FRANKFURT (awp international) - Der Dax dürfte am Dienstag mit einem Minus in den Handel starten. Für Molltöne sorgte eine massive Gewinnwarnung des Chemiekonzerns BASF. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn deutete der X-Dax als Indikator für den Leitindex auf einen Stand von 12 477 Punkten hin, das sind 0,53 Prozent weniger als der Dax am Vortag erreicht hatte. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnet sich ebenfalls ein leichter Rückgang ab.

In der Vorwoche war der Dax mit 12 656 Punkten noch auf einen Höchststand seit August vergangenen Jahres geklettert. Anschliessend ging es nach dem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag abwärts, denn er dämpfte die Zinssenkungsfantasien deutlich.

"Manche Händler haben sich etwas zu sehr auf den Gedanken konzentriert, dass die Fed die Zinsen schon in diesem Monat senken wird, und dann vielleicht noch einmal in diesem Jahr, was die Märkte befeuert hat", sagte David Madden vom Broker CMC Markets. "Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht hat über diese Aussichten nun einen leichten Schatten geworfen."

Bis zur Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell bleibe die Stimmung nun gedämpft. Der US-Notenbankpräsident wird sich ab Mittwoch in Washington den Fragen von Abgeordneten im Bankenausschuss des Senats rund um seine Geldpolitik stellen. Von der Anhörung erhoffen sich Anleger neue Hinweise auf die künftige Entwicklung der Zinsen in den USA.

Auf der Unternehmensseite sorgte eine Gewinnwarnung der BASF für Unruhe. Der Chemiekonzern kassierte seine Jahresziele wegen der weltweit schlechteren Wirtschaftslage und anhaltender Handelskonflikte. Analyst Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan

Auch für die Aktien anderer Chemieunternehmen wie Covestro , Evonik und Lanxess zeichneten sich teils deutliche Kursverluste ab.

Die Aktien des Baustoffkonzerns HeidelbergCement gerieten unter Druck, nachdem die Analysten des Investmenthauses KeplerchCheuvreux ihre Kaufempfehlung strichen hatten.

Positiv wurde dagegen eine vorläufige Neubewertung des Immobilienportfolios durch TLG Immobilien aufgefasst. Die Aktie legte im vorbörslichen Handel um drei Prozent auf etwas über 27 Euro zu. Einem Händler zufolge liege das noch immer deutlich unter dem Buchwert des Unternehmens - allerdings würden Anleger auch nach wie vor die künftigen Auswirkungen des Berliner Mietendeckels auf die Branche fürchten./kro/mis