FRANKFURT (awp international) - Belastet von einem anziehenden Eurokurs hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag im frühen Handel leicht nachgegeben. Aus konjunktureller Sicht fehle es ebenso an Impulsen, wie von Unternehmensseite, hiess es im Handel. Der Dax notierte zuletzt 0,10 Prozent tiefer bei 11 552,61 Punkten. In den ersten Handelsminuten hatte der Leitindex - wie bereits an den vergangenen vier Handelstagen - die Marke von 11 600 Zählern kurz überschritten. Und wieder einmal hatte sie sich als Hürde erwiesen.

Der MDax , in dem die mittelgrossen Unternehmen repräsentiert sind, sank am Dienstag um 0,25 Prozent auf 22 138,73 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 0,24 Prozent auf 1842,60 Punkte vor. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,38 Prozent auf 3296,25 Zähler nach unten.

Der Euro hatte kurz nach Eröffnung des Aktienhandels merklich angezogen und war rasch bis auf 1,0620 US-Dollar geklettert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag noch auf 1,0516 (Freitag: 1,0589) Dollar festgesetzt.

METRO SCHWACH - ENTTÄUSCHENDES WEIHNACHTSGESCHÄFT

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Metro mit einem Minus von 2,29 Prozent im Anlegerfokus. Zuvor hatte der Handelskonzern seine Umsätze für das erste Geschäftsquartal veröffentlicht. Nach ersten Berechnungen gingen die Erlöse zwischen Oktober und Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent auf 17 Milliarden Euro zurück. Die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr wurde allerdings bestätigt. Analyst Jürgen Elfers von der Commerzbank konstatierte ein schwaches Weihnachtsgeschäft, hielt mit Blick auf die geplante Aufspaltung des Konzerns jedoch zunächst an seiner Kaufempfehlung fest.

Die Papiere der Lufthansa setzten mit minus 1,84 Prozent ihre steile Talfahrt vom Vortag fort. Damit sackten sie sogar unter die von vielen Marktteilnehmern als Verkaufssignal geltende 200-Tage-Linie. Seit dem Zwischenhoch vom vergangenen Donnerstag bei 12,90 Euro haben die Titel der Fluglinie bereits mehr als 11 Prozent an Wert eingebüsst. Am Montag hatte ein trüberer Geschäftsausblick von Deutschlands grösster Fluggesellschaft für Ernüchterung gesorgt. Die Lufthansa rechnet für 2017 mit 400 Millionen Euro mehr an Treibstoffkosten.

COMMERZBANK NACH ANALYSTENSTUDIE AN DAX-ENDE

Die Titel der Commerzbank verbilligten sich als Schlusslicht im Dax um 2,65 Prozent. Die Grossbank UBS empfahl die Papiere zum Verkauf und hält sie neben jenen der französischen Societe Generale für besonders unattraktiv.

Aktien der Deutschen Telekom fielen um 1,43 Prozent, nachdem die US-Investmentbank Goldman Sachs in einer Branchenstudie ihre Kaufempfehlung gestrichen und das Kursziel gesenkt hatte. Ein frisches Verkaufsvotum drückte die Papiere von Telefonica Deutschland um 2,33 Prozent ins Minus.

DIALOG ÜBERZEUGT INVESTOREN

Bei Siemens freuten sich die Anleger dagegen über eine Kaufempfehlung der Schweizer UBS. Für die Papiere der Münchner ging es an der Dax-Spitze um 1,29 Prozent aufwärts.

Dialog Semiconductor kletterten mit 42,39 Euro auf den höchsten Stand seit September 2015. Zuletzt lagen die Papiere des Apple-Zulieferers knapp darunter noch mit 2,23 Prozent im Plus. Dialog habe auf einer Investorenkonferenz in den USA einen optimistischen Eindruck für das Jahr 2017 hinterlassen, sagten Marktteilnehmer. Entscheidend bleibe aber der Erfolg des iPhone 8./edh/fbr