FRANKFURT (awp international) - Ein Abverkauf von Aktien im späten Handel an der Wall Street hat die Anleger hierzulande am Mittwoch vorsichtig gestimmt. In Frankfurt verlor der deutsche Leitindex Dax im frühen Geschäft 0,18 Prozent auf 13 222,53 Punkte.

Der MDax der 50 mittelgrossen deutschen Unternehmen sank um 0,05 Prozent auf 27 005,94 Punkte. Der Technologie-Index TecDax verlor 0,46 Prozent auf 2639,31 Punkte. Europaweit ergab sich ein ähnliches Bild. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,21 Prozent auf 3614,36 Zähler nach.

In den USA war der Dow Jones Industrial am Dienstag zunächst über die Marke von 26 000 Punkten geklettert und schien nahtlos an seine jüngste Rally anzuknüpfen. "Bei all dem frühen Optimismus begann sich die Stimmung aber zu wenden", sagte Marktexperte Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Die Aktienmärkte seien offenbar nach dem starken Jahresstart erst einmal reif für einen Rücksetzer.

Zwar bleibt auch der Euro im Fokus. Er ist inzwischen jedoch wieder deutlich gesunken, nachdem er in der Nacht zum Mittwoch bei 1,2322 US-Dollar ein neues Hoch seit Ende 2014 erreicht hatte. Aktuell wird er exakt einen Cent tiefer gehandelt. Doch kann sich das Blatt auch rasch wieder drehen. Ein steigender Euro kann exportstarke deutsche Unternehmen generell belasten, da deren Produkte dann tendenziell teurer für Käufer ausserhalb des Währungsraums werden.

Im Dax gaben die Vorzugsaktien von Volkswagen trotz eines Absatzrekordes 2017 um 0,59 Prozent nach, waren allerdings am Tag zuvor auf den höchsten Stand seit August 2015 geklettert. Besonders gut lief es im Vorjahr für die Wolfsburger etwa in Osteuropa, China und in den USA. In Deutschland, wo die Dieselkrise den Absatz belastet hatte, konnte VW zwar im Dezember die Zahlen im Vergleich mit dem Vorjahresmonat steigern, im Gesamtjahr aber wurde ein leichter Rückgang verzeichnet.

Der Online-Modehändler Zalando legte seinen Zwischenbericht zum vierten Quartal vor und hat wie geplant seine Zwischenziele erreicht. Zudem setzt das Unternehmen auch im laufenden Jahr auf Wachstum und Investitionen, um seine Geschäfte weiter zu entwicklen. Die Papiere drehten nach einem schwächeren Start ins Plus und legten zuletzt an der MDax-Spitze 2,71 Prozent zu.

Ansonsten bewegten vor allem Analystenkommentare: So hat die Schweizer Grossbank Credit Suisse in einer Branchenstudie zu Versicherern die Aktie der Munich Re auf "Neutral" und die der "Hannover Rück " auf "Outperform" hochgestuft, was den Papieren des Münchener Rückversicherers ein Plus von 0,68 Prozent bescherte und die des Hannoverschen Rückversicherers im MDax mit plus 1,27 Prozent auf den zweiten Platz hinter Zalando katapultierte. Hannover Rück dürfte von möglichen Preissteigerungen im Segment Sach- und Unfallversicherungen profitieren, hiess es. Zudem sollte die Sparte Leben 2018 die Profitabilitätsschwelle erreichen.

Zudem hat Händlern zufolge die britische Grossbank HSBC das Papier des Immobilienunternehmens Adler Real Estate auf "Buy" hochgesetzt. Das schob die Papiere an die SDax-Spitze, wo sie um 1,52 Prozent zulegten./ck/jha/