ULM (dpa-AFX) - "Südwest-Presse" zu den Herausforderungen für Karl Lauterbach:

"So ganz mag der Bundesgesundheitsminister die Rolle des Corona-Mahners noch nicht aufgeben. Doch selbst Karl Lauterbach dämmert, dass die Pandemie, die ihn ins Amt gebracht hat, Geschichte ist. Damit kann er sich jetzt um die strukturellen Probleme des Gesundheitswesens kümmern. Und er muss es auch. Ein Beispiel ist die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Kassen stecken tief in den roten Zahlen. Um das Finanzloch für dieses Jahr zu stopfen, hatte sich Karl Lauterbach noch einmal durchgemogelt. Nun müssen Entscheidungen her. Auch die Digitalisierung ist für ein Industrieland ein schlechter Witz. Im Ankündigen ist Deutschland Weltmeister, in der Realität Kreisklasse. Alles Themen, die durchdachte Lösungen brauchen und kein hektisches Aus-dem-Hut-Zaubern. Es müssen Gesetze her, die lange tragen, also noch funktionieren, wenn Karl Lauterbach längst nicht mehr Minister ist. Damit kann er sich ein Denkmal setzen. Oder komplett scheitern."/ra/DP/ngu