Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

VERSICHERER - Eigentlich pflegt die deutsche Versicherungswirtschaft ein eher distanziertes Verhältnis zu staatlichen Interventionen, doch in jüngster Zeit hat sich der Trend etwas gedreht. Denn in den vergangenen Monaten ist immer deutlicher geworden, dass es eine Reihe sehr realer, extrem großer Risiken gibt, mit denen sich die Versicherer schwertun. Sie stoßen an die Grenzen der Versicherbarkeit. Dabei geht es um Versicherungen gegen Betriebsschließungen, Flutschäden und Schäden durch Hacker-Angriffe. (Börsen-Zeitung)

INSURTECHS - Neue technologiegetriebene Wettbewerber machen den etablierten Versicherern immer mehr Konkurrenz. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft der Konsumenten, zu den Bigtechs und Insurtechs zu wechseln. Diese neuen Akteure sind am Versicherungsmarkt inzwischen deutlich sichtbar geworden (siehe Grafik). Den erheblichen Kapitalzufluss nutzen die Insurtechs zur Verbesserung ihrer digitalen Fähigkeiten. Die klassischen Versicherer sind sich ihrer Defizite bewusst und reagieren auf zwei Arten: Entweder kaufen sie neue digitale Anbieter, oder sie kooperieren mit ihnen. (Börsen-Zeitung)

BRITISCHE VERSORGER - Die größten Energieversorger Großbritanniens fordern von der Regierung ein milliardenschweres Hilfspaket, um die durch die hohen Gaspreise ausgelöste Krise zu überstehen. Dazu gehört auch die Einrichtung einer "Bad Bank", die potenziell unrentable Kunden von insolventen Konkurrenten auffangen soll. Kwasi Kwarteng, Minister für Wirtschaft und Energie, führte am Sonntag Dringlichkeitsgespräche mit der Regulierungsbehörde Ofgem und sollte sich heute persönlich mit den Energieversorgern treffen, da befürchtet wird, dass kleinere Versorger aufgrund der Rekordpreise für Erdgas und Strom in Konkurs gehen könnten. (Financial Times)

BUNDESTAGSWAHL - Eine Woche vor der Bundestagswahl glaubt die absolute Mehrheit der Wahlberechtigten, dass die Wahl noch nicht "gelaufen" sei. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag von Bild hervor. Bei der Befragung von 1.000 Bürgern am vergangenen Freitag hatten 55 Prozent der Befragten angeben, dass sie die Wahl für noch nicht entschieden halten. Lediglich ein Viertel der Wähler geht davon aus, dass am Ergebnis nicht mehr zu verändern sei. Zugleich gab nur knapp jeder Fünfte (18 Prozent der Befragten) an, die eigene Wahlentscheidung noch nicht fix getroffen zu haben. 73 Prozent sagten, ihre Wahlabsicht stehe bereits fest. Am häufigsten unentschieden sind aktuell Wähler, die aktuell zur FDP tendieren (21 Prozent). (Bild)

TOURISMUS - Der Tourismus-Beauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hat sich offen für den Vorstoß des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz gezeigt, Skiurlaub mit Einschränkungen zu ermöglichen und Apres-Ski-Lokale nur für Geimpfte zu öffnen. "Wir wollen wieder unbeschwert Skiurlaub machen", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Daher ist es grundsätzlich richtig, bestimmte Veranstaltungen nur für Personengruppen zu öffnen, bei denen die Ansteckungsgefahr gering ist." (Funke)

RENTEN - Eine Woche vor der Bundestagswahl wächst der Druck auf die Politik, sich für bessere gesetzliche Renten einzusetzen und die Rentenanpassungen auf eine neue Basis zu stellen. DGB-Vorstand Anja Piel sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: "Die Renten müssen wieder wie die Löhne steigen, ohne Dämpfungsfaktoren und ohne statistische Taschenspielertricks." Das Rentenniveau müsse dauerhaft über 48 Prozent stabil bleiben. Rentner dürften nicht vom Wohlstand abgekoppelt werden. Das fordert der DGB an diesem Montag auch bei einem bundesweiten Aktionstag an Bahnhöfen und auf Pendlerparkplätzen. (Neue Osnabrücker Zeitung)

AUßENPOLITIK - Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat sich für einen deutlich schärferen Kurs gegenüber Russland und China ausgesprochen. "Wir haben erlebt, wie es Europa und seiner strategischen Souveränität in der Welt schadet, wenn Deutschland außenpolitisch ausfällt", sagte Baerbock im Interview mit dem Nachrichtensender Welt. Deshalb müsse "ein neues außenpolitisches Kapitel im Herzen Europas aufgeschlagen werden. Die Lücke, die Europa und auch die deutsche Bundesregierung in den letzten Jahren gelassen haben, haben autoritäre Kräfte wie China oder eben Russland gefüllt." (Welt)

ATOMAUSSTIEG - CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat den vorgezogenen Atomausstieg kritisiert. "Ich finde, wir haben die falsche Reihenfolge gewählt", sagte Scholz in einer Sendung von RLT. Besser wäre man vor zwanzig Jahren zuerst aus der Kohle ausgestiegen und dann erst aus der Kernenergie. Länder wie Frankreich hätten laut Laschet mit Kernenergie deshalb „blendende CO2-Werte". Trotzdem gebe es in Deutschland keinen Ministerpräsidenten, der so viel CO2 reduziere wie er. (RTL)

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September 20, 2021 01:26 ET (05:26 GMT)