FRANKFURT (awp international) - Die Erholung am deutschen Aktienmarkt ist am Donnerstag ins Stocken geraten. Der Dax , der sich zur Wochenmitte noch stark der 11 000 Punkte-Marke genähert hatte, sackte zeitweise wieder unter 10 800 Punkte. Es gebe nach wie vor viele Unsicherheiten, sagte Analyst Christian Schmidt von der Helaba. Weiterhin grosse Differenzen zwischen den USA und China im Handelsstreit belasteten ebenso wie schwache Daten zur Preisentwicklung in China und die Debatten in Grossbritannien rund um den Brexit-Vertrag.

Im frühen Handel büsste der deutsche Leitindex 0,64 Prozent auf 10 823,27 Punkte ein. Seit seinem Ende 2018 erreichten Zweijahrestief war er allerdings inzwischen wieder um fast 7 Prozent gestiegen.

Der MDax , der Index der mittelgrossen Unternehmen, verlor am Donnerstag 0,70 Prozent auf 22 618,69 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,73 Prozent auf 3047,69 Punkte.

Unternehmensnachrichten sind indes so früh im Jahr immer noch Mangelware. Neuigkeiten gab es vom Chemiekonzern BASF , dessen Aktie unterdurchschnittlich um 0,2 Prozent nachgab. BASF plant in Südchina eine Milliarden-Investition und kam dort einen Schritt weiter. Vor allem aber stützte eine positive Studie der US-Bank JPMorgan. Nach der Kurskorrektur sei das Chance/Risiko-Verhältnis wieder vorteilhafter, schrieb Analyst Chetan Udeshi, der sich aus denselben Gründen auch wieder positiver zum Lanxess -Papier äusserte. Lanxess-Aktien profierten im MDax mit 0,5 Prozent.

Osram büssten indes nach negativen Aussagen des Vorstandschefs 7,3 Prozent ein und waren Schlusslicht im MDax. Olaf Berlien blickt nicht nur pessimistisch auf das abgelaufene Jahresviertel, sondern sorgt sich vor allem auch um die schwächelnde Autoindustrie, die der Lichtspezialist beliefert. So sackten daher auch die Papiere des auf Lichttechnik spezialisierten Autozulieferers Hella um 2,9 Prozent ab. Er gilt als ein wichtiger Kunde Osrams.

Im SDax büssten zudem Leoni 5,2 Prozent und im Dax Continental 2,8 Prozent ein. Die Aktie des Autozulieferers und Reifenherstellers war zugleich auch von der Schweizer Grossbank UBS wegen gesenkter Schätzungen für die weltweite Autoproduktion auf "Neutral" abgestuft worden.

Südzucker gewannen dagegen nach Zahlen 3,5 Prozent. Am Markt wird inzwischen gehofft, dass der Preisverfall bei Zucker am Tief angekommen ist. An den bereits im September gesenkten Prognosen für das bis Ende Februar laufende Geschäftsjahr hielt das Management zudem fest./ck/jha/