FRANKFURT (awp international) - Am deutschen Aktienmarkt wird auch zur Wochenmitte mit einem verhaltenen Handelsauftakt gerechnet. Die Berichtssaison setzt sich in der ersten Börsenliga mit Wirecard und Siemens fort. Am Abend rückt dann die US-Notenbank Fed mit ihrer Zinsentscheidung in den Fokus. Ansonsten bleibt das Thema Brexit ein grosser Unsicherheitsfaktor für Anleger.

Der XDax als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor Handelsbeginn ein Minus von 0,16 Prozent bei 11 201 Punkten. Damit bleibt der Leitindex nach vier starken Wochen in der Nähe des höchsten Niveaus seit Anfang Dezember. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutet sich am Mittwoch ein Rückgang um 0,1 Prozent an.

Mit Blick auf die Notenbanksitzung am Abend lautet die entscheidende Frage für den Markt: Steht die Federal Reserve (Fed) vor einer möglicherweise längeren Zinserhöhungspause? Hochrangige Notenbankvertreter, allen voran Fed-Chef Jerome Powell, haben ein solches Vorgehen bereits nahegelegt.

In puncto Brexit ist das Risiko eines ungeordneten EU-Austritts Grossbritanniens zwei Monate vor Ablauf der Frist gestiegen. Zwar einigte sich das britische Parlament am Dienstagabend auf die Forderung, den Austrittsvertrag mit der Europäischen Union nachzuverhandeln und so möglicherweise einer Mehrheit doch noch den Weg zu bahnen. Von der EU kam jedoch eine prompte Absage an Vertragsänderungen.

Siemens-Aktien haben vorbörslich mit leichten Abschlägen auf die Zahlen zum ersten Geschäftsquartal reagiert. Auf der Handelsplattform Tradegate fielen sie im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag um rund ein halbes Prozent. Damit deutet sich an, dass die Papiere des Dax-Schwergewichts am Tag der Hauptversammlung keine grösseren Impulse von den Resultaten erhalten. Das Zahlenwerk des ersten Quartals fiel durchwachsen aus: Starken Auftragseingängen stand ein Rückgang im operativen Ergebnis gegenüber. Anhaltende Gewinnrückgänge im Kraftwerksgeschäft belasteten dabei ebenso wie sinkende Ergebnisse im Energiemanagement.

Auch Wirecard-Titel notierten nach überraschend vorgelegten Eckdaten für 2018 auf Tradegate ein gutes halbes Prozent im Minus. Der Zahlungsabwickler hat im vergangenen Jahr weiter vom Boom beim Onlineshopping und dem elektronischen Zahlungsverkehr profitiert. Das operative Ergebnis kletterte um 38 Prozent, der Umsatz um 40 Prozent. Analysten hatten im Mittel in etwa mit diesen Werten gerechnet. Händler stuften die moderaten Kursverluste eher als eine Reaktion auf die jüngste Rally denn auf die Zahlen ein./edh/jha/