WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montagnachmittag etwas schwächer geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX ging um 0,53 Prozent tiefer bei 2642,65 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste ATX Prime fiel um 0,47 Prozent auf 1345,08 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen gingen mehrheitlich ebenfalls mit leichten Abschlägen aus dem Handel. Zuvor hatten bereits die Aktienmärkte in Asien Kursverluste verzeichnet. Die Euphorie hinsichtlich eines bald verfügbaren Corona-Impfstoffes habe nachgelassen, kommentierte Christian Henke vom Broker IG. Den nächsten Impuls erwartet er von der am Donnerstag anstehenden Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB).

Für Unsicherheit sorgen auch die jüngsten Entwicklungen rund um den Brexit. Bei den Gesprächen zwischen Großbritannien und der EU über eine Handelsabkommen zeichnet sich weiter kein Durchbruch ab. Kurz vor dem Start der Beratungen über das umstrittene Binnenmarktgesetz im britischen Unterhaus hat die Regierung in London allerdings ein Einlenken im Streit um den Gesetzentwurf angedeutet. Ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson schloss am Nachmittag jedoch aus, dass die stockenden Gespräche ins neue Jahr hinein verlängert werden könnten.

Bei den Einzelwerten belasteten vor allem schwache Bankaktien den ATX. Die Titel der BAWAG verloren 1,55 Prozent, die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) büßten 1,42 Prozent ein und die Anteilsscheine der Erste Group fielen um 0,76 Prozent. Bei der RBI erwies sich die Mitteilung einer neuen Kapitalmaßnahme somit nicht als Kursstütze.

Die Bank hat das Risiko für einen kleinen Teil ihrer Wohnkredite an Investoren ausgelagert und damit das Eigenkapital um 0,1 Prozentpunkte gesteigert. Mit dieser sogenannten "Verbriefung" der Wohnkredite wurden auch weitere Möglichkeiten für die Vergabe neuer Wohnkredite geschaffen, sagte ein Sprecher.

Daneben zeigten sich auch einige Industriewerte schwach. So verloren etwa die Aktien von Wienerberger als schwächster ATX-Wert 1,79 Prozent und die Titel von Andritz gaben um 1,48 Prozent nach. Für die Anteilsscheine der voestalpine endete der Handelstag knapp behauptet mit einem Minus von 0,14 Prozent.

Dagegen konnten die OMV-Titel an ihre Gewinne vom Freitag anknüpften und 0,76 Prozent auf 31,86 Euro zulegen. Zum Wochenausklang hatten sie bereits mehr als fünfeinhalb Prozent zugelegt. Neben einer freundlichen Branchenstimmung hatte eine deutliche Hochstufung der Credit Suisse von "Underperform" auf "Outperform" gestützt. Am Montag meldete sich nun Morgan Stanley zu Wort, die Analysten änderten ihre Anlageempfehlung vom neutralen "Equal Weight" auf die Kaufempfehlung "Overweight" und erhöhten ihr Kursziel von 30,40 auf 36,70 Euro./dkm/mik/APA/nas