FRANKFURT (dpa-AFX) - Der große Verfall der Futures und Optionen an den Terminbörsen - der "Hexensabbat" - sowie eine neue Hiobsbotschaft von der Deutschen Bank haben am Freitag für Zurückhaltung am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Bis zum Mittag büßte der Dax
Bereits seit Tagen bewegt sich der Leitindex kaum vom Fleck. Wegen des Kursrutsches am Montag jedoch deutet sich aktuell ein Wochenminus von rund 1,5 Prozent an.
Eine drohende Milliardenstrafe für die Deutsche Bank
BALDIGE ZINSERHÖHUNG IN DEN USA WIRD UNWAHRSCHEINLICHER
Der MDax
Im Fokus blieb die Geldpolitik der US-Notenbank (Fed). Zuletzt wurde die Möglichkeit einer Leitzinserhöhung der Fed bei der nächsten Sitzung kommenden Mittwoch als zunehmend unwahrscheinlich eingeschätzt. Höhere Zinsen lassen Aktien gegenüber Anleihen unattraktiver erscheinen.
HOHE FORDERUNG AN DEUTSCHE BANK
Am Dax-Ende verloren die Deutsche-Bank-Papiere rund 7 Prozent. Der vom US-Justizministerium geforderte Betrag von 14 Milliarden US-Dollar liege extrem deutlich über den Markterwartungen von 2,4 Milliarden Dollar, schrieb Analyst Jacques-Henri Gaulard vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Händlern zufolge könnte nun die ohnehin schwache Kapitaldecke der Bank wieder stärker in den Fokus geraten.
Es sei zwar üblich, mit einer überhöhten Forderung in die Verhandlungen zu gehen, sagte ein Börsianer. Die nun angesetzte Summe sei aber eine Hausnummer, von der aus die Vorstellungen der Bank von einer Einigung auf einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag nun kaum vorstellbar erscheine.
Die Papiere der Lufthansa
'GROSSER VERFALL' KANN KURSE DURCHEINANDER WIRBELN
Ansonsten blicken die Anleger auf den sogenannten "Hexensabbat". An diesem Freitag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Große Marktteilnehmer wie Fonds- oder Vermögensverwalter versuchen im Vorfeld, die aktuellen Kurse auf jene Preise zu treiben, bei denen sie an der Terminbörse engagiert sind. Deshalb können zum Wochenschluss Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten kräftig hin und her schwanken./la/fbr
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---