FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorgen über den Zustand der chinesischen Wirtschaft sind zurück und haben am Donnerstagmorgen auch die Stimmung am deutschen Aktienmarkt getrübt. Der Leitindex Dax rutschte unter die Marke von 10 400 Punkten und notierte zuletzt 1,42 Prozent tiefer bei 10 373,20 Zählern. Vorangegangen waren bereits zwei Verlusttage im wichtigsten deutschen Börsenbarometer.

Die am Donnerstag vorgelegten chinesischen Außenhandelszahlen waren überraschend schwach ausgefallen und haben unter Beobachtern neue Sorgen über den Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft entfacht. So waren die Ausfuhren in US-Dollar gerechnet im September um 10 Prozent eingebrochen. Auch an vielen asiatischen Börsen ging es entsprechend abwärts.

Ähnlich trübe sah es im frühen Handel am breiteren deutschen Markt aus: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 1,04 Prozent auf 21 026,60 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax gab um 0,78 Prozent auf 1767,72 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rutschte um 1,54 Prozent auf 2961,67 Punkte ab.

PROSIEBENSAT.1 SETZT DIE LATTE HÖHER

Die Sorgen um China belasteten vor allem die Autobauer, für die das Land ein sehr wichtiger Markt ist. Die Aktien gaben um bis zu 2 Prozent nach. Dabei konnte BMW auch ein Absatzplus für September nicht stützten - die Anteilsscheine sackten um mehr als eineinhalb Prozent ab.

Im unteren Dax-Viertel verloren Thyssenkrupp im Einklang mit den europaweit sehr schwachen Rohstoffwerten mehr als 2 Prozent.

Eon-Aktien notierten moderat im Minus. Der Versorger hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach er die Abspaltung und den Verkauf zumindest eines Teils seiner Stromnetze erwägt. Eon muss die Atom-Altlasten schultern.

ProSiebenSat.1 stemmten sich gegen den schwachen Trend im Dax und kletterten an der Index-Spitze um mehr als ein halbes Prozent. Der Medienkonzern hat sich höhere Mittelfristziele gesetzt und zudem seine Umsatzprognose für das laufende Jahr angehoben.

SÜDZUCKER BESTÄTIGT HÖHERE PROGNOSE

Im MDax setzten sich Südzucker-Aktien nach der Vorlage endgültiger Quartalszahlen und der Bestätigung der bereits im September angehobenen Ergebnisprognose nach vorne ab - die Titel verteuerten sich um mehr als ein halbes Prozent.

Die Anteilsscheine am Flughafenbetreiber Fraport notierten nach der Bekanntgabe von Verkehrszahlen rund ein halbes Prozent tiefer. Ein Börsianer sprach von einem leicht enttäuschenden Passagierwachstum am Frankfurter Flughafen, nachdem Großkunde Lufthansa hierbei deutlich besser abgeschnitten habe./tav/das