhang beizufügen.

Die OpEx Kennzahl gibt den Anteil der Betriebsausgaben im Sinne der EU-Taxonomie an, der mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten, mit einem CapEx-Plan oder dem Erwerb von Produkten aus einer taxonomiefähigen Wirt- schaftstätigkeit verbunden ist. Berücksichtigt werden die nicht aktivierten Kosten für Forschung und Entwicklung, Ausgaben für Wartung und Reparatur sowie kurzfristige Leasingaufwendungen. Sie werden in dieser Form nicht im Konzernabschluss ausgewiesen.

Für die WASGAU konnten zum derzeitigen Stand der Regulatorik relevante Betriebsausgaben im Zusammenhang mit Wirtschaftstätigkeiten in den Delegierten Rechtsakten identifiziert werden. Daraus folgend betragen die taxo- nomiefähigen Betriebsausgaben (OpEx) 3,1 Prozent. Die Taxonomiekonformität der Betriebsausgaben konnte nach Prüfung der vorliegenden Daten nicht bestätigt werden.

Auch für die taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten im OpEx konnte einerseits die Erfüllung technischen Bewer- tungskriterien nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden und andererseits konnten die Lieferanten die Minimum Safeguards nicht nachweisen. Damit sind alle mit den Wirtschaftstätigkeiten verbundenen Betriebsausgaben nicht taxonomiekonform.

Daraus folgend betragen die taxonomiekonformen Betriebsausgaben (OpEx) 0 Prozent.

Zur besseren Darstellung und um den Lesefluss nicht zu beeinflussen, haben wir uns entschieden den OpEx-Melde- bogen gemäß Anhang II der Delegierten Verordnung (EU) 2023/2486 dem Anhang beizufügen.

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8WESENTLICHKEITSANALYSE

WESENTLICHKEITSANALYSE

Wesentlich im Sinne des § 289c HGB sind die nichtfinanziellen Aspekte Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, So- zialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung, wenn sie sowohl relevant für das Verständnis des Geschäftsverlaufs als auch für das Verständnis der Auswirkungen der Geschäfts- tätigkeit auf die nichtfinanziellen Aspekte sind.

Im Jahr 2020 führten wir eine Stakeholder-Befragung sowie eine Wesentlichkeitsanalyse durch. Dabei wurden auch Nachhaltigkeits- und Branchenstandards ausgewertet.

Führungskräfte aus nahezu allen Fachabteilungen und Produktionsbetrieben identifizierten die relevanten Nach- haltigkeitsthemen der WASGAU und bewerteten diese dahingehend, ob sie weiterhin einen relevanten Bezug zum Thema Nachhaltigkeit haben. Um die Perspektive unserer wichtigsten Stakeholder mit einzubeziehen, diskutierten wir die Themen anschließend in Experten-Interviews (telefonisch) mit 33 Stakeholdern und ließen diese aus externer Sicht bewerten. Dabei wurde die Wichtigkeit der Themen für die Zukunft und der jeweils notwendige Hand- lungsbedarf abgefragt.

Die Bewertung im Hinblick auf die Geschäftstätigkeit sowie Chancen und Risiken, wie auch die Bewertung im Hin- blick auf die Auswirkungen auf die nichtfinanziellen Aspekte nach § 289c HGB wurden durch den Nachhaltigkeits- referenten sowie durch ein Vorstandsmitglied durchgeführt.

Auf Basis der Wesentlichkeitsanalyse und der Stakeholder-Befragung wurden die wesentlichen Aspekte und somit die Inhalte unseres Nichtfinanziellen Berichts identifiziert. Ein verantwortungsvoller und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen, Umwelt, Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten ist eine unabdingbare Voraussetzung für die langfris- tige finanzielle Stabilität und die Attraktivität der WASGAU bei allen Stakeholdern. Mit den in diesem Bericht be- schriebenen Maßnahmen und Konzepten möchten wir die positiven Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit stär- ken und negative Auswirkungen weiter reduzieren.

In 2023 haben wir, wie auch in 2021 und 2022, die in 2020 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse einer Überprüfung unterzogen. Dabei wurden keine Veränderungen hinsichtlich der als wesentlich definierten Themen festgestellt.

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WASGAU Produktions & Handels AG published this content on 21 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 21 March 2024 12:14:05 UTC.