WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Donnerstag mit fester Tendenz beendet. Der ATX stieg 38,36 Punkte oder 1,88 Prozent auf 2081,76 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,12 Prozent, Dax /Frankfurt +1,97 Prozent, FTSE/London +1,72 Prozent und CAC-40/Paris +1,94 Prozent.

Auch an den europäischen Börsen ging es klar bergauf, nachdem am Vortag der Preisverfall bei den Ölpreisen noch für herbe Abschläge gesorgt hatte. Unterstützung kam am Nachmittag von der Rede des Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi. In seiner Rede hat Draghi die Tür für eine weitere Lockerung der Geldpolitik im März auf. "Mit dem Start des neuen Jahres haben sich die Risiken noch einmal verstärkt", sagte EZB-Präsident Draghi mit Blick auf die weiterhin niedrige Inflation im Euroraum und den jüngsten Ölpreisverfall. Es sei daher notwendig, die bisherigen Maßnahmen auf der nächsten Zinssitzung zu überprüfen.

Indessen haben die europäischen Währungshüter wie erwartet nicht an der Zinsschraube gedreht. Der EZB-Leitzins blieb unverändert bei 0,05 Prozent, der Zinssatz für Einlagen der Geschäftsbanken verharrt bei minus 0,3 Prozent.

In einem freundlichen europäischen Branchenumfeld zogen in Wien Bankwerte deutlich an. Erste Group stiegen um 3,74 Prozent auf 25,52 Euro, Raiffeisen zogen mit plus 4,41 Prozent auf 11,49 Euro an die Spitze der Kurstafel. Im Zuge sich stabilisierender Ölpreise waren zudem Ölwerte im Plus zu finden: OMV legten 1,21 Prozent auf 21,71 Euro zu und Schoeller-Bleckmann gewannen 0,29 Prozent auf 45,18 Euro.

Gut gesucht waren zudem Voestalpine , die Papiere zogen um 4,12 Prozent auf 24,25 Euro an. In einem Interview mit dem neuen "trend" (vormals "Format") sagte der voestalpine-Chef Wolfgang Eder, dass der Stahlkonzern im Jahr 2030 in Österreich nicht mehr wie derzeit fünf Hochöfen betreiben wird. Über die künftige Anlagenstruktur werde der Konzern wahrscheinlich 2018 entscheiden können. Aktuell betreibt die voestalpine drei Hochöfen in Linz und zwei in Donawitz (Steiermark).

FACC stiegen um 3,38 Prozent auf 5,50 Euro, allerdings nach einem Kursrutsch von rund 17 Prozent am Vortag. Zur Wochenmitte hatte die Nachricht, dass der Luftfahrtzulieferer Opfer eines Cyberangriffs geworden ist, stark auf der Aktie gelastet. Am Morgen legte das Unternehmen dann seine Neunmonatszahlen vor. Sowohl Umsatz als auch das Ergebnis konnten in den ersten drei Quartalen deutlich verbessert werden. Der Nettogewinn drehte von minus 11,8 Millionen auf 3,8 Millionen Euro ins Plus.

CA Immo schlossen unverändert bei 15,05 Euro. Das Unternehmen und der Joint-Venture-Partner Hamburg Team haben zwei Baufelder in der Berliner Europacity an die Buwog Group verkauft. Auf einem der Felder wird die Buwog 200 Wohnungen errichten, das anderes ist für gewerbliche Nutzung vorgesehen. Die Buwog-Papiere ermäßigten sich um klare 1,50 Prozent auf 18,08 Euro./bel/emu/APA/she