FRANKFURT (awp international) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich die Lage nach den zuletzt heftigen Verlusten zum Wochenbeginn etwas beruhigt. In China hat die Zahl der Neuinfektionen am Sonntag nicht mehr so stark zugenommen wie zuvor. Ein positives Signal kommt zudem aus Japan: Die Zentralbank des Landes hat das nationale Finanzsystem angesichts der Virus-Krise mit zusätzlicher Liquidität versorgt. Auch andere Notenbanken signalisierten Handlungsbereitschaft.

Der Dax erholte sich am Montag im frühen Handel um 1,7 Prozent auf 12 093,09 Punkte. Das Rekordhoch vom 17. Februar bei 13 795 Punkten scheint aus Sicht von Börsianern allerdings so schnell nicht wieder erreichbar. Der MDax der mittelgrossen deutschen Börsenwerte rückte um 2,2 Prozent auf 25 923,51 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone gewann zwei Prozent.

Vergangene Woche war der Dax wegen der Furcht vor einer Coronavirus-Pandemie um mehr als zwölf Prozent gefallen. Die Anleger erlebten damit die schwärzeste Woche seit dem Börsencrash im August 2011, der im Zusammenhang mit der Weltschuldenkrise stand.

In China hat die Zahl der Neuinfektionen am Sonntag nicht mehr so stark zugenommen wie zuvor. An den chinesischen Börsen sind die Kurse daraufhin stark gestiegen. "Der chinesische Aktienmarkt ist als erstes in die Korrektur gerutscht und kommt jetzt als erstes wieder heraus. Die Börsenpanik wandert auf dem gleichen Weg wie das Virus", schrieb Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Aktien der Lufthansa schlossen sich der allgemeinen Erholung nicht an, sie büssten weitere 2,6 Prozent ein. Die Airline setzt wegen des Coronavirus Flüge nach Festlandchina weiterhin aus und kappt das Flugangebot nach Italien. Auch Aktien der International Airlines Group und der Air France-KLM gaben weiter nach.

Aktien von Morphosys legten um knapp fünf Prozent zu. Die US-Arzneimittelbehörde will dem Unternehmen zufolge einen Antrag auf Zulassung des Antikörpers Tafasitamab in Kombination mit einem anderen Wirkstoff vorrangig prüfen.

Thyssenkrupp legten um 5,6 Prozent zu. Die Investmentbank Credit Suisse hat die Aktien nach dem Verkauf der Aufzugsparte an Finanzinvestoren von "Underperform" auf "Outperform" hochgestuft. Auch die Metzler Bank äusserte sich positiv zur Thyssenkrupp-Aktie.

Aktien von Rheinmetall rückten um fast fünf Prozent vor. Der Automobilzulieferer und Rüstungskonzern steigerte den Gewinn im vergangenen Jahr stärker als erwartet.

Im SDax der kleineren Aktientitel setzten Drägerwerk die Rally vom Freitag fort. Die Papiere des Herstellers von Medizin- und Sicherheitstechnik schnellten um 14,5 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit September 2018. Das Unternehmen stellt Atemschutzmasken her, die derzeit sehr stark nachgefragt werden./bek/stk