FRANKFURT (awp international) - Die Börsenerholung vom Vortag dürfte sich zur Wochenmitte als Strohfeuer erweisen. Ein iranischer Vergeltungsangriff auf US-Basen im Irak schürt am Mittwoch bei Anlegern erneut die Angst vor einem möglichen neuen Krieg im Nahen Osten. Knapp eine Stunde vor dem Start signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex einen Abschlag von 1 Prozent auf 13 093 Punkte. Auch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx zeichnet sich ein schwacher Start ab.

Das Pentagon bestätigte Attacken auf die vom US-Militär genutzten Stützpunkte Ain al-Assad westlich von Bagdad und im nördlich gelegenen Erbil in der Nacht zum Mittwoch. Der Iran bezeichnete die Raketenangriffe als "Akt der Selbstverteidigung" nach der Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani durch einen US-Schlag.

Mit den neuen Ereignissen hat der Konflikt zwischen den USA und dem Iran die Finanzmärkte weiter fest im Griff, Anleger gehen wieder aus dem Risiko. Der Goldpreis und als sicher geltende US-Staatsanleihen waren gefragt. Zehnjährige US-Papiere stiegen zeitweise auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember. Auch der Ölpreis zog wieder an. Vorbörslich wirkte sich dies erneut belastend für die Aktien von Fluggesellschaften aus. Lufthansa verloren auf der Handelsplattform Tradegate etwa 1 Prozent.

Auf Unternehmensseite nachrichtlich stark bewegt waren am Morgen die vorbörslich 5 Prozent schwächeren Aktien von Deutsche Euroshop. Der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilieninvestor Deutsche Euroshop hat vor hohen Bewertungsverlusten vor Steuern im abgelaufenen Geschäftsjahr gewarnt.

Ansonsten gibt es noch zahlreiche Analystenkommentare, die potenziell die Kurse bewegen könnten. Im Dax gab es von der Credit Suisse eine Umstufung auf "Outperform" für die Aktien von Covestro , während die Papiere von BASF im Gegenzug von den Schweizern auf "Neutral" gesenkt wurden. Für Henkel wiederum gaben die Experten von HSBC ihre bisherige Kaufempfehlung auf./tih/jha/