STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart

Euro-Stärke bremst DAX erneut aus

Wenig Neues von der EZB

- von Holger Scholze, Börse Stuttgart TV Nachrichtenredaktion -

Zum Abschluss der Börsenwoche liegt der DAX kaum verändert bei 12.295 Punkten. Am Donnerstag hatte er bei 12.296 Zählern mit 0,7 Prozent höher geschlossen. Anleger konzentrieren sich auf den Euro, der bis auf 1,2092 US-Dollar kletterte.

Der Euro liegt damit auf einem Zweieinhalb-Jahres-Hoch und lässt Waren heimischer Firmen auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig werden.

An der Wall Street hatten sich die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland kaum bewegt. Der Dow Jones beendete die Sitzung 0,1 Prozent tiefer, während der NASDAQ Composite 0,1 Prozent gewann. Der S&P 500 blieb fast unverändert bei 2.465 Punkten.

In Tokio gab der NIKKEI-225-Index um 0,7 Prozent auf 19.255 Zähler nach. Der chinesische Shanghai Composite stieg um 0,1 Prozent auf 3.370 Punkte.

Mit einem Kursplus von 1,5 Prozent gehören Drillisch zu den Favoriten im TecDax. Die Analysten der Commerzbank werteten den Zusammenschluss mit United Internet positiv und nahmen die Bewertung mit “Buy” und einem Kursziel von 66 Euro wieder auf.

Die deutschen Exporteure sind mit einem leichten Umsatzplus ins zweite Halbjahr gestartet. Sie verkauften im Juli 0,2 Prozent mehr als im Monat davor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hier sogar mit einem Plus von rund 1,3 Prozent gerechnet, nachdem es im Juni noch ein kräftiges Minus von 2,7 Prozent gegeben hatte. Die Importe kletterten um 2,2 Prozent und damit so stark wie seit März nicht mehr.

Fed-Mitglied Dudley für schrittweise Zinserhöhungen

Die US-Notenbank Fed sollte ihren Kurs der schrittweisen Zinserhöhungen nach den Worten ihres führenden Mitglieds William Dudley fortsetzen. “Auch wenn die Inflation derzeit etwas unter unserem langfristigen Ziel liegt, ist es nach meiner Beurteilung weiter angemessen, die konjunkturstützende Geldpolitik allmählich zurückzunehmen”, sagte der einflussreiche Fed-Chef von New York am Donnerstag. Seine noch vor drei Wochen gegebene Einschätzung, wonach er in diesem Jahr eine weitere Zinserhöhung erwarte, wiederholte er diesmal aber nicht.

Die Notenbank hatte ihren Leitzins in diesem Jahr angesichts des robusten Wirtschaftswachstums, sinkender Arbeitslosigkeit und steigender Beschäftigung zweimal angehoben. “Ich erwarte, dass die US-Konjunktur weiterhin recht gut abschneiden wird”, sagte Dudley.

Unterhaltungskonzern Disney stellt sich auf Gewinn-Stagnation ein

Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney macht sich dieses Jahr keine Hoffnungen auf Gewinnwachstum. Konzernchef Bob Iger sagte am Donnerstag bei einer Wirtschaftskonferenz, der Gewinn je Aktie werde in diesem Geschäftsjahr in etwa auf dem Niveau des Vorjahres verharren. Damals hatte das Unternehmen 5,72 US-Dollar ausgewiesen, Analysten erwarteten für dieses Jahr bisher 5,88 US-Dollar.

Medienunternehmen wie Disney haben mit der wachsenden Konkurrenz von Online-Angeboten wie Netflix zu kämpfen, die mit ihren Streaming-Diensten Kunden von traditionellen Pay-TV-Abos weglocken. Disney hatte unlängst angekündigt, die Partnerschaft mit Netflix zu beenden und neue Filme über einen eigenen Streaming-Dienst anzubieten.

Igers Pessimismus schlug sich im Börsenhandel nieder: Die Aktien von Disney und die Papiere des Rivalen CBSC gaben jeweils drei Prozent nach, Anteilsscheine von Twenty-First Century Fox büßten sogar vier Prozent ein.

Knorr-Bremse sieht vorerst keine Chance auf Haldex-Deal

Der Autozulieferer Knorr-Bremse hat bei seinen Plänen für eine Übernahme des schwedischen Konkurrenten Haldex einen Rückschlag erlitten. Die schwedische Börsenaufsicht (SSC) lehnte am Donnerstag die Verlängerung der Angebotsfrist ab, die Knorr-Bremse wegen der der kartellrechtlichen Prüfung in Brüssel bis zum 9. Februar hatte ausweiten wollen. Nun läuft die 580 Millionen Euro schwere Offerte an die Aktionäre nur noch bis zum 26. September. Das Haldex-Management, das die Übernahme ablehnt, begrüßte die Entscheidung der SSC. Knorr-Bremse nannte sie dagegen “schwer nachvollziehbar”. Ein Abschluss des Angebots innerhalb der laufenden Frist sei nicht möglich. Es werde aber die Möglichkeit für einen neuen Anlauf geprüft, erklärte der Münchener Konzern, der 14,9 Prozent der Haldex-Anteile besitzt..

Medigene gibt neue Aktien aus - Kurs fällt

Medigene fallen heute um 4,4 Prozent. Das Biotechunternehmen gibt neue Aktien aus. Damit soll eine im Zuge der Übernahme der Firma Trianta vereinbarte Meilensteinzahlung in Höhe von zwei Millionen Euro geleistet werden. Es sollen 182.335 Titel emittiert werden.

Börse Stuttgart TV

Am Freitag war die Welt noch weitgehend in Ordnung - schwache Daten vom Arbeitsmarkt in den USA haben nur kurz verschnupft - die Hoffnung auf lange niedrige Zinsen hat die Märkte wieder beruhigt.

Doch dann war die die Nordkoreakrise wieder da - und zwar schlagartig.

Volker Meinel, Derivateexperte von der BNP Paribas, erklärt im Interview bei Börse Stuttgart TV, warum die Anleger relativ gelassen auf die jüngsten Provokationen aus Nordkorea reagieren und besonnen sichere Häfen ansteuern.

Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-videos/boerse-stuttgart-tv/?video=14439

Euwax Sentiment Index

Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag im neutralen Bereich. In dieser Phase war kein klarer Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar.

Trends im Handel

An der Euwax sind heute Knock-out-Calls auf Siemens und BB Biotech gesucht.

Außerdem setzen einige Anleger mit Knock-out-Puts antizyklisch auf fallende Notierungen des Euro zum US-Dollar.

Eine Reihe von Anlegern setzt heute mit Call-Optionsscheinen auf steigende Kurse der Aktien von Alibaba.

Calls auf Tencent und Weibo wurden mehrheitlich verkauft.

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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH

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