FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 31. Januar 2017. Anleger schwimmen mit dem Strom der Aktienbörsen und vertrauen damit auf weitere Gewinne für Unternehmen der Industrienationen. Bei Festverzinslichem zählt die Aussicht auf höhere Erträge.

Nachdem Donald Trump vergangene Woche weiterhin Enthusiasmus entfachte - abzulesen am neuen Rekordhoch beim Dow Jones Industrial und an den Gewinnen bei DAX und Co. - scheint die Stimmung an den Aktienmärkten seit dem Wochenende etwas abgekühlt. Diese Gemengelage spiegelt sich laut Händler im ETF-Handel wider. "Auf Wochensicht waren unsere Kunden sehr aktiv" meldet Oliver Kilian und spricht von überdurchschnittlichen Geschäften mit Indexfonds. Der Händler der UniCredit zieht für den gesamten Januar eine positive Bilanz. "Das haben wir auch schon anders erlebt."

"Mit knapp 44.00 Trades liegen wir etwa 20 Prozent über dem ETF-Aufkommen der Vorwoche", bestätigt Andreas Bartels. Die dahinter stehenden Volumina könnten sich ebenfalls sehen lassen. Über alle Anlageklassen hinweg verbucht der ETF-Spezialist der Commerzbank einen leichten Kaufüberhang von 53 Prozent.

Unternehmen der Industrienationen überzeugen

"Aktien waren allerdings sehr stark gesucht" erläutert der ETF-Spezialist der Commerzbank. Während Bartels Kunden überwiegend auf DAX- (WKNs 593393, DBX1DA ETFL01, LYX0AC) und S&P 500-Tracker S&P 500 (WKN 622391, A1JX53, DBX0F2) als auch marktbreite Investments im MSCI World (WKN ETF110) setzten, stünden Euro Stoxx 50- , MSCI Europe- und MSCI EMU-ETFs in Summe auf der Verkaufsseite.

Kilian berichtet ebenfalls von durch die Bank deutlich mehr Zu- als Abflüssen in Aktien-ETFs mit deutschen, europäischen und nordamerikanischen Werten. Neben DAX- und S&P 500-ETFs (WKNs A0YEDG, A1C0B5) vertrauten die Kunden der UniCredit auf Portfolios, die sich am Stoxx Europe 600 (WKNs A0RF42, 263530) orientieren. "Hier ging einiges um."

Nebenwerte im Rampenlicht

Mittelgroße und kleine Aktien aus Europa und den USA rückten in der Anlegergunst weit nach oben, wie Bartels informiert. Abgesehen von MDAX- (WKN ETF907) und SDAX-Produkten (WKN ETF005) gebe es zumeist Zuspruch für Unternehmen, die im MSCI Europe Small Cap (WKN DBX1AU) und Stoxx Europe Small 200 Index (WKN A0RGCN) vertreten sind. Die überwiegende Nachfrage nach Trackern des MSCI Europe Small Cap Value Weighted (WKN A12HU7) verbucht der Händler unter Umsätze mit Smart Beta-Produkten. Zwar basiere der mit Nebenwerten aus 15 europäischen Industrieländern bestückte Korb grundsätzlich auf dem MSCI Europe Small Cap Index, Aktien mit niedriger Bewertung würden aber höher gewichtet.

Kaum Augen für Unternehmen aufstrebender Staaten

ETFs mit Schwellenländer-Aktien wurden Kilian zufolge auf überschaubarem Niveau in beide Richtungen gehandelt. Käufen von MSCI Emerging Marktes-ETFs (WKN LYX0BX) etwa von Lyxor stünden Abgaben eines iShares-Produkts (WKN A0HGWC) in vergleichbarer Größe gegenüber. "Einen Trend kann man daraus nicht ableiten."

Bartels verweist in dem Zusammenhang auf die chinesischen Neujahrsfeiertage, die noch bis Donnerstag andauern. An asiatischen Aktienbörsen etwa in Hong Kong, China, Malaysia Südkorea, Singapur und Taiwan wird während der Feierlichkeiten nicht gehandelt. "In dieser Zeit können ETFs mit Schwellenländer-Aktien nur mit Einschränkungen berechnet werden."

Das Mehr an Rendite zählt

Bei Festverzinslichem stehen High Yield-Werte bei Anlegern einmal mehr im Vordergrund, wie Kilian anmerkt. In Summe gekauft worden sei beispielsweise ein iShares-Produkt mit Unternehmensanleihen im Euro High Yield Corporate Bond Index (WKN A1C3NE). Per Saldo in den Depots landeten auch Tracker des Markit iBoxx USD Liquid Investment Grade Ultrashort Index (WKN A1W372), der auf US-Dollar lautende ultrakurzlaufende, bonitätsstarke Wertpapieren mit Laufzeiten von null bis einem Jahr enthält. Von auf Euro lautenden festverzinslichen Wertpapieren mit durchschnittlichen Fälligkeiten bis maximal drei Jahren versprächen sich Käufer des Euro Short Maturity Source-ETF (WKN A1H497) von Pimco ein Mehr an Rendite. "Bei einem insgesamt hohen Aufkommen überwiegen bei Fixed Income-ETFs bei uns leicht die Käufe."

Die überwiegende Abkehr von Commerzbank Bund-Future Strategie Short-ETFs (WKN ETF562) stuft Bartels als Auflösung taktischer Allokationen ein. Gleichzeitig gebe es Zuspruch etwa für inflationsgeschützte Staatsanleihen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WKN A0HGV1) sowie Werte im iBoxx EUR Inflation-linked Total Return Index (WKN DBX0AM).

Bankaktien stimmen optimistisch

Starkes Interesse auf der Kaufseite besteht Bartels zufolge an Banken-ETFs (WKNs 628930, A0F5UJ). Portfolios mit Energiewerten (WKNs A1C7AK) belegten Rang zwei in der Umsatzstatistik für Sektor-ETFs und seien in Summe rausgekommen. Tracker der Technologieindustrie überzeugten indes per Saldo.

von: Iris Merker

31. Januar 2017.

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